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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Larry Flausen in den Kopf gesetzt. Emily, jetzt müssen wir aufpassen. Es liegt was in der Luft, ich habe so ein komisches Gefühl.«
    »Und was willst du machen?«
    Lydia Bradford lachte schrill. »ER wird uns helfen. Wir werden in den Keller gehen und Henry beschwören. Es wird eine Nacht des Teufels werden. Der Tod wird umgehen, denn seine Sense lechzt nach Blut…«
    ***
    Wie von Furien gehetzt rannte Larry Harker in die beginnende Dämmerung hinein. Seine Schritte hallten auf dem Pflaster wider, und mancher Fußgänger drehte sich nach dem jungen Mann um.
    Erst nach etwa fünfhundert Yards ging Larry wieder im Schritt. Er keuchte. Seine Lungen arbeiteten wie Blasebälge. Immer wieder blickte er sich gehetzt um, doch keine der Tanten verfolgte ihn.
    Erschöpft lehnte sich Larry gegen einen Holzzaun. Schweiß bedeckte seine Stirn. Larry wischte ihn ab.
    Er blickte auf seine Uhr. Bis zu dem vereinbarten Treffen hatte er noch über eine halbe Stunde Zeit. Er ging ein Stück weiter und fand neben einem Lebensmittelgeschäft einen Zigarettenautomaten. Geld hatte Larry bei sich. Er zog sich ein Päckchen, zerfetzte die Cellophanhülle und klemmte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen. In seiner Hosentasche fand Larry Zündhölzer. Zwei brachen ihm ab, erst beim dritten flackerte die Flamme auf.
    Tief sog Larry den Rauch in die Lungen. Er mußte husten. Und wieder machte sich die Angst in ihm breit. Er hatte nicht voraussehen können, daß sich seine Tanten so anstellen würden. Noch vor zwei Stunden hätte er es nicht gewagt, gegen eine von ihnen die Hand zu erheben – und doch hatte er es getan.
    Larry schloß die Augen, wollte das dumpfe Gefühl, das in seinem Schädel nistete, loswerden. Er schaffte es nicht.
    Vielleicht brachte ein Gespräch mit dem Oberinspektor die nötige Klärung.
    Larry trat die Glut mit dem Absatz aus und machte sich dann auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
    Er ging durch einige Gassen und erreichte bald das freie Feld.
    Wie ein großes, schwarzes Tuch legte sich die Dunkelheit über das Land. Die Bäume und Büsche wurden eins mit der Finsternis, verwischten zu konturenlosen Schatten.
    Larry kannte den Weg im Schlaf. Schon bald schmatzte es unter seinen Sohlen, ein Zeichen, daß der Sumpf nah war.
    Krähen wischten von Baum zu Baum und stießen hin und wieder ihr häßliches Krächzen aus. Überall schmatzte es und gluckerte es, manchmal übertönt vom Abendkonzert dicker Frösche.
    Larry ließ den Sumpf links liegen und tauchte in den Wald ein, in dem die verkohlten Überreste der Hütte lagen.
    Der Schneematsch war mittlerweile getaut, und doch war der Boden glatt und glitschig.
    Eigentlich war es eine Schnapsidee gewesen, den Oberinspektor zu der Hütte zu bestellen. Aber Larry war in der Eile nichts anderes eingefallen.
    Und wenn Sinclair gar nicht kam? Er kannte ja noch nicht einmal den Weg, auch wenn er ihn sich beschreiben ließ, war es trotzdem schwer, den Treffpunkt zu finden.
    Dann erreichte Larry die Stelle, wo der Weg sich gabelte. Er beschleunigte seine Schritte und ging den schmalen Pfad weiter, der zur Hütte führte.
    Schon bald spürte Larry den kalten Rauchgeruch, der immer noch in der Luft lag.
    Und dann stand er vor den Trümmern.
    Selbst in der Dunkelheit war zu erkennen, daß alles restlos zerstört war. Larrys Füße schritten über kalte Asche, die durch die Bewegung hochgewirbelt wurde und sich wie Schneeflocken in der Luft verteilte.
    Mit den Schuhspitzen stieß Larry ein verkohltes Brett zur Seite. Als er sich bückte, sah er, daß es ein Teil des Klaviers war.
    Polizei und Feuerwehr hatten nach Spuren gesucht. Larry erkannte es an einigen Markierungen. Pflöcke waren dort in die Erde gerammt worden.
    Wieder blickte der junge Mann auf seine Uhr. Noch zwanzig Minuten bis zum vereinbarten Zeitpunkt.
    Hoffentlich war der Oberinspektor pünktlich. Eine halbe Stunde wollte Larry ihm noch zugeben, wenn er dann nicht erschienen war, wollte er wieder zurückgehen.
    Janet Sturgess fiel ihm ein. Das Mädchen hielt ihn für Millys Mörder. Larry nahm sich vor, es ihr irgendwann einmal auszureden. Eigentlich war sie ja ein patentes Girl. Vielleicht würde sie mal mit ihm ausgehen. Es gab auch in Tonbridge einige Diskotheken.
    Wenn Larry allerdings geahnt hätte, in welch einer Situation sich Janet Sturgess im Augenblick befand, hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre zurückgerannt.
    So aber nahm das Schicksal seinen Lauf…
    ***
    Janet Sturgess hatte gesehen,

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