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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei den Osteuropäern oft findet.
    »Was verschafft mir dann die Ehre Ihres Besuches?« wollte Bill wissen. Er tastete unwillkürlich nach seinen Zigaretten, um mit einem Stäbchen seine Nervosität zu zügeln.
    »Lassen Sie doch«, sagte die Unbekannte.
    Bill steckte automatisch die Packung wieder weg.
    »Ich bin Vera Montesi«, hörte Bill die Schöne sagen.
    »Die Gräfin?« echote der Reporter.
    »Ja.«
    Bill sah wieder in die grünen Augen, die eine einzige Verlockung darstellten. Zum Teufel, diese Frau machte ihn noch verrückt.
    Bill riß sich zusammen, doch da spürte er schon Vera Montesis Hände über seine Brust gleiten.
    »Dich habe ich ausgesucht«, flüsterte die Gräfin, und ihre Lippen befanden sich dicht vor Bills Gesicht.
    Der Reporter zog scharf die Luft zwischen seine Zähne. Wenn er jetzt nicht standhaft blieb, dann…
    Plötzlich stutzte Bill. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück.
    Ein seltsamer Geruch war in seine Nase gedrungen.
    Bill kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
    Die Gräfin mußte wohl etwas bemerkt haben, denn auch sie hatte eine angespannte Haltung angenommen.
    Bill schluckte. Dann sagte er: »Ich möchte Sie doch jetzt bitten, das Zimmer zu verlassen. Ich will mich vor dem Essen noch ein wenig ausruhen.«
    »Vor dem Essen?« Die Gräfin lachte leise. »Aber es wird doch nur für uns gegeben. Es ist ein Hochzeits-Dinner.«
    »Wie bitte?«
    »Ein Hochzeits-Dinner. Ich werde heute heiraten, und du wirst mein Bräutigam sein.«
    Die Gräfin hatte bestimmt gesprochen, so, als dulde sie keinen Widerspruch.
    Bill Conolly hatte den Verdacht, in einem Irrenhaus gelandet zu sein. Am liebsten hätte er diese Person rausgeworfen. Trotz ihrer Schönheit. Aber Bill beherrschte sich.
    »Das soll doch wohl nur ein Scherz sein«, sagte er. »Suchen Sie sich Ihren Bräutigam, wo Sie wollen, nur lassen Sie mich in Ruhe. Und falls es ein Spaß des Reiseleiters sein soll, dann bestellen Sie ihm, es war ein verdammt schlechter.«
    Das Gesicht der Gräfin verschloß sich. »Ich habe das Gefühl, Sie verkennen noch immer Ihre Lage.« Sie war wieder in einen förmlichen Tonfall zurückgefallen. »Es gibt für Sie kein Zurück mehr. Sie werden mir gehorchen – oder sterben!«
    Jetzt wurde der Reporter endgültig ärgerlich. Okay, er hatte diese Reise mitgemacht, hatte sich eine gruselige Abwechslung versprochen, aber mit solchem Unsinn durfte man ihm nicht kommen.
    »Verschwinden Sie endlich«, zischte er, »sonst vergesse ich, daß Sie eine Frau sind!«.
    Vera Montesi lachte leise. »Ich glaube, das werden Sie sich überlegen.«
    »Raus!« schrie Bill. Sein Gesicht war zornrot. Er sprang auf die Gräfin zu und packte ihren Arm.
    Im selben Moment zuckte Bill zurück.
    Die Haut der Gräfin war eiskalt. Wie bei einer Toten.
    Schlagartig erinnerte sich Bill wieder an den Geruch. Sollte Vera Montesi eine Untote sein?
    Bill Conolly wandte den Kopf, blickte der Frau ins Gesicht.
    Die Gräfin lächelte böse. »Ich merke, du ahnst etwas«, sagte sie und schob langsam ihre Oberlippe zurück.
    Bill Conolly ballte die Hände zu Fäusten. Gebannt starrte er auf die beiden nadelspitzen Vampirzähne, die langsam zum Vorschein kamen.
    Seine schrecklichen Ahnungen hatten sich bestätigt. Vera Montesi war eine Untote…
    ***
    Wie ein Triumphator stand Dr. Tod in dem großen Saal.
    Dr. Tod! Das war die Inkarnation des Bösen, das war der Mann, der die Menschheit bis aufs Blut haßte und sich mit allen Konsequenzen dem Satan verschrieben hatte.
    Schüchtern klopfte es gegen die Tür.
    »Ja.« Dr. Tods Stimme klang metallisch.
    Die große Flügeltür wurde ein Stück geöffnet. Janos Ruff schaute herein.
    Sein fahlgelbes Haar klebte schweißnaß am Kopf. In seinem Gesicht zuckten einige Muskeln. Kein Zweifel, der Mann war nervös.
    »Was gibt es, Ruff?«
    Dr. Tods Augen fixierten den Reiseunternehmer, schienen auf den Grund seiner Seele blicken zu können und bemerkten die Angst, die in diesem Mann steckte.
    »Sir, ich – ich weiß nicht so recht, wie ich es Ihnen sagen soll. Aber von der Reisegesellschaft fehlt jemand.«
    »Was heißt das?«
    Janos Ruff lächelte verzerrt. »Nun – im Bus waren sie noch alle vorhanden, und hinterher, als ich den Leuten ihre Zimmer zeigte, war eine Person nicht mehr dabei.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Ein Mann.«
    »Wo kann er Ihrer Meinung nach geblieben sein?«
    Janos Ruff zuckte mit den Schultern. »Er kann sich nur draußen in der Nähe des Schlosses

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