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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub
Autoren: Jason Dark
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das denn wert?«
    John wiegte den Kopf. »Sagen wir – ein Pfund?«
    »Abgemacht, Mister.« Der Penner zeigte auf die Flasche. »Die wartet nämlich darauf, daß die Luft herausgelassen wird. Also, der Kerl, den Sie suchen, Mister, der wohnt in der ersten Etage. Direkt die erste Tür auf der linken Seite. Aber passen Sie auf. Slicky läßt nicht mit sich spaßen. Er ist sehr schnell mit der Kanone.«
    »Danke für den Rat«, sagte John und drückte dem Penner seinen Lohn in die Hand.
    Noch bevor der Oberinspektor die wacklige Treppe erreicht hatte, war der Penner schon mit seiner »Beute« weg.
    Sinclairs Augen hatten sich inzwischen an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Er konnte deutlich auf der ersten Etage einige Türen ausmachen. Die erste Tür links, hatte der Penner gesagt. John blieb davor stehen. Trotz der Dunkelheit konnte er erkennen, daß sämtlicher Lack von der Tür abgeblättert war. Ein Namensschild war natürlich auch nicht vorhanden.
    Johns Faust dröhnte gegen die Tür, da der Oberinspektor vergeblich nach einer Klingel gesucht hatte.
    »Verdammt noch mal, wer ist denn das schon wieder?« brüllte eine Frauenstimme, und schnelle Schritte näherten sich der Tür.
    John trat sicherheitshalber einen halben Yard zurück.
    Ruckartig wurde die Tür aufgerissen. »Mensch, du verdammter Penner, kannst du nicht…«
    Die keifende Frauenstimme verstummte.
    »Guten Abend«, sagte John Sinclair höflich und setzte ein gewinnendes Lächeln auf.
    Die Frau atmete tief ein, so daß sich ihr übermäßig großer Busen noch mehr spannte. Durch das Licht, das vom Korridor nach draußen fiel, konnte John die Frau genau ausmachen.
    Sie schien die richtige Soho-Pflanze zu sein. Das Haar war blond gefärbt und hing strähnig bis auf die Schultern. Unter den Augen lagen dicke, dunkle Lidschatten, und auch sonst hatte die Maid alles getan, um ihr wahres Alter zu vertuschen.
    Ein paar Sekunden hatte die Frau John gemustert. Dann verzog sich ihr geschminkter Mund in die Breite. »Endlich ein Gentleman«, sagte sie. »Wollen Sie zu mir…?«
    John hob die Arme. »Leider nicht. Ich hätte gern Slicky gesprochen. Das heißt, nur wenn er da ist.«
    Die Blonde verzog das Gesicht. »Ich weiß nicht so recht. Ich…«
    »He, was ist denn da los?« brüllte eine Stimme aus dem Hintergrund der Wohnung. »Ich hab’ dir doch gesagt – wenn ich da bin, soll kein anderer kommen!«
    Die Blonde hob die Schultern. Dann rief sie über die Schulter zurück: »Slicky, da ist einer, der dich sprechen will.«
    »Wer ist es denn?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Frag’ ihn, zum Teufel.«
    John amüsierte dieses Spiel, sagte aber dann auf den fragenden Blick der Blonden hin: »Sagen Sie Slicky einfach, ich wäre ein Freund von ihm.«
    Die Blonde überlegte. Dann meinte sie: »Gut, kommen Sie rein, Mister. Aber eins sage ich Ihnen: Slicky ist heute sehr reizbar. Ich würde mich an Ihrer Stelle vorsehen.«
    »Ein Held war ich noch nie«, meinte John und drückte sich an der beachtlichen Oberweite der Frau vorbei.
    »Immer geradeaus, dort, wo die Tür offen ist«, rief die Blonde ihm nach.
    »Danke, ich hab’s schon gemerkt.«
    John trat in das Zimmer. Slicky hockte auf dem Bett. Er trug eine lange Hose und ein Unterhemd. Was John nicht paßte, war die Waffe in seiner Hand, denn die Mündung der Beretta zeigte genau auf Johns Brust…
    ***
    Dean Jagger spürte den rohen Fußtritt. Dann hörte er auf einmal eine Stimme. »Er scheint wieder zu sich zu kommen. Mensch, muß der einen geladen haben.«
    »Nach einem Penner sieht er mir aber gerade nicht aus«, meinte eine andere Stimme.
    »Auf jeden Fall schmeißen wir ihn erst mal von der Baustelle runter.«
    Die beiden Männer packten Dean an den Schultern und an den Füßen. Schwerfällig und spaltbreit nur öffnete Dean Jagger seine Augenlider.
    Das bärtige Gesicht eines Bauarbeiters tanzte vor ihm.
    »Nicht«, stöhnte Dean. »Bitte, lassen Sie mich los.«
    »Ach, der kann ja auch reden«, sagte der Bauarbeiter, der Dean an den Schultern gepackt hielt. »Paß auf, wenn du ihn hinstellst«, meinte er zu meinem Kollegen. »Ich will nicht, daß er sich noch das Genick bricht.«
    »Von mir aus soll er doch. Für Säufer habe ich nicht viel übrig.«
    Trotz dieser Reden wurde Dean – ohne daß etwas passierte – auf die Füße gestellt. Zuerst drehte sich alles vor den Augen des jungen Mannes. Dean taumelte und fand zum Glück an einer Gerüstleiter Halt.
    Tief atmete er die kühle Morgenluft ein.
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