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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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Hund«, flüsterte die Torkano, »aber als Geisel bist du mir noch lieber.«
    Sie stellte die Steinfigur wieder auf den dazugehörigen Sockel. Dann schloß sie die Haustür auf, ging noch mal zurück in den Living-room, packte Bill unter den Achseln und schleifte den schweren Körper nach draußen.
    Jetzt begann der schwierigste Teil der Arbeit. Sie mußte den Bewußtlosen in den Kofferraum ihres Wagens hieven. Es gelang ihr mit einigen Mühen, und als sie damit fertig war, war sie in Schweiß gebadet.
    Diana Torkano setzte sich hinter das Lenkrad und startete den Wagen.
    Ohne Licht fuhr sie den Weg hinunter auf das Tor zu. Sie stieg aus, öffnete es, setzte sich wieder in den Wagen und bog in die schmale Straße ein. Sie ließ das Tor offen, da sie vorhatte, noch in der Nacht wieder zurückzukommen.
    Sie fuhr nach rechts, an dem Haus der Conollys vorbei.
    Diana Torkano warf einen Blick aus dem Seitenfenster. Sie sah kein Licht durch die Büsche schimmern, alles war dunkel. Sheila Conolly schien wohl nichts von dem nächtlichen Ausflug ihres Mannes gewußt zu haben. Na, sie würde sich wundern, wenn sie morgen früh aufwachte.
    Ein grausames Lächeln kerbte die Lippen der Frau, als sie daran dachte.
    Sie zündete sich eine Zigarette an und schaltete das Radio ein. Flotte Tanzrhythmen drangen aus den beiden Stereolautsprechern. Diana Torkano pfiff die Melodien mit, während sie sich ihrem Ziel näherte. Es war ein kleines stillgelegtes Theater, nicht weit vom Battersea-Park. Diana Torkano hatte es vor einem Jahr gekauft und niemand außer ihr wußte davon. Das Theater war ein idealer Schlupfwinkel, um den sich niemand kümmerte.
    Das Theater lag in einer schmalen Seitenstraße, eingekeilt zwischen alten hohen Häusern. Die Wohnungen darüber waren nicht belegt. Die Torkano hatte nach dem Kauf des Hauses allen Mietern gekündigt. Die kleine Bühne lag im Keller. Man konnte sie sowohl von der Straße aus, als auch durch einen Hintereingang erreichen. Kaum ein Wagen begegnete Diana Torkano auf der Fahrt. Sie nahm bewußt die Seitenstraßen um nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten. Dann hatte sie ihr Ziel erreicht.
    Diana steuerte den Mercedes auf den Hof und löschte die beiden Scheinwerfer.
    Dunkel und verlassen lag das Geviert vor ihr. Die Bewohner der umliegenden Häuser schliefen, nicht ein Fenster war erleuchtet. Diana Torkano schloß die Hintertür auf und hievte den bewußtlosen Bill Conolly aus dem Kofferraum. Bills Fersen zogen Furchen in den Boden, als er über den Hof geschleift wurde.
    Ein kahler Gang nahm die Torkano und Bill auf, der direkt hinter die kleine Bühne führte.
    Die Frau ließ den Reporter erst einmal liegen, schloß die Hintertür und machte Licht. Eine trübe Funzel leuchtete an der Decke.
    Es roch muffig nach Staub und Plüsch. Am Ende verbreiterte sich der Gang und mündete in ein halbrundes Oval, das mit alten, verstaubten Requisiten vollgestopft war.
    Wacklige Stühle und Tische, ein paar Säulen, ein Fetzen bemalter Leinwand, nostalgische Reste einer längst vergangenen Spielzeit. Diana Torkano hatte für die Dinge keinen Blick. Sie steuerte eine schmale Tür an, die in der Backsteinmauer eingelassen war. Dahinter lag die Abstellkammer.
    Diana Torkano schloß die Tür auf und schleifte den bewußtlosen Bill Conolly in die Kammer. Sie war mit allerlei Gerümpel vollgestopft, bot aber noch genügend Platz, um den Körper aufnehmen zu können. Befriedigt schloß die Torkano die Tür hinter sich zu. Dieser Fall wäre erst einmal erledigt.
    Aber die Sache hatte auch Zeit gekostet. Zeit, die sie brauchte, denn auf ihrer Liste stand noch das zweite Opfer, das in dieser Nacht den Tod finden sollte…
    ***
    Sekundenlang schloß John Sinclair die Augen. Er hörte wie Inspektor Snider neben ihm aufstöhnte.
    »Das ist doch nicht möglich«, ächzte er. »Das begreife ich nicht. Ich glaube, ich werde verrückt.«
    John hatte sich längst wieder gefangen. In seinem Gehirn überschlugen sich die Gedanken.
    Durch den Mund einer Toten hatte er einen Racheschwur vernommen. Fay Ranson war die erste, andere werden folgen.
    Welche anderen?
    John Sinclair überlegte fieberhaft und hatte auch die Lösung. Es konnten nur die Personen sein, mit denen Rick Torkano näheren Kontakt gehabt hatte.
    Also Frauen und Mädchen.
    Riesenhaft sah John das Problem auf sich zukommen. Es waren weitere Frauen in tödlicher Gefahr, und sie ahnten nicht einmal etwas davon. Jetzt konnte nur noch einer helfen.
    Rick
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