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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Offiziere der Schiffsbesatzung und prüften die Tickets. Danach wurde das Gepäck der Passagiere mit einer Nummer versehen und geradewegs von Matrosen in die entsprechenden Kabinen gebracht. Ein guter Service.
    Noch eine halbe Stunde bis zum Auslaufen. Vor der Gangway hatte sich eine Schlange gebildet.
    Sheila Conolly hatte bereits Kontakt gefunden. Sie sprach mit einer jungen Frau, die sich als Susan Miller vorstellte. Zu ihr gehörten noch zwei Männer, von denen einer ein finster dreinblickender Bursche war.
    John, der die meisten an Körpergröße überragte, ließ seine Blicke schweifen. Plötzlich entdeckte er in dem Menschenwirrwarr einige Polizeiuniformen.
    John sah genauer hin. Die Beamten rannten – so kam es ihm wenigstens vor – ziemlich konfus umher.
    Das war keine normale Kontrolle. Da war etwas passiert.
    Johns Neugierde wurde angeheizt.
    Er konnte es kaum erwarten, bis sie an der Reihe waren. Nachdem die Tickets kontrolliert worden waren, hielt John seinen Freund an der Schulter zurück.
    »Geht schon mal vor. Ich komme später nach.«
    »Aber was ist denn…«
    »Gar nichts, wirklich. Ich habe nur einen Bekannten entdeckt.«
    »Kenn’ ich den?« Bill wurde neugierig.
    »Nein.«
    John ließ sich auf keine längere Diskussion mehr ein. Er schob sich durch die Menschenmenge und sah schon bald den Streifenwagen, der zusammen mit einem Ambulanzwagen auf dem Pier parkte.
    Dicht vor sich sah John den schnittigen Bug der CORMORAN aufragen. Man hatte das Gefühl, das Schiff würde bis in den Himmel reichen.
    Einige Meter weiter standen an einer Steintreppe ein paar Polizisten. Die Treppe führte in die Tiefe, hinab zur Wasseroberfläche.
    John riskierte einen Blick.
    Auf der letzten Stufe, über die schon die Wellen leckten, standen ebenfalls zwei Beamte. Sie zogen mit langen Stangen einen leblosen Körper zu sich heran.
    Einen Ertrunkenen.
    In seinem Rücken hörte John Stimmen. Er wandte den Kopf.
    Der Kapitän und ein Polizeioffizier sprachen aufeinander ein. John konnte einiges verstehen.
    »Ja«, sagte der Kapitän. »Dieser Mann ist von unserem Schiff. Es war ein Matrose.«
    »Ich glaube Ihnen ja auch, Käpt’n. Aber sollte ein Mord vorliegen, laufen Sie nicht aus.«
    »Ein Mord? Ja, das glauben Sie doch selbst nicht. Der arme Kerl ist über Bord gegangen, das ist alles. Wahrscheinlich war er betrunken.«
    Der Polizist kniff die Augen zusammen. »Verkaufen Sie mich nicht für dumm. Die Seeleute kennen schließlich ihren Kahn. Und da können sie noch so besoffen sein.«
    »Warten wir es ab.«
    John hatte dem Gespräch mit Interesse gelauscht. Da schien sich etwas anzubahnen. Hatte ihn sein Gefühl doch nicht getrogen?
    John warf einen Blick über die Kaimauer. Soeben wurde die Leiche die Treppe hochgeschleppt. Der Polizeibeamte und der Kapitän traten an den Rand des Piers.
    Immer mehr Schaulustige fanden sich ein. Sie mußten zurückgedrängt werden.
    Auch John war dabei.
    Ein Arzt untersuchte noch einmal den Angeschwemmten, um schließlich doch dessen Tod festzustellen.
    Der Doktor erhob sich und zuckte die Schultern.
    »Können Sie feststellen, woran er gestorben ist?« fragte der Polizist.
    »Ertrunken, was sonst. Mehr kann ich wirklich im Augenblick nicht sagen. Ich muß die Leiche erst untersuchen.«
    »Und wir laufen aus«, sagte der Kapitän.
    Der Polizeibeamte stimmte zu. Er hatte schließlich auch keine äußeren Verletzungen feststellen können.
    Der Ertrunkene wurde auf die Bahre gelegt.
    Zwei Träger hoben sie hoch. Sie kamen dicht an John Sinclair vorbei.
    Das Tuch, das sie über den Toten gelegt hatten, war verrutscht. Man konnte das Gesicht und den Teil des Halses sehen. Der Kopf lag ein wenig auf der Seite.
    Plötzlich zuckte John Sinclair zusammen. Seinem scharfen Blick waren die beiden roten Punkte am Hals des Mannes nicht entgangen.
    John hielt den hinteren Träger am Ärmel fest.
    »He, was soll das.«
    »Bleiben Sie bitte einen Augenblick stehen«, sagte John.
    Unwillkürlich gehorchten die Träger.
    John ging leicht in die Knie und sah sich den Hals des Ertrunkenen genau an.
    Diese beiden Punkte. Sie sahen aus wie Bißstellen.
    Bißstellen eines Vampirs!
    »Sind Sie verrückt«, hörte John plötzlich die Stimme des Polizeibeamten. »Sie können doch nicht einfach die Leute hier aufhalten.«
    »Entschuldigen Sie.« John richtete sich wieder auf.
    Der Beamte scheuchte die beiden Träger mit einer Armbewegung weiter.
    Dann tippte er John mit dem Finger gegen die Brust. Er war

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