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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Treppenstufe.
    Jetzt hieß es aufpassen, daß sie auf der Treppe nicht stürzte und sich womöglich noch den Hals brach.
    In der linken Hand hielt Janet die Holzlatte, mit der rechten tastete sie sich an der feuchtkalten Kellerwand entlang, bis sie das Ende der Treppe erreicht hatte.
    Und jetzt hörte sie auch die Stimmen.
    Sie klangen seltsam dumpf und stöhnend. Janet hatte sich vorhin zu sehr auf die Treppe konzentriert, so daß sie die Geräusche nicht gehört hatte.
    Janet lauschte.
    Eine Gänsehaut rieselte über ihren Rücken, als sie die Laute vernahm. Sie klangen schrecklich und unheimlich. Janet konnte genau die Stimmen der beiden alten Frauen unterscheiden. Sie sprachen mit irgend jemandem, manchmal schrien sie auch schrill auf.
    Was ging da vor?
    Janets Augen bohrten sich in die Dunkelheit. Mit ausgestreckten Armen ging sie weiter. Doch nach ein paar Schritten blieb sie stehen und riß ein Zündholz an.
    Sie führte die kleine Flamme im Kreis und erkannte einige Bretterverschläge, hinter denen Konserven und einige andere Dinge lagerten.
    Das Streichholz verlosch.
    Wenigstens hatte Janet erkannt, daß der weitere Weg frei von Hindernissen war, wenn sie auch noch nicht die Tür gesehen hatte, hinter der die schrecklichen Geräusche aufgeklungen waren.
    Ein zweites Streichholz flackerte auf.
    Und jetzt konnte Janet die bewußte Tür sehen. Sie hielt den Atem an und zuckte plötzlich wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als sie furchtbare Laute hörte, die wie die Melodie der Hölle durch den Keller geisterten.
    Angst erfaßte Janet Sturgess. Sie kam sich trotz ihrer Waffe unendlich klein und hilflos vor. Am liebsten hätte sie kehrtgemacht und wäre wieder nach oben gerannt.
    Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Janet Sturgess mußte für ihre Neugier bezahlen.
    Mit einem Ruck flog die Kellertür auf.
    Janets Schrei erstickte in der Kehle, als sie sah, wer plötzlich auf sie zukam.
    Es war der Tod!
    Riesig schraubte er sich vor ihr in die Höhe, bis an die Kellerdecke. Ein dunkelroter Umhang wehte um seinen beinernen Körper. Über dem blanken Schädel saß eine Kapuze, und die leeren Augenhöhlen waren auf Janet Sturgess gerichtet. Zwischen seinen knöchernen Fingern hielt der Tod eine Sense. Die Schneide funkelte in dem Licht, das aus dem Kellerverlies drang.
    Janet hatte sich gegen die Wand gedrückt. Die Angst hielt ihr Herz umkrampft. Janets Augen waren schockgeweitet.
    In einer lächerlich wirkenden Geste hatte Janet den Arm hochgerissen. Es war eine instinktive Abwehrreaktion, mehr nicht.
    »Närrin«, sagte der Tod, und seine dumpfe Stimme füllte den gesamten Kellerraum.
    Dann hob er die Sense…
    »Neiiiinnnn…!«
    Ein gellender, aus höchster Verzweiflung geborener Angstschrei entrang sich der Kehle des Mädchens.
    Tränen stürzten aus ihren Augen. Die Gestalt verschwamm.
    Schon befand sich die Spitze der Sense dicht über Janets Kopf. Noch eine Sekunde, dann…
    »Nicht, Henry!«
    Wie aus weiter Ferne hörte Janet die Stimme von Lydia Bradford. »Du kannst sie haben, aber erst später. Sie wird uns bestimmt noch gute Dienste erweisen. Geh jetzt, du weißt, man wartet auf dich.«
    Der Tod drehte sich herum. Sein blutroter Umhang schwang bei jeder Bewegung mit. Dicht über Janets Kopf pfiff das Blatt der Sense hinweg. Noch hatte das Mädchen eine Gnadenfrist bekommen. Aber wie lange?
    Janet Sturgess war zusammengesunken. Sie hockte auf dem kalten Boden und schluchzte. Der Holzknüppel lag neben ihr.
    Lydia Bradford stieß ihn mit einem schnellen Fußtritt weg.
    »Steh auf!« herrschte sie Janet an, und als das Mädchen nicht sofort gehorchte, wurde es brutal hochgerissen.
    »Sie tun mir weh!« schrie Janet.
    Lydia Bradford lachte nur. »Du Miststück!« keifte sie. »Das hast du nicht umsonst gemacht. Du hättest deine Nase nicht in unsere Angelegenheiten stecken sollen. Jetzt ist es zu spät. Los, du wirst Henry Gesellschaft leisten!«
    Lydia Bradford hob den Fuß und trat Janet ins Kreuz.
    Das Mädchen flog auf die offene Tür des Verlieses zu, stolperte und fiel zu Boden.
    Wimmernd blieb sie liegen. Schlagartig verlöschte das Licht.
    Hinter ihr knallte Lydia Bradford die Tür ins Schloß. Dann blickte sie ihre Schwester an. »So, die Kleine macht uns keinen Ärger mehr«, sagte sie und kicherte teuflisch…
    ***
    John Sinclair hatte sich von Inspektor Talbot den Weg zu der abgebrannten Hütte beschreiben lassen.
    »Aber was wollen Sie denn da?« hatte der Inspektor gefragt.
    »Larry

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