Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0105 - In Satans Diensten

GK0105 - In Satans Diensten

Titel: GK0105 - In Satans Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sieg«, verkündete er mit lauter Stimme.
    John erwiderte nichts.
    Er wollte seine Kräfte schonen, denn sogar das Sprechen bereitete ihm Mühe.
    Dr. Tod trat zu der Leiche in der Wanne. Der Tote schwamm auf der Oberfläche, seine gebrochenen Augen starrten gegen die Decke.
    Noch einmal wandte Dr. Tod den Kopf. »Die Hölle hat mir Kraft gegeben«, flüsterte er. »Kraft, die ich für viele weitere Versuche brauchen werde.«
    Er hatte sich während dieser Worte hingekniet und griff mit der linken Hand in die Flüssigkeit.
    Dr. Tod hob den Kopf der Leiche an.
    Vorsichtig nahm er das Stück Haut und legte es der Leiche auf das feucht glänzende Kinn.
    Die Haut verband sich auf der Stelle mit dem Körper der fremden Leiche.
    Dr. Tod ließ den Toten wieder zurücksinken.
    Die Flüssigkeit schwappte ein paarmal, beruhigte sich wieder.
    Der Menschenhasser erhob sich und trat zurück. »Gleich geschieht es«, sagte er rauh. »Gleich, Inspektor, werden Sie das größte Wunder der Menschheit erleben.«
    Der Moment dauerte wenige Minuten.
    Dann begann die Flüssigkeit zu brodeln. Blasen bildeten sich zerplatzten an der Oberfläche. Und aus den unzähligen Blasenkratern stiegen dicke Dampfschwaden, die die Wanne im Nu einnebelten.
    Niemand der beiden Männer konnte genau erkennen, was im Innern der Wanne vor sich ging.
    John wollte es auch gar nicht sehen, ihm reichte es, wenn das Endprodukt vor ihm stand.
    Die Dampfwolke wurde dünner, löste sich in feine Schleier auf, die sich schnell verflüchtigten.
    Schon konnte John die Umrisse der Wanne erkennen, sah wieder die brodelnde Flüssigkeit – und die Leiche, die darin herumschwamm.
    Da traf ihn der Schock.
    Der Tote hatte sein Gesicht!
    John Sinclair stöhnte unter dieser ungeheuren Erkenntnis auf.
    Das war mehr, als ein Mann ertragen konnte. An die Folgen durfte er gar nicht denken.
    Dr. Tod war fasziniert. Er kniete vor der Wanne nieder und hob den neuen ›John Sinclair‹ hoch.
    »Phantastisch«, flüsterte er. »Einfach genial. Asmodis hat wieder einmal gezeigt, wer der eigentliche Herrscher der Welt ist.«
    Dr. Tod zog ›John Sinclair‹ aus der Wanne und legte ihn auf den Boden. Dann wandte er sich dem echten John Sinclair zu. »Ich hätte Sie auch sofort umbringen lassen können, doch diesen Triumph sollten Sie noch miterleben. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise in die Hölle!«
    Danach begann er schaurig zu lachen. Das Gelächter dröhnte noch in Johns Ohren, als Dr. Tod bereits verschwunden war.
    Stille senkte sich über den Raum. Die Stille des Todes.
    John versuchte verzweifelt, sich zu bewegen, doch die Lederriemen saßen zu fest. Er hatte sogar das Gefühl, daß, je mehr er sich bewegte, um so härter die Riemen gespannt wurden.
    Es war ein Teufelskreis.
    Plötzlich unterbrach John seine Bemühungen. Ein Geräusch hatte ihn aufgeschreckt.
    Der neue John Sinclair begann sich zu bewegen!
    Mit Entsetzen sah der Inspektor, wie sein Doppelgänger aufstand. Er tat es mit ruckartigen, roboterhaften Bewegungen. Die Kräfte der Hölle, die Dr. Tod schon bei der Erschaffung einer Ramona Navarra beschworen hatte, waren nun voll aktiv.
    Der untote John Sinclair nahm keine Notiz von seinem Doppelgänger. Mit eckigen Bewegungen ging er auf eine Tür zu, zog sie auf und verschwand in einen anderen Raum.
    Dumpf fiel die Tür wieder ins Schloß.
    Der Inspektor ahnte, was Dr. Tod vorhatte. Er würde den falschen Sinclair nach London schicken, und niemandem würde etwas auffallen.
    Nicht einmal seinem Chef, Superintendent Powell. Der untote Sinclair konnte im Yard schalten und walten.
    Und Bill und Sheila Conolly? Würden sie auch auf die Person hereinfallen?
    John wagte sich die Folgen gar nicht auszumalen.
    Was aber geschah mit ihm? Er sollte umgebracht werden. Aber wo? Hier – und von wem?
    John erhielt schnell die Antwort auf diese Fragen. Die beiden Männer mit den Sonnenbrillen tauchten wieder auf.
    Wortlos traten sie an die Trage und lösten die Lederriemen.
    Endlich konnte John wieder richtig Luft in die Lungen pumpen.
    »Was – was habt ihr mit mir vor?« krächzte er.
    Zuerst gaben sie ihm keine Antwort, doch schließlich sagte einer: »Du wirst verbrannt, bis nur noch Asche von dir übrig bleibt…«
    ***
    »John Sinclair meldet sich nicht!«
    Mit diesen Worten stürmte Bill Conolly in das Büro von Superintendent Powell, John Sinclairs Chef.
    »Ich habe überall herumtelefoniert. Nichts. John ist wie vom Erdboden verschwunden!«
    Ein wenig außer Atem ließ

Weitere Kostenlose Bücher