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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit sich und seinen Gedanken.
    Er fand keinen Schlaf. Immer wieder mußte er an das Gesicht denken.
    Existierte es tatsächlich, oder war es nur Einbildung? Automatisch stellte Dean Jagger sich die Frage, und er hatte auf einmal das Gefühl, an der Schwelle des Wahnsinns zu stehen…
    ***
    Immer wenn John Sinclair sich an seinem Morgenkaffee verschluckte, war das für ihn ein böses Omen. Meistens gab es dann Ärger, oder es lag ein neuer Fall in der Luft.
    Und so war es auch am heutigen Tag. John Sinclair hatte kaum sein Büro betreten und sich die erste Zigarette angezündet, da schrillte das Telefon.
    »Andere Leute haben Apparate, die summen dezent«, brummte John, hob ab und meldete sich mit einem knappen: »Sinclair.«
    »Powell. Kommen Sie doch mal in mein Büro, Oberinspektor.«
    »Ja, Sir.«
    Ehe John noch eine weitere Frage stellen konnte, hatte Superintendent Powell schon wieder eingehängt. Er schien schlechte Laune zu haben. Powell hatte nicht einmal einen »Guten Morgen« gewünscht.
    Man mußte sich jetzt wieder auf einiges gefaßt machen.
    Was soll’s, dachte John, zog seinen Krawattenknoten zurecht und verließ das Büro.
    Zwei Sekretärinnen begegneten ihm auf dem Gang und warfen ihm heiße Blicke zu. John – kein Kostverächter – blickte ebenso heiß zurück. Er hätte noch gern mit den beiden ein wenig geplaudert, aber die Zeit reichte mal wieder nicht. Wie schon so oft.
    Powells Vorzimmerdiva schielte über ihre Brillengläser hinweg und wünschte John mit unfreundlicher Stimme einen guten Morgen. Anscheinend hatte Powells Laune sie angesteckt.
    Die Doppeltür zu Powells Zimmer stand offen. John trat ein und schloß die Tür leise hinter sich.
    Wie immer saß Powell hinter seinem Schreibtisch. Er hatte die Arme auf die Platte gelegt und funkelte John durch seine dicken Brillengläser an.
    John ließ sich auf einen Stuhl fallen, lehnte sich bequem zurück und fragte ziemlich optimistisch: »Was liegt an, Sir?«
    Powell schluckte. Er hatte es wie so oft am Magen. »Wir bekommen mal wieder Ärger«, sagte er. »Aber diesmal ist es ein verdammt komischer Fall. Er geht uns eigentlich nichts an, aber wenn der Geheimdienst pfeift, müssen auch wir tanzen.«
    »Spionage?« fragte John.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Also es geht um folgendes. Zuerst muß ich Ihnen sagen, daß zwar eine Akte existiert, ich sie aber noch nicht habe. Ich werde Ihnen den Fall in groben Zügen umreißen und möchte anschließend hören, was Sie davon halten. Ein betrunkener Seemann hat vor einigen Tagen den Secret-Service-Agenten Jack Tanner gefunden. Man hatte den Mann an einer Laterne aufgehängt.«
    »Ziemlich makaber«, meinte John und faßte sich unwillkürlich an den Hals.
    »Das steht jetzt hier nicht zur Sache. Interessant ist der Fall, an dem Tanner zuletzt gearbeitet hatte. Es ist dem Geheimdienst zu Ohren gekommen, daß sich hohe Staatsbeamte ein neues Hobby ausgesucht haben. Den Okkultismus. Angeblich haben sie einen Club gegründet und treffen sich einmal in der Woche an einem unbekannten Ort mitten in London. Dagegen wäre ja noch nicht mal soviel zu sagen, wenn plötzlich nicht gewisse Informationen in die Hände von Leuten gelangt wären, die mit unserem Staat auf nicht gerade gutem Fuß stehen. Ich meine damit feindliche Mächte.«
    John Sinclair hob die Schultern. »Aber das ist doch eigentlich ein Fall für die Spionage-Abwehr.«
    »Das ist eben die Frage. Wie Sie gehört haben, spielt dieser geheimnisvolle Club eine große Rolle, und da man beim Secret Service auch schon von Ihren Erfolgen gehört hat, hat der Innenminister persönlich bei mir interveniert.«
    »Dann habe ich die Sache also am Hals.«
    »Genau. Ist vielleicht auch mal was anderes.«
    »Das kann man nie wissen.«
    Oberinspektor Sinclair schmeckte der Auftrag gar nicht. Alles, was in das Abwehrmilieu hineinspielte, war ihm nicht ganz geheuer. Die Leute waren nie offen, versteckten sich immer hinter irgendwelchen Ausreden und Dienstvorschriften. Aber da war nichts zu machen. Man hatte John Sinclair den Fall nun mal auf den Tisch gelegt, und er mußte sich damit abfinden.
    »Aus welcher Ecke kamen denn die Informationen? Ich meine, betraf das nur ein bestimmtes Ressort? Die Rüstung oder Finanzen, was weiß ich?«
    »Ja. Die Informationen stammten samt und sonders aus dem Wirtschaftsministerium. Hier müßte man den Hebel ansetzen. Am besten, Sie treten mit Mister Paul Robinson in Verbindung. Er ist einer der führenden Männer und

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