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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja nicht geahnt, daß wir wieder in einen Kriminalfall rutschen.«
    »Schade«, sagte Mario. »Dann sind die anderen wohl im Vorteil. Denn ich habe nur meinen Meißel.«
    »Den Sie auf keinen Fall einsetzen sollten, Mario. Vergessen Sie das nicht.«
    Stefani gab keine Antwort. »Kommen Sie«, sagte er nur.
    Die Männer näherten sich einem Teil von Venedig, der kaum oder überhaupt nicht von Touristen frequentiert wurde. Nachdem sie eine breite Straße überquert hatten, tauchten sie in ein Gewirr von Gassen unter.
    Bill fühlte sich unwohl. Lichter brannten kaum. Die Hauseingänge und Fenster gähnten ihm dunkel entgegen.
    Stimmen sprachen miteinander. Oft nur wispernd, flüsternd. Ein kleiner Kanal tauchte auf, und die Männer mußten eine Bogenbrücke überqueren.
    An dem brüchigen Geländer lehnten drei Jugendliche. Zigarettenstummel glühten zwischen ihren Lippen und beleuchteten bei jedem Zug die angespannten Gesichter mit einem roten Schein.
    Wie auf Kommando lösten sich die Kerle vom Geländer.
    »Das gibt Ärger«, raunte Mario Stefani. Seine Hand tastete nach dem Meißel.
    »Lassen Sie die Finger weg«, zischte Bill, »die schaffen wir so.«
    Der Reporter blieb stehen, weil er sonst einen der Burschen umgerannt hätte.
    Mario hielt sich einen Schritt hinter Bill.
    Der Kerl grinste. Herausfordernd hatte er seine Hände in die Hüften gestützt und wippte breitbeinig in den Knien. Hinter ihm hatten sich die anderen beiden aufgebaut. Sie hielten Totschläger in ihren Fäusten.
    Bill lächelte. Dann fragte er höflich: »Dürfen wir weitergehen?«
    Der Bursche grinste zurück. »Sicher«, erwiderte er, »aber erst, nachdem ihr eure Brieftaschen ausgeräumt habt.«
    Bill gab sich scheinbar geschlagen. »Da wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben«, meinte er und ließ seine Rechte unter dem Jackett verschwinden. Er hätte jetzt ohne weiteres eine Waffe ziehen können. Ein amerikanischer Straßengangster hätte Bill nie so weit kommen lassen. Nun ja, die Burschen hier waren noch Laien.
    »Ein bißchen schneller, wenn ich bitten darf!« zischte der Knabe.
    »Sofort«, gab Bill zurück, und aus der Bewegung handelte er.
    Seine Arme schossen plötzlich vor, die Hände legten sich wie Stahlklammern um die schmalen Hüften des Minigangsters, und ehe sich dieser von seiner Überraschung erholt hatte, riß Bill ihn hoch und schleuderte ihn über das Geländer in den Kanal hinein.
    Dann war er bei den anderen beiden, die auf dem Fleck standen wie Ölgötzen.
    Bill rammte ihre Köpfe zusammen. Die Knaben sackten zusammen, und bevor sie sich versahen, versanken sie ebenfalls in der Brühe.
    »Hoffentlich könnt ihr schwimmen«, rief Bill Conolly ihnen noch nach.
    Mario Stefani war an das Brückengeländer getreten und blickte auf die schimpfenden Straßengangster. »Versucht es nicht noch einmal«, rief er und sagte zu Bill gewandt: »Sie steigen in meiner Achtung.«
    Der Reporter zuckte die Achseln. »Das war eine meiner leichtesten Übungen. Man muß den Burschen sofort den Schneid abkaufen.«
    »Mit den goldenen Masken werden wir es nicht so einfach haben«, meinte Mario.
    »Das kann schon sein.«
    Die Männer gingen weiter.
    Nach ungefähr fünf Minuten bogen sie in eine noch schmalere Gasse ab. Sie war so eng, daß kaum ein Wagen hindurchfahren konnte, und außerdem etwas abschüssig.
    »Das vorletzte Haus auf der linken Seite ist es«, erklärte Mario.
    Häuser war eigentlich übertrieben für diese Bruchbuden. Überall sah man den Verfall. Außerdem stank es erbärmlich. Der Kanal, der hinter der Straße vorbeifloß, strömte den Geruch aus.
    Bill rümpfte die Nase. »Wie kann man nur mit diesem Gestank leben«, sagte er.
    Mario hob die Schultern. »Man gewöhnt sich eben daran.«
    Zahlreiche Augenpaare beobachteten die beiden Männer. Die Gestalten lehnten an den Häuserwänden. Zigaretten glühten. Ab und zu ertönte ein rauhes Lachen.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe mich schon wohler gefühlt«, sagte Bill.
    Mario zog die Lippen zurück und zeigte strahlend weiße Zähne. »Kann ich mir vorstellen. Unsere Ankunft wird sich bestimmt schon im gesamten Viertel herumgesprochen haben. Es kann unter Umständen Ärger geben. Man ist hier nicht gerade scharf auf Fremde.«
    »Aber Sie muß man doch kennen.«
    »Sicher. Aber ich bin auch ein Fremder. Für diese Leute zählt nur, wer hier aufgewachsen ist.«
    Sie hatten das Haus erreicht. Über der Eingangstür hing eine gebogene Gaslaterne, die aber nicht

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