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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es? Sage es mir, vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Ich denke gerade über Sandra Lee nach.«
    Jane runzelte überrascht die Stirn. »Willst du mir untreu werden?« fragte sie, und ihre Stimme klang leicht spöttisch.
    »Unsinn. Nein, mir geht es da um etwas anderes. Sag mal, was hat diese Sandra eigentlich für eine Reise hinter sich? Wo war sie? Wie ich aus den bruchstückhaften Erzählungen mitbekommen habe, hat sie sich in Schottland oder auf den Orkney-Inseln herumgetrieben.«
    »Ja, sie wollte zu den Inseln fahren. Du mußt wissen, Sandra war schon immer etwas versponnen. Sie hat sich für Geschichte interessiert, für Völkerkunde und die nichtchristlichen Religionen. Manchmal war sie direkt besessen. Peter hat mir oft sein Leid geklagt. Ihr Traum war, einmal die versunkene Insel Atlantis wiederzuentdecken.«
    »Und weshalb ist sie auf den Orkney-Inseln gelandet?«
    »So genau kann ich dir das auch nicht sagen. Da müßtest du eigentlich mal Peter Lorimer fragen. Ich weiß nur soviel, daß sie dort nach einer geheimnisvollen Burg gesucht hat. Aber Einzelheiten kenne ich auch nicht. Bist du nun zufrieden?«
    »Nicht ganz.«
    Jane stöhnte auf. »Nun laß doch endlich mal deinen Job sausen. Dir ist das Mißtrauen schon bis in die Zehennägel hineingewachsen.«
    John schmunzelte. »So schlimm ist es ja auch nicht.«
    »Partnerwechsel«, rief Peter Lorimer plötzlich und klatschte in die Hände.
    Mit zwei Schritten stand er neben John Sinclair und Jane Collins und deutete eine Verbeugung an. »Jane, komm an meine breite Hühnerbrust.« Der junge Jurist war schon leicht angeschlagen.
    Auch die anderen beiden Pärchen hatten ihre Tanzpartner schon gewechselt. Übrig blieben Sandra Lee und John Sinclair.
    »Nun, Oberinspektor?« fragte die Studentin. »Wollen Sie es mit mir wagen?«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Vielleicht bin ich aber ein Vampir«, sagte sie und ging bei John auf Tuchfühlung.
    Der Oberinspektor wiegte den Kopf. »Dazu fehlen Ihnen die beiden spitzen Eckzähne.«
    Sandra lachte. Sie öffnete dabei den Mund, und John konnte eine perlweiße Zahnkette blitzen sehen. Doch er hatte dafür keinen. Blick. Ihn schockierte am meisten, daß Sandra tatsächlich nicht atmete. Er hatte sich vorhin in der Küche nicht getäuscht. John Sinclair hielt in diesen Augenblicken eine Untote in den Armen!
    Ihn wunderte nur, daß Peter Lorimer noch nichts bemerkt hatte. Aber wahrscheinlich hatte ihn die unverhoffte Wiedersehensfreude so mitgenommen, daß er darauf gar nicht geachtet hatte.
    John Sinclair ließ sich mit keiner Reaktion etwas anmerken. Er lächelte Sandra weiter an und fragte: »Sie waren auf den Orkney-Inseln, wie ich hörte?«
    »Ja.«
    »Darf man fragen, was Sie dort hingetrieben hat?«
    »Die Geschichte der Insel. Ich interessiere mich einfach für die Vergangenheit. Die Kelten haben dort ihre Spuren hinterlassen. Man findet die Zeichen noch überall.«
    »Die Kelten interessieren Sie also«, sagte John. »Haben Sie dann auch schon mal etwas von den Druiden gehört?«
    Sandras Augen verengten sich. »Wie meinen Sie das?«
    »Die Götter- und Blutkulte der Kelten waren berüchtigt und die Druidenpriester wahre Meister der Magie.«
    »Ja, ich habe davon gehört«, wich Sandra aus. »Aber ich glaube an so etwas nicht.«
    »Das ist Ansichtssache. Man sollte es allerdings nicht zu weit von sich weisen.«
    »Haben Sie denn sonst noch Fragen, Herr Oberinspektor?« Sandra betonte das letzte Wort dabei besonders ironisch.
    »Ja, eine noch.«
    »Gut, die erlaube ich Ihnen.«
    »Wie hieß die Insel, die Sie besucht haben? Oder waren es mehrere? Schließlich sind die Orkney-Inseln sehr zahlreich.«
    »Dragon-Island lautete der Name.«
    »Drachen-Insel? Wieso das?«
    »Das war nun schon die zweite Frage, Oberinspektor. Eine hatte ich nur zugelassen.«
    »Pardon, aber Sie wissen ja. Die berufliche Neugierde läßt sich auch nach Feierabend nicht abschütteln.«
    »Sandra stand im Livingroom und heimlich, wie?«
    »Ganz im Gegenteil.« John lachte.
    »Mich können Sie nicht hinters Licht führen. Ihr Interesse an mir ist rein beruflicher Art. Eigentlich schade, für einen Oberinspektor sind Sie ganz passabel. Aber vergessen Sie es. Ich habe das nur so dahingesagt.«
    Du Luder, dachte John. Um nicht noch mehr Mißtrauen zu erwecken, hörte er mit seiner Fragerei auf. Obwohl ihn brennend interessierte, was Sandra Lee wieder so schnell nach London geführt hatte. Brauchte sie Opfer? Hatte sie durch Schwarze

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