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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Reporter wutentbrannt an. Bill hielt dem Blick stand.
    Dann senkte Mario die Augenlider. »Schon gut«, sagte er leise. »Aber die Erinnerung, sie ist eben noch da.«
    »Ich verstehe Sie«, erwiderte Bill. Er trat an das winzige, viereckige Fenster. Es paßte zu dem Raum, in dem alles klein und ärmlich war. Das alte Sofa, der Tisch, die wackligen Stühle und die Kommode, auf der das Bild des Mädchens stand. Eine weitere Tür führte in einen anderen Raum, der sicherlich als Schlafkammer diente.
    Bill sah nach draußen auf die Gasse.
    Er hörte Fetzen einer erregten Unterhaltung zwischen zwei Mannern. Sie sprachen jedoch zu schnell, als daß Bill etwas hätte verstehen können. Der Reporter hatte das Gefühl, von tausend Augenpaaren beobachtet zu werden, und ihm wurde bewußt, daß sie in einer Rattenfalle saßen. Wußten die goldenen Masken schon Bescheid, daß sie hier waren? Bestimmt, und sicherlich würden sie auch etwas unternehmen. Jetzt bedauerte Bill es, daß er keine Waffe bei sich trug.
    Er wandte sich wieder um. Signora Bonetti und Mario saßen sich am Tisch gegenüber. Mario sprach leise auf die Frau ein.
    »Aber Sie müssen mir doch etwas sagen können, Signora Bonetti«, sagte er mit eindringlicher Stimme. »Sie brauchen es auch nicht umsonst zu tun. Ich habe Geld. Ich gebe Ihnen, was Sie haben wollen.«
    »Behalten Sie es, Mario. Davon wird Carla auch nicht mehr lebendig.«
    »Aber man kann ihren Tod rächen. Denken Sie doch nach. Wie viele Opfer sollen diese Bestien denn noch bekommen? Wir müssen doch einmal den Anfang machen, und deshalb arbeiten Sie mit uns zusammen. Es kann durchaus sein, daß Sie Carlas Mörder kennen, ohne es selbst zu wissen. Mit wem, zum Beispiel, hat Carla in der letzten Zeit gesprochen? Hat sie Ihnen etwas gesagt?«
    Signora Bonetti hatte die Hände ineinander verkrampft. Ihr Blick ruhte auf der Tischplatte. »Ich weiß nichts, Mario, wirklich nicht. Carla ist immer ihren eigenen Weg gegangen.«
    »Aber sie muß doch irgendeinen Kontakt zu den goldenen Masken gehabt haben. Sie wird doch nicht einfach so mir nichts dir nichts umgebracht. Bestimmt hat sie mit Ihnen darüber geredet. Sagen Sie mir die Wahrheit, bitte.«
    »Ich habe doch keine Ahnung, Mario.«
    Die Stimme der Frau klang resignierend. »Sie hat mir nur immer gesagt, sie wolle aus diesem Dreck hier raus. Ich konnte sie sehr gut verstehen.«
    »Und wo wollte sie in der vergangenen Nacht hin? Hat sie darüber mit Ihnen gesprochen?«
    »Natürlich. Sie wollte doch zu Ihnen, Mario.«
    Stefani lehnte sich auf dem Stuhl zurück und wischte sich über das Gesicht. »Es ist zwecklos, Bill. Entweder weiß sie wirklich nichts, oder sie hat Angst. Wobei ich persönlich das letztere annehme. Wir können sie ja nicht zwingen.«
    Mario Stefani stand auf. »Entschuldigen Sie bitte, Signora, aber ich wollte nichts unversucht lassen, Sie verstehen.«
    »Sicher. Sie sind ein guter Junge, Mario. Carla hatte sich immer so gefreut. Sie… Sie…« Die Stimme der Frau brach ab. Signora Bonetti konnte nicht mehr weitersprechen. Tränen traten in ihre Augen. Sie legte das Gesicht in beide Hände und weinte lautlos.
    Mario Stefani strich der Frau über das graue Haar. »Wenn Sie irgend etwas brauchen, Signora Bonetti, ich bin immer für Sie da.«
    Die Frau nickte.
    »Gehen wir«, sagte Mario und setzte sich in Richtung Tür in Bewegung.
    Im selben Augenblick wurde sie aufgestoßen. Drei Männer stürmten in die Wohnung und verteilten sich blitzschnell im Raum.
    Lange, zweischneidige Messer funkelten in den Fäusten der Eindringlinge, aber das war es nicht, was Bill und Mario die Haare zu Berge stehen ließ.
    Es waren die goldenen Masken, mit denen die Männer ihre Gesichter getarnt hatten…
    ***
    Commissario Tolini erschien mit seinem Assistenten.
    John Sinclair stand auf und stellte sich vor. Ihm war Tolini sofort sympathisch. Der Assistent – er hieß Domingo – war noch blutjung und ziemlich schweigsam.
    Die Männer setzten sich, und John begann zu erzählen. In seiner Muttersprache, denn Tolini sprach fließend Englisch.
    Als John geendet hatte, begann Tolini langsam im Zimmer auf und ab zu wandern. Dann sagte er: »Wir dürfen uns nichts vormachen. Die Chancen stehen sehr schlecht, daß wir Mrs. Conolly noch lebend wiedersehen. Bisher hat der Goldene Löwe noch jedes Opfer bekommen.«
    »Sie haben also keinen Anhaltspunkt, wo das Versteck der Bande ist?« fragte John, doch diese Frage glich mehr einer

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