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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit dem Schwert war ausgestreckt, ein kleiner Stoß genügte, und die Waffe würde Peters Kehle durchbohren.
    Lorimer schielte auf die funkelnde Klinge. Sein Hals war trocken, die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Kein Zweifel, Sandra würde ihn ohne Erbarmen umbringen. Und das Seltsame war, daß er sie dafür nicht einmal hassen konnte. Mitleid war das, was er für sie empfand. Sandra mußte in die Klauen einer Person geraten sein, die mächtiger war als die meisten Menschen, und in diesen Augenblicken schwor Peter Lorimer sich, Sandra Lee zu helfen. Koste es, was es wolle.
    »Nimm das Schwert weg«, sagte er. Seine Stimme klang ruhig und gelassen.
    »Und du wirst keine Schwierigkeiten machen?«
    »Nein!«
    »Nun gut!« Sandra senkte die Waffe. »Aber laß dir eines gesagt sein, eine Berührung nur mit diesem Schwert, und du zerfällst zu Staub und Asche. Es ist das magische Schwert der Druiden, dieser mächtigen Zauberpriester, die den geheimnisvollen Göttern gedient haben, und die Waffe begleitet mich auf all meinen Wegen. Versuche nie, mich zu überwältigen, Peter Lorimer. Es würde dein Tod sein. Ich bin stärker als du!«
    Der junge Jurist nickte. »Schon gut, Sandra. Und wie hast du dir die Sache weiter vorgestellt?«
    »Wir werden gemeinsam eine Reise unternehmen. Hinauf zu den Orkney-Inseln. Tok-El, der mächtige Druidengott, braucht drei Opfer, um auf dieser Erde wieder sein Reich aufbauen zu können. Ich war die erste, du wirst der zweite sein.«
    »Und das dritte Opfer?«
    Jetzt lächelte Sandra teuflisch. »Du hast doch eine so nette Kollegin.«
    »Jane Collins?«
    »Genau die!«
    »Nein«, sagte Peter, »das lasse ich nicht zu. Du wirst Jane in Ruhe lassen. Sie hat mit der Sache nichts zu tun. Du hast mich, und das reicht.«
    »Wir werden Jane Collins mitnehmen. Oder ich werde sie umbringen. Du hast die Wahl.«
    Peter senkte den Kopf. »Ich bin einverstanden.«
    »Du hattest auch keine andere Möglichkeit. Und jetzt zieh dich endlich an.«
    Langsam streifte Peter Lorimer seine Kleidung über. Sein Gesicht blieb dabei unbewegt.
    Sandra Lee beobachtete ihren Freund aus schmalen Augenschlitzen. Noch traute sie ihm nicht, und ihr würde erst wohler werden, wenn sie sich auf der Drachen-Insel befand.
    »Ich bin fertig«, sagte Peter und zog sein Jackett über den Rollkragenpullover.
    »Gut, dann rufe bei Jane Collins an.«
    »Jetzt?«
    »Ja.«
    »Aber… das ist unmöglich. Jane wird nicht allein sein. Sie und dieser Oberinspektor Sinclair sind liiert. Wir werden sie stören. Wir…« Peter suchte krampfhaft nach weiteren Ausreden, doch Sandra Lee schüttelte unbeirrbar den Kopf.
    »Du tust, was ich dir gesagt habe, Peter!«
    »Schön, ich werde Jane Collins anrufen.« Vielleicht, war die Idee auch gar nicht so schlecht, dachte Peter. Unter Umständen konnte er der Detektivin eine Warnung zukommen lassen.
    Peter Lorimer ging in den Livingroom. Sandra folgte ihm. Das Schwert hielt sie nach wie vor in der rechten Hand.
    Lorimer suchte Janes Nummer im Telefonbuch, blickte noch einmal Sandra an, die zwei Schritte neben ihm stand, und jede seiner Bewegungen verfolgte.
    Peters Zeigefinger zitterte, als er ihn in die Löcher der Wählscheibe klemmte. Er mußte sich vorbeugen, um die Zahlen zu erkennen, denn im Zimmer brannte kein Licht.
    Jane Collins hob schon nach dem dritten Läuten ab.
    »Hier ist Peter«, sagte Lorimer und hörte einen Atemzug später Janes enttäuschten Seufzer. Sie hatte mit John Sinclairs Anruf gerechnet.
    »Was gibt es denn, Peter?«
    »Wir kommen heute noch bei dir vorbei, Jane. Ich meine Sandra und ich. Es wird höchstens eine halbe Stunde dauern, dann sind wir da.«
    »Aber hat das denn nicht Zeit?« fragte Jane Collins zurück.
    Da es im Zimmer sehr leise war, konnte auch Sandra verstehen, was Jane sagte.
    Die Untote schüttelte den Kopf. Ein Zeichen für Peter.
    »Nein, Jane, es hat keine Zeit. Sandra möchte es gern.«
    »Na, wenn es wirklich so dringend ist, meinetwegen.« Jane Collins gähnte. »Also dann bis gleich, Peter.«
    Peter Lorimer und Jane Collins legten fast gleichzeitig die Hörer auf. Peter schalt sich im Innern einen Idioten, daß er der Detektivin keine Warnung hatte zukommen lassen. Aber er war plötzlich zu feige gewesen und er hatte Sandras Blicke wie Dolchstöße gespürt.
    »Ich sehe, Peter, du reagierst prächtig«, lobte Sandra ihren Freund. »Wir werden bestimmt noch ein gut eingespieltes Paar. So, und jetzt wollen wir keine Zeit mehr verlieren. Nimm schon

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