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GK0105 - In Satans Diensten

GK0105 - In Satans Diensten

Titel: GK0105 - In Satans Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich Bill auf den Besucherstuhl fallen. Er hob resignierend die Schultern und blickte Superintendent Powell ebenso resignierend an.
    »Sie erzählen mir keine Neuigkeiten«, sagte der Yard-Beamte.
    Er hockte wie ein brütender Pavian hinter seinem Schreibtisch.
    Vor sich auf der Platte hatte er Tablettenröhrchen aufgebaut, die von einigen Mineralwasserflaschen überragt wurden. Zwei Gläser standen in bequemer Reichweite.
    Powells Augen hinter den dicken Brillengläsern zwinkerten nervös. Seine Hängebacken zuckten. Der Mann war in wenigen Stunden um Jahre gealtert.
    Bill zündete sich eine Zigarette an und blickte aus dem Fenster.
    Der Himmel über London war postkartenblau. Ein seltenes Bild.
    Nur in der Feme erkannte Bill einige Wolken.
    Im Büro summte die Klimaanlage und sorgte für eine normale Temperatur. Eine dicke Fliege kreiste brummend an der Decke.
    Im Nebenraum klapperte eine Schreibmaschine.
    Bill drückte die Zigarette aus. »Und was soll jetzt werden?« fragte er. »Sie können mir doch nicht erzählen, daß Sie Ihren besten Mann seinem Schicksal überlassen.«
    »Das hat auch niemand behauptet«, entgegnete Superintendent Powell. »Selbstverständlich haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt. Aber bis jetzt ist nichts Positives dabei herausgesprungen.«
    »Wie sieht es denn mit der Fahndung nach der Navarra aus?«
    »Schlecht oder auch gut, ganz, wie Sie wünschen. Wir haben herausgefunden, daß sie von London nach Barcelona geflogen ist. Mehr nicht.«
    »Haben Sie denn die spanische Polizei nicht eingeschaltet?«
    »Was dachten Sie denn«, gab Powell gereizt zurück. »Aber die Navarra ist einfach nicht mehr aufzutreiben. Bekanntlich wollte sie ja für ein Jahr in der Versenkung verschwinden.«
    Bill Conolly lachte bitter. »Es ist also alles glatt gelaufen. Zu glatt für meinen Geschmack.« Der Reporter beugte sich ein wenig vor und schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch.
    Dadurch fielen einige Tablettenröhrchen um. »Wenn ich mal meine Meinung sagen darf, Sir, dann kann man der Navarra nicht über den Weg trauen. Ihr allein gebe ich die Schuld an Johns Verschwinden.«
    Powell nahm seine Brille ab und putzte voller Hingabe die starken Gläser. »Es ist doch nicht alles so glatt verlaufen«, meinte er. »Man hat in der Madrider Wohnung der Navarra die Überreste von zwei verbrannten Leichen gefunden. Und unter anderem einen Ring, welcher der Sängerin gehört hat.«
    »Machen Sie Scherze?« fragte der Reporter und schluckte vor Aufregung einen Kloß im Hals herunter.
    Powell setzte sich seine Brille wieder auf. »Ich scherze selten, Mr. Conolly.«
    »Ja, ich weiß. Aber Augenblick mal, wenn man in der Wohnung verbrannte Leichen gefunden hat…«
    »In einem Heizkessel«, verbesserte Powell den Reporter.
    »Auch gut«, erwiderte Bill. »Wenn man also die Leichen gefunden hat, dann bedeutet das, daß Ramona Navarra tot ist. Die echte, meine ich. Dann ist John unter Umständen auf eine Doppelgängerin hereingefallen.«
    »Eine sehr gewagte Theorie, finden Sie nicht auch, Mr. Conolly?«
    »Das gebe ich zu, Sir. Aber ich habe mit John Sinclair schon so manchen Strauß ausgefochten und kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß nichts unmöglich ist. Man hat John eine ganz raffinierte Falle gestellt. Eine Falle, wie sie sich eigentlich nur ein Mann ausdenken kann.«
    »Sie meinen Dr. Tod?«
    »Ja.« Bills Stimme klang sehr ernst. »Wenn John tatsächlich in Dr. Tods Klauen steckt, müssen wir damit rechnen, daß er nicht mehr am Leben ist. Dieser Verbrecher hat ihm gnadenlose Rache geschworen.« Bill Conolly sprang erregt auf. »Wissen Sie was, Sir? Lassen Sie mich nach Spanien fliegen. Das heißt, ich fliege noch heute, sofort. Ich werde in Barcelona und Madrid die Spur aufnehmen. Und dann werden sich gewisse Leute wundern, wenn…«
    Das Summen des Telefons unterbrach Bills Ausführungen.
    Superintendent Powell schnappte sich den Hörer, lauschte kurz und sagte dann: »Stellen Sie durch.«
    Bill Conolly hatte sich auf die Fensterbank gehockt. Er war so in Gedanken versunken, daß er auf das Telefongespräch nicht achtete.
    Er merkte nicht einmal, daß sich Superintendent Powell an seinem Mineralwasser verschluckte.
    »Ja, ist gut«, sagte der Beamte schließlich. »Kommen Sie her. Die nächste Maschine. Ich glaube, Sie haben uns eine Menge zu erklären, Inspektor.«
    Jetzt ruckte Bills Kopf herum. Im selben Moment legte der Superintendent auf.
    Mit einem Taschentuch wischte er sich den

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