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GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

Titel: GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Nein, die hat mir jemand geschenkt«, erwiderte er mühsam beherrscht.
    »Ja, ja, es gibt doch noch gütige Menschen«, murmelte Kuz, »und wieviel willst du für dieses Ding haben?«
    »Fünfzig Gulden!« Wie aus der Pistole geschossen kam diese Antwort.
    Schon im gleichen Moment begann der Hehler zu kichern. »Fünfzig Gulden«, prustete er, »daß ich nicht lache. Glaubst du, ich bin wahnsinnig?«
    »Aber es ist eine exotische Maske!« begehrte Dreesen auf. Er wußte, daß er sich in der schlechteren Position befand, er wollte jedoch so viel wie möglich herausholen. Aber bei Abraham Kuz war das ein schwieriges Unterfangen. Dieser Hehler war mit allen Wassern gewaschen und bot selbst Gangsterbossen die Stirn.
    Kuz ging mit der Maske bis zur Tür, betrachtete sie dort noch einmal, wiegte den Kopf und meinte dann: »Höchstens zwanzig Gulden, Piet. Aber nur, weil du es bist.«
    »Nein!« Dreesen schüttelte demonstrativ den Kopf. »Unter dreißig Gulden nicht.«
    »Dann nimm die Maske wieder mit.«
    Ehe Dreesen sich versah, hatte der Hehler ihm die Totenmaske wieder in die Hand gedrückt. Mit sanfter Gewalt schob er den Dieb in Richtung Ausgang. »Versuch es bei einem Kollegen, mein Freund. Vielleicht bietet er dir mehr.«
    Dreesen fluchte lautlos. Er wußte, daß ihn dieser alte Geier geschafft hatte. »Schön«, sagte er, »zwanzig Gulden.«
    »Ich sehe, du bist doch noch vernünftig geworden«, sagte der Hehler und schlug Dreesen auf die Schulter. Dann wühlte er in den unergründlichen Taschen seiner abgetragenen Jacke und holte zwei Geldscheine hervor. »Hier, zwanzig Gulden.«
    Zähneknirschend gab Piet Dreesen die Maske ab. Er war schon an der Tür, als Kuz Stimme ihn noch einmal zurückhielt. »Wenn du noch mal so etwas wie diese Maske hast, komm ruhig vorbei. Ich werde sehen, daß ich sie dir dann abkaufen kann.«
    »Ach?« Dreesen zog die Augenbrauen hoch. »Plötzlich soviel Mitleid? Womit habe ich das verdient?«
    »Ich mag dich eben gut leiden«, sagte der Hehler.
    Darauf gab Dreesen keine Antwort. Er riß die Tür auf und war Sekunden später verschwunden.
    Abraham Kuz aber rieb sich die Hände. Er hatte ein tolles Geschäft gemacht. Kuz hatte sofort erkannt, was er in der Hand gehalten hatte. Es war eine wertvolle, handgearbeitete afrikanische Totenmaske, für die man unter Brüdern bestimmt siebenhundert Gulden bezahlte. Und unter diesem Preis würde er sie auf keinen Fall verkaufen, das war sicher.
    Kuz war guter Laune, als er die Maske an eine noch freie Stelle der Wand hängte. Hier befand sie sich genau im Blickpunkt.
    Zur Feier des Tages nahm der geizige Hehler eine Prise Schnupftabak. Wenn der Tag so weiterging wie er angefangen hatte, war bestimmt noch einiges zu erwarten.
    Abraham Kuz ahnte nicht, wie sehr er sich täuschen sollte…
    ***
    »Amsterdam war herrlich«, sagte Sheila Conolly und warf ihre blonden Haare mit Schwung in den Nacken. »Leider war die Zeit nur zu kurz. Vier Tage, was ist das schon.«
    »Besser als nichts«, meinte Bill, ihr Ehemann.
    Dafür kassierte er einen Ellenbogenstoß in die Seite.
    Bill lachte. – »Okay, du hast gewonnen. Unser Flugzeug startet erst am Nachmittag. Wir haben noch Zeit, uns die Stunden um die Ohren zu schlagen. Hast du einen Vorschlag?«
    »Ja.«
    »Ich höre.«
    »Laß uns doch mal durch die Altstadt bummeln, anschließend indonesisch essen und dann…«
    »Schon gut, schon gut. Soviel Zeit haben wir auch wieder nicht.«
    Bill Conolly hatte sich mit seiner Frau Sheila einige Urlaubstage in Amsterdam gegönnt. Nach dem Streß der letzten Wochen tat diese Zeit doppelt gut. Bill war Reporter, allerdings freiberuflich tätig. Ihn interessierten besonders die Fälle, in die das Übersinnliche, Okkulte mit hineinspielte. Der Reporter hatte zusammen mit seinem Freund, Oberinspektor Sinclair von Scotland Yard, schon manche Schlacht gegen die Mächte der Finsternis gewonnen, doch in letzter Zeit war es ruhig geworden, und Bill konnte sich mehr seiner Frau widmen.
    Sheila Conolly paßte das Hobby ihres Mannes überhaupt nicht, obwohl die beiden sich durch einen makabren Fall kennengelernt hatten. Aber das lag schon lange zurück, und Sheila – seit dem Tod ihres Vaters Alleinbesitzerin einiger chemischer Werke – hatte geheiratet und die Leitung der Firmen in sichere Managerhände gelegt.
    Sheila war eine Frau, die so manchen Filmstar in den Schatten stellte. Sie besaß einen natürlichen Charme, und mit ihrem Aussehen hätte sie bei jeder Miß-Wahl

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