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GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Kind den Weg hoch.
    Cora lachte teuflisch. »Paß auf, jetzt kriege ich dich, du Kröte.«
    ***
    Alice Paine hatte die Frau gehört, wie sie ihren Namen rief. Von einer Sekunde zur anderen hatte das Kind die Angst angefallen. Alice hatte sich noch tiefer in ihr Versteck geduckt, doch die Frau kam ihr immer näher.
    Dann hatte es Alice nicht mehr ausgehalten.
    Panikartig hatte sie ihr Versteck verlassen und rannte den Weg hoch.
    Doch die Frau war schon dicht hinter ihr. Alice hörte bereits das Keuchen, spürte den heißen Atem in ihrem Nacken und versuchte, noch schneller zu laufen.
    Für Sekunden vergrößerte sich der Abstand.
    Cora Benson fluchte laut. Sie hatte sich bereits vorgeworfen, um Alice zu packen, doch jetzt mußte sie selbst darauf achten, daß sie nicht ausrutschte.
    Einmal knickte sie um und hatte Glück, daß sie sieh nicht den Fuß verstauchte.
    Das Kind rannte noch immer. Die langen blonden Haare flogen wie eine helle Fahne.
    Doch dann war Cora Benson heran.
    Mit der linken Hand packte sie Alice an der Schulter, riß das Mädchen herum.
    Alice Paine schrie.
    »Hab ich dich endlich, du Kröte!« Wut, Haß und Anstrengung hatten das Gesicht der Frau zu einer Grimasse verzerrt.
    Alice war ein paar Schritte getaumelt. Tränen rannen aus ihren Augen.
    Cora holte aus und schlug dem Kind mitten ins Gesicht.
    Alice brach weinend zusammen.
    Cora riß sie wieder hoch. »Und jetzt kommst du mit!« keuchte sie nach Luft schnappend. »Ich werde dir zeigen, uns einfach wegzulaufen. Anketten werden wir dich, du… du…«
    Cora fiel im Moment das passende Wort nicht ein.
    Alice begann zu betteln. »Nicht schlagen«, wimmerte sie. »Bitte nicht schlagen. Es tut so weh.«
    »Warte mal, bis Leo dich sieht«, sagte die Frau. »Der wird noch ganz andere Sachen mit dir anstellen.«
    Cora riß das Kind mit sich. Ihre Finger hatten sich um Alices linkes Handgelenk geklammert, schleiften das Mädchen mit sich wie einen Sack.
    Cora kam genau zehn Schritte weit, als ein Geräusch sie herumwirbeln ließ.
    Wie aus der Hölle entsprungen kam eine pechschwarze Kutsche den Weg hinuntergeprescht. Zwei Pferde zogen das Gefährt, und aus ihren Nüstern drangen Feuer und Rauch.
    Auf dem Bock der Kutsche saß eine unheimliche Gestalt und schwang eine Peitsche.
    Cora Benson war vor Schreck wie festgeleimt. Ihr Gesicht war eine Grimasse des Entsetzens, ihre Hand hatte Alices Gelenk losgelassen.
    Und die Teufelskutsche raste genau auf die beiden zu…
    ***
    John Sinclair blickte auf seine Uhr. »Noch eine halbe Stunde bis Mitternacht«, sagte er.
    Mary O’Shea nickte stumm. Sie saß im Sessel und hatte rotgeränderte übermüdete Augen. Sie war schon mehrere Male eingeschlafen, doch immer wieder aufgeschreckt. John hatte sie dazu bewegen wollen, ins Bett zu gehen, aber Mary O’Shea dachte gar nicht daran.
    »Ich will dem Mörder meines Mannes Auge in Auge gegenüberstehen«, hatte sie gesagt, doch gerade das wollte John Sinclair vermeiden.
    »Kommen eigentlich häufig Fremde in diesen Ort?« fragte der Geister-Jäger.
    Mary O’Shea schüttelte den Kopf. »Alle Jubeljahre einmal. Und dann haben sich die Leute verfahren. Rockford ist kein Ort, in dem man sich erholen kann. Wir haben noch nicht einmal ein Hotel. Nur ein altes Gasthaus ohne Komfort. Die Menschen hier wollen auch keine Fremden. Aber warum fragen Sie?«
    John drückte die Zigarette aus. »Ich habe mich nur gewundert, denn als ich kam, hatte ich mich bei einer Frau nach Ihrer Adresse erkundigt. Die Dame war allerdings fremd hier, wie sie mir sagte.«
    »Tut mir leid, aber ich werde sie wohl nicht kennen. Ich habe mich auch in den letzten Tagen kaum aus dem Haus gerührt.«
    John erhob sich und streckte seine Glieder. »Aber ich werde mich jetzt aus dem Haus rühren. Ich will nicht warten, bis die Kutsche kommt, sondern sie abfangen. Und zwar noch vor dem Ort, damit nicht noch andere Menschen in Gefahr geraten.«
    »Aber Sie sind ja dann ganz allein.« John schlüpfte in sein Jackett. Den Mantel zog er nicht über, er würde ihn nur behindern. »Glauben Sie denn, Mrs. O’Shea, mir würde jemand helfen?«
    »Da haben Sie auch wieder recht.«
    »Sehen Sie. Sie können aber eins tun?«
    »Und?« Mary O’Shea war ebenfalls aufgestanden.
    »Mir die Daumen drücken.« Die Frau blickte den Oberinspektor ernst an. »Das werde ich auch. Und ich werde für Sie beten, Mister Sinclair.«
    »Tja, das wär’s dann wohl.« John Sinclair verließ das Zimmer, lächelte Mary O’Shea

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