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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Harker wartet dort auf mich.«
    »Du meine Güte. Hätte er sich keinen besseren Treffpunkt aussuchen können? Also mit dem Wagen kommen Sie nicht bis dorthin. Den können Sie mal vorher abstellen.«
    So ungefähr war das Gespräch verlaufen, das John mit seinem Kollegen geführt hatte.
    Talbots Männer hatten inzwischen sämtliche Schülerinnen verhört und das Lehrpersonal natürlich auch nicht ausgeschlossen. Aus den zahlreichen Mosaiksteinchen konnte sich Talbot ein Bild von Milly Day machen. Demnach war sie ein stilles Mädchen gewesen, das Männerbekanntschaften nicht gerade ablehnte, sie aber auch nicht unbedingt suchte. Milly wartete immer auf die große Liebe, und die hatte sie angeblich in Larry Harker gefunden, wenn man nach den Aussagen der Schülerinnen ging.
    Auch John hatte sich in der Zeit, die ihm noch blieb, mit den Protokollen beschäftigt, und gerade als er sich von Talbot verabschieden wollte, klingelte auf dem Schreibtisch des Inspektors das Telefon.
    »Talbot«, meldete er sich und nach ein paar Sekunden: »Ach, Sie sind es, Sir.«
    Talbot deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab und flüsterte zu John Sinclair gewandt: »Es ist Frederic Stafford, der Direktor der Schule.«
    John nickte.
    »Nein, Sir«, sagte Talbot, und dann, als er wieder zugehört hatte: »Ach, Unsinn, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ja, ja, ich rufe Sie an. All right. Gut. Auf Wiederhören.«
    Talbot legte auf.
    »Was hat es denn gegeben?« fragte John.
    »Anscheinend grassiert jetzt die große Panik. Stafford vermißt eine seiner Schülerinnen. Die Mädchen sollten bis achtzehn Uhr alle in der Schule sein. Und jetzt fehlt jemand.«
    John Sinclair rieb sich nachdenklich sein Kinn. Ein Verdacht keimte in ihm hoch. »Heißt die junge Dame vielleicht Janet Sturgess?«
    Talbot machte ein erstauntes Gesicht. »Zum Teufel, ja. Woher wissen Sie das, John? Sind Sie Hellseher?«
    »Das nicht, aber ich habe Janet getroffen. Vor dem Haus der Bradfords. Ich hatte in dem Trubel vergessen es Ihnen zu erzählen.«
    »Und was wollte sie da?« fragte der Inspektor.
    »Das Haus beobachten und sich nach meinem Besuch bei den Bradfords mit mir treffen. Ich habe sie dann aber nicht mehr gesehen.«
    »Schon wieder jemand, der sich mit Ihnen treffen wollte. Sie scheinen in Tonbridge sehr beliebt zu sein, John.«
    Der Geister-Jäger machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich würde die Sache nicht so sehr auf die leichte Schulter nehmen. Ich halte diese Janet Sturgess eigentlich nicht für eine Spinnerin.«
    »Ach, die hat sich die Sache anders überlegt. Das ist es.«
    »Glaube ich nicht. Vielleicht hat man sie auch entdeckt.«
    »Wer? Die beiden Alten?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Keine Ahnung. Aber Sie sollten den Bradfords mal einen Besuch abstatten, Will.«
    »Hm.« Talbot dachte nach. »Sie halten die beiden Schwestern auch nicht gerade für Engel?«
    »Nein. Die wissen mehr, als sie zugeben wollen. Hätte mir Larry Harker sonst den Zettel zugesteckt?«
    »Das ist auch wieder wahr. Machen wir es so, John. Sie treffen sich mit Larry Harker, und ich fahre zu den beiden Schwestern. Mal sehen, was sie mir zu erzählen haben.«
    »Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund, Kollege«, sagte John, »aber jetzt wird es Zeit, sonst komme ich womöglich noch zu spät.«
    John verabschiedete sich mit einem Händedruck von seinem Kollegen, verließ die Dienststelle und schwang sich in seinen Bentley.
    Die langen Finger der Dämmerung strichen bereits durch die Stadt, und John schaltete die Scheinwerfer ein. Langsam rollte er aus dem Ort. Ab und zu sah er auf den Zettel, den ihm der Inspektor gegeben hatte und auf den er den Weg gezeichnet hatte.
    John fuhr bis zu der Stelle, wo der Seitenweg begann, der am Moor vorbei und dann in den Wald führte.
    Hier parkte John und ging zu Fuß weiter. Während sich seine Füße über dem sumpfigen Untergrund bewegten, mußte er an Larry Harker denken. Dieser junge Mann war von seinen alten Tanten völlig falsch erzogen worden. Er steckte voller Komplexe, er war – wie man heute so schön sagt – frustriert. John Sinclair hielt Larry nicht für Milly Days Mörder, schloß aber die Möglichkeit auch nicht aus, daß Larry genau wußte, wer diese schreckliche Tat vollbracht haben konnte. Es war sogar möglich, daß seine beiden Tanten dahinter steckten, die mit rasender Eifersucht über ihren Zögling wachten.
    Mittlerweile war es dunkel geworden, und John Sinclair orientierte sich mit Hilfe seiner

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