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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich seine Gedanken gemacht.
    Aus dem Brief ging hervor, daß es in Aweshire, einem Touristenort in Schottland, nicht geheuer war. Menschen waren auf rätselhafte Weise verschwunden. Der Arzt schrieb von einem Seedämon, der in den Tiefen des Loch Awe lauern sollte.
    Für John Sinclair war dieser Brief kein Hirngespinst wie für manch andere. Zuviel hatte er schon erlebt. Schon nach einer Viertelstunde lag der Fall klar. Er würde hinfahren.
    Inspektor Sinclair griff zum Telefonhörer und ließ sich mit seinem Chef, Superintendent Powell, verbinden. Wenige Minuten später saß er ihm in dessen Büro gegenüber.
    Powell war mit John Sinclairs Einsatz sofort einverstanden und gab ihm die Order, noch heute zu fahren.
    John hatte eigentlich vorgehabt, einige ruhige Tage zu verleben, denn sein bester Freund, Bill Conolly, war mit seiner Frau von einer mehrmonatigen Reise aus Süd- und Mittelamerika zurückgekehrt.
    Mit Bill Conolly hatte John schon manchen Strauß gefochten, und der Reporter hatte sich immer mit Feuereifer auf einen Fall gestürzt.
    Bill Conolly konnte es sich leisten, so zu leben wie er gerade mochte. Durch seine Heirat hatte er sich unter anderem auch finanziell saniert und arbeitete als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitschriften in der ganzen Welt. Meistens zeichnete er für die heißesten Reportagen verantwortlich. In den letzten zwei Jahren allerdings hatte er sich mehr auf das Übersinnliche spezialisiert.
    John seufzte auf, als er an die große Einweihungsparty dachte, die Bill und seine Frau Sheila geben wollte.
    Die beiden hatten sich nach langem Hin und Her ein fantastisches Haus am Stadtrand von London gebaut. Eine Bude mit allen Schikanen, wie Bill immer zu sagen pflegte. Das Haus war während ihrer Abwesenheit fertiggestellt worden.
    John griff zum Telefonhörer und wählte Bill Conollys Nummer. Zum Glück war der Reporter selbst am Apparat, denn seine Frau witterte bei Johns Anrufen sofort Unheil.
    »Ich bin’s, Bill«, sagte John. »Ich habe eine wirklich interessante Neuigkeit für dich. Du mußt die Party heute abend ohne mich feiern«
    Erst einmal war es ruhig. Dann prustete Bill Conolly los. »Du bist ja verrückt, Mensch. Wenn du nicht kommst, laß ich den ganzen Mist sausen. Mann John, stell dich nicht so an. Ich habe extra ‘ne Puppe für dich eingeladen. Ein Weib, sage ich dir.« Bill schnalzte mit der Zunge.
    John mußte grinsen, doch seine Antwort machte Bill klar, daß mit ihm nicht zu rechnen sei.
    »Dann hängt dir ein Fall am Hals« sagte der Reporter.
    »Genau.«
    Bill pfiff durch die Zähne. »Drei Monate ist es bestimmt her, daß ich mich zum letztenmal mit Geistern herumgeschlagen habe. Das war mit der Mumie. Wird Zeit, daß ich wieder mitmische, sonst roste ich noch ein. Also, wo geht es hin?«
    »Und deine Party?«
    »Wird verschoben. Keine Angst, ich mach das schon. Sheila hat bestimmt dafür Verständnis.«
    »Da bin ich gar nicht mal so sicher.«
    »Laß mich nur machen, alter Geister-Killer. Paß auf. Ich bin in spätestens einer Stunde bei dir. Und dann geht’s ab. Wo fahren wir eigentlich hin?«
    »Nach Schottland.«
    »Aha. Ins Land der Geister und Gespenster. Also, bis später. Bin schon unterwegs.«
    John Sinclair legte lächelnd den Hörer auf. Er hatte gewußt, daß Bill so reagieren würde. Dafür kannte er seinen Freund lange genug. John Sinclair fuhr nach unten und ging in die Tiefgarage, wo sein generalüberholter metallicfarbener Bentley parkte.
    Der Inspektor fühlte das gewisse Kribbeln, das ihn immer überfiel, wenn er vor einem neuen Fall stand. Er ahnte allerdings noch nicht, daß er in Aweshire mit seinem größten Feind zusammentreffen würde.
    Mit Doktor Tod, dem Mann, dem John Sinclair geschworen hatte, ihn gnadenlos zu vernichten…
    ***
    Shirley erlebte das perfekte Grauen! Die fünf Gestalten hingen wie von unsichtbaren Fäden gehalten im Wasser. Sanft schwangen die Körper hin und her, in einem schaurigen Rhythmus.
    Schreckliche Fratzen starrten Shirley Adams an.
    Die Gesichter waren zum Teil zur Unkenntlichkeit aufgedunsen. Das Wasser des Sees hatte an der Haut gefressen. Bei zwei Körpern schimmerten die blanken Wangenknochen durch die Haut.
    Doch ein Gesicht erkannte Shirley ganz genau.
    Es gehörte zu Ted Bulmer!
    Ihr Ted schwang wie eine leblose Puppe vor ihr. Jede Einzelheit erkannte Shirley durch ihre Taucherbrille. Die Augen der Wasserleiche quollen weit aus den Höhlen. Der Mund war halb geöffnet, und die Zunge hing ein

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