Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die gute Nachricht überbringen, und dann können wir weitersehen.«
    ***
    Sie waren zu viert.
    Der Mandarin hatte befohlen, ganz auf Nummer sicher zu gehen. Andrax und Lui Latero hatten die beiden Vampirinnen noch mitnehmen müssen.
    Mit bleichen, blutleeren Gesichtern saßen die Frauen im Fond des Rovers. Sie fühlten sich nicht wohl bei Tageslicht, das war ihnen deutlich anzumerken.
    Der dunkelgrüne Rover rollte mit seiner unheimlichen Besatzung durch London, Latero saß hinter dem Lenkrad, und auf dem vierspurigen, breiten Grosvenor Place ordnete er sich auf den rechten Fahrstreifen ein. Linker Hand schimmerte das satte Grün des Green Parks. Der Grosvenor Place bildete praktisch den Trennstrich zwischen dem Park und dem Stadtteil Belgravia, in dem auch Terry Bendix wohnte.
    Ihr Haus stand in der Wilton-Street, die geradewegs in den Grosvenor Place einmündete.
    Es war eine reine Wohn- und Geschäftsgegend. Zahlreiche Einzelhändler hatten unten in den Häusern ihre Läden. Toreinfahrten gähnten zwischen den Häusern, führten in Hinterhöfe, die wiederum von anderen Höfen durch Brandmauern oder kleinen Gärten getrennt waren. In diesem Viertel war alles ineinander verschachtelt und deshalb für das Vorhaben der Männer gut geeignet.
    Etwa fünfzig Yards von Terry Bendix’ Wohnhaus entfernt fanden sie einen Parkplatz.
    Latero ließ den Rover in die Lücke rollen, und Andrax wandte noch einmal den Kopf. »Ihr wißt also Bescheid«, sagte er. »Seht euch erst einmal um, und dann macht es unauffällig. Vielleicht kann eine von euch auch von der Rückseite des Hauses kommen oder der Frau zumindest den Weg abschneiden.«
    Tanja und Ilonka nickten. Dann stiegen sie aus.
    Einige Männer blieben stehen, als die beiden schwarzhaarigen Mädchen über den Bürgersteig ihrem Ziel entgegengingen. Mit unbewegten Gesichtern näherten sie sich dem Haus und kümmerten sich nicht um Blicke oder Pfiffe.
    Anhand des Klingelbrettes sahen sie, daß Terry Bendix in der letzten Etage wohnte. Sie mußten also durch das gesamte Haus, um zu ihrer Wohnung zu gelangen.
    Die Haustür stand offen. Eine Bewohnerin putzte den Flur und betrachtete die beiden Vampirinnen mit mißtrauischen Blicken. »Suchen Sie jemand?«
    Tanja antwortete: »Ja, Miß Bendix.«
    »Die ist im Geschäft. Da müßten sie schon heute abend wiederkommen.«
    Doch das wußten die beiden Untoten besser. Sie bedankten sich trotzdem für die Auskunft und waren wenig später in der schmalen Einfahrt neben dem Haus verschwunden.
    Es roch nach Abfällen und fauligem Obst. Zersplitterte Holzkisten lagen an der Wand, daneben standen Mülltonnen. Die Deckel waren halb offen, der Unrat quoll über.
    Der Hinterhof war eng. Ein baufälliger Stil duckte sich gegen eine hohe Ziegelsteinmauer. Auf einer Leine flatterten Wäschestücke mit leichtem Grauschimmer. Und – was den beiden Frauen besonders auffiel – eine rostige Feuerleiter führte an der Rückseite des Hauses in die Höhe. Sie endete dicht unter einem schräg verlaufenden kleinen Dach, über das sich das breite Atelierfenster der Bendixschen Wohnung hochwölbte. Eine ideale Ausgangsposition. Die beiden Vampirinnen hatten wohl die gleichen Ideen.
    »Ich versuche es über die Feuerleiter«, sagte Tanja, »und schneide ihr den Rückweg ab. Du kannst ja ganz offiziell an der Tür klingeln.«
    Tanja wartete, bis ihre Schwester verschwunden war, dann machte sie sich an den Aufstieg. Sie konnte den unteren Rand der Feuerleiter mit einem gewaltigen Sprung erreichen. Ein schneller Klimmzug, und sie stand schon auf der ersten Stufe. Rasch überwand sie Sprosse für Sprosse.
    Gesehen hatte sie bisher niemand. Nur ein paar spielende Kinder im Nachbarhof wunderten sich über die Frau, die dort die Leiter hochstieg. Doch bald hatten sie dieses Bild vergessen.
    Als Ilonka wieder die Straße betrat, kam ihr Andrax schon entgegen. In seinen Augen funkelte es wütend. »Sie ist gekommen«, sagte er schnell.
    »Aber nicht allein. Ein Kerl war bei ihr und ist mit in die Wohnung gegangen.«
    »Kanntest du ihn?«
    »Nein.«
    »Ach, mit dem werden wir fertig«, behauptete Ilonka. »Wir haben sie sowieso in der Zange, Tanja kommt von der Rückseite. Es gibt im Hof eine Feuerleiter. Und sollte etwas schieflaufen, kannst du dich ja um den Kerl kümmern.«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Geh jetzt.«
    Die Untote lief auf die Haustür zu. Ein Holzkeil hielt sie offen. Tür und Treppe glänzten noch naß. Die Putzfrau war nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher