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GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedoch als Lüge erweisen, werde ich mir überlegen, ob ich Sie nicht wegen übler Nachrede anzeige.« Er wandte sich an Cora Benson. »Kommst du mit?«
    »Nein, ich bleibe bei dem Kind.«
    »Gut, es wird ja nicht lange dauern.«
    Die anderen Gäste waren von ihren Stühlen aufgesprungen. Sie wußten immer noch nicht, was sie sagen sollten. Während Cora nach oben ging, führte Leo weiterhin das große Wort. Er wollte sofort losmarschieren, doch einige Leute mußten erst noch ihre Gläser austrinken.
    Zwei Minuten später wurde Leo Lunt schlagartig ruhig. Dann nämlich, als Cora zurückkam und er ihr Gesicht sah. An dem Ausdruck erkannte er, daß etwas passiert sein mußte.
    »Komm mal mit!« zischte Cora und faßte Lunt am Arm.
    »Was ist denn?«
    »Die Göre ist verschwunden!«
    Lunt fielen bald die Augen aus dem Kopf. »Du machst doch Witze?«
    »Nein.«
    »Und was jetzt?«
    Cora hob die Schultern. »Lange kann sie ja noch nicht weg sein. Ich war ja vor einer halben Stunde noch oben. Ich werde sie suchen. Geh du mit den Männern, das ist im Moment auch wichtig.«
    »Okay.« Lunt quälte sich ein Grinsen ab und sagte betont forsch: »Los, Kameraden, auf geht’s. Bin mal gespannt, ob wir noch mehr Leichen finden werden.«
    Lunt lachte laut und unecht.
    Draußen schloß Willy sich der Gruppe an, und wenig später standen sie in Sam Bassums Werkstatt.
    Die Männer hatten sich um den Volvo versammelt. Eine kaum zu unterdrückende Spannung lag auf ihren Gesichtern.
    »Schließen Sie den Kofferraum ruhig auf, Bassum«, sagte Leo Lunt und verschränkte provozierend die Arme vor der Brust. Er fühlte sich schon ganz als Sieger.
    »Das brauche ich gar nicht.« Bassum drückte auf den Verschlußknopf und zog den Deckel hoch.
    Elf Augenpaare starrten in den Kofferraum.
    Er war – leer.
    ***
    Cora Benson hatte sich nur eine Jacke übergeworfen und war dann nach draußen gelaufen.
    Mitten auf der Straße blieb sie stehen. Im ersten Augenblick wollte sie den Namen des Kindes rufen, doch dann kam sie sich lächerlich vor. Nein, sie und Leo Lunt hatten schon zuviel Aufsehen erregt. Bisher wußten die Menschen aus dem Ort noch nicht, daß das Kind verschwunden war. Und dabei sollte es auch bleiben.
    Cora begann zu überlegen. Wo konnte Alice sich versteckt haben? Bei fremden Leuten? Nein, soweit sie das Mädchen einschätzte, war es viel zu schüchtern, um so etwas zu tun. Andererseits hatte das Kind auch Angst, und da reagierte man wohl nicht »normal«. Trotzdem konnte Cora nicht glauben, daß sich Alice in einem der Häuser versteckt hielt. Bestimmt hätten die Leute etwas unternommen und Cora einige unangenehme Fragen gestellt.
    Ich muß sie einfach finden, dachte Cora. Koste es, was es wolle.
    Mit schnellen Schritten ging Cora Benson die Hauptstraße entlang und näherte sich dem Ende des Dorfes. Vor einem Haus parkte der Bentley aus London, dessen Fahrer Cora angesprochen hatte.
    Leo Lunt hatte ihr erzählt, daß der Mann ein Oberinspektor war. Also ein Bulle. Aber was hatte er hier in dieser gottverlassenen Gegend zu suchen? Er war bestimmt nicht ihr und Leo auf den Fersen, denn wäre das der Fall gewesen, hätte er bestimmt schon zugeschlagen. Der Besuch konnte durchaus einen harmlosen, verwandtschaftlichen Grund haben. Ein schlechtes Zeichen war es dennoch. Cora und Leo hatten beschlossen, den Bullen im Auge zu behalten.
    Cora warf einen mißtrauischen Blick auf das Haus. Hinter den erhellten Fenstern sah sie die Schattenrisse einer Frau und eines Mannes. Gerade zog der Mann die Gardine zur Seite.
    Die Schwarzhaarige entwischte schnell in der Dunkelheit und hatte nach wenigen Minuten das Ende des Dorfes erreicht.
    Sie blieb stehen und blickte auf ihre Uhr.
    Nicht einmal mehr dreißig Minuten bis Mitternacht.
    Unwillkürlich kam ihr der Begriff Geisterstunde in den Sinn, und Cora verspürte ein leichtes Frösteln auf dem Rücken.
    Der Weg führte bergauf. Er war gespickt mit spitzen Steinen, die manchmal schmerzhaft durch das Leder ihrer Schuhe drangen.
    »Verdammt noch mal«, fluchte die Schwarzhaarige nicht gerade ladylike. »Wo hat sich das Balg denn nur versteckt?«
    »Alice! Komm zurück. Dir geschieht nichts. Du kannst doch die ganze Nacht nicht hier draußen bleiben. Du holst dir ja noch den Tod.«
    Diese Sätze aus dem Mund der Frau waren der blanke Hohn.
    Plötzlich sah sie den Schatten. Nur wenige Meter von ihr entfernt sprang er auf den Weg.
    Kein Zweifel, das war Alice Paine.
    Mit schnellen Schritten rannte

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