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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstehen. Dazwischen vernahm sie ein häßliches Kichern. Dann ein letzter Aufschrei, der in einem Gurgeln unterging.
    Danach – Stille.
    Tödliche, gänsehauterzeugende Stille.
    Drei, vier Sekunden vergingen.
    Mit der linken Hand faßte Jane Collins nach der Klinke. Die Tür schwang zurück. Die magische Sperre war aufgehoben. Hatte der unbekannte Eindringling sein dämonisches Werk verrichtet?
    Jane betrat die kleine Diele. Die Astra hielt sie schußbereit in der Hand. Sie gab ihr das Gefühl der Sicherheit. Doch es war ein trügerisches Gefühl. Sollten Dämonen auf sie lauern oder andere Wesen aus dem Schattenreich, dann konnte sie mit einer normalen Waffe nicht viel anfangen.
    Die Tür zum Living-room war geschlossen. Aber nicht mit einer magischen Sperre belegt.
    Jane Collins stieß die Tür auf, machte einen Schritt in das dahinter liegende Zimmer hinein.
    Wie festgenagelt blieb sie stehen.
    Im Raum sah es aus, als hätten die Vandalen gehaust. Der kleine Tisch war umgefallen. Zwei Blumenvasen lagen auf dem Teppich. Nur die kleine Lampe an der Wand brannte noch.
    Von Lydia Rankin keine Spur.
    Da sah Jane Collins, daß das Fenster offenstand. Der Nachtwind bauschte die langen Gardinen, trieb sie in den Raum und ließ sie erscheinen wie nebelhafte Gebilde.
    Sollte Lydia aus dem Fenster…?
    Mit zwei Schritten hatte Jane Collins das Fenster erreicht. Sie beugte sich hinaus, senkte den Kopf…
    Im nächsten Augenblick packte sie das Entsetzen.
    Unterhalb des Fensters war ein Haken in die Wand geschlagen worden. Jemand hatte eine Schlinge darum geknüpft.
    Und in der Schlinge hing – Lydia Rankin!
    ***
    Unauslöschlich prägte sich das Bild in Jane Collins’ Gehirn ein. Sie fühlte, wie es vom Magen her heiß in ihr hochstieg. Ihr wurde regelrecht schlecht. Sie hatte Mühe, den Brechreiz zu unterdrücken.
    Wie sie vom Fenster weggekommen war, wußte sie nachher nicht zu sagen. Alles drehte sich vor ihren Augen. Die Detektivin mußte sich an der Schrankwand abstützen, sonst wäre sie gefallen.
    Erst das schrille Klingeln der Türglocke riß sie aus ihrem angegriffenen Zustand.
    Mit Puddingknien schlich Jane in die Diele.
    Sie öffnete die Wohnungstür. Verstörte Gesichter starrten sie an.
    Zahlreiche Nachbarn hatten sich im Flur versammelt. Einige Männer trugen nur ihre Schlafanzüge. Die Frauen hatten sich hastig Morgenmäntel übergeworfen.
    »Was ist passiert?« fragte ein resolut aussehender Mann, von dem Jane wußte, daß er Arzt war. »Wir haben Schüsse gehört.«
    »Und die Polizei ist auch schon verständigt worden«, rief eine ältere Frau. Sie trug noch ihre Nachthaube und bot einen lächerlichen Anblick.
    Jane versuchte zu lächeln, doch es wurde nur ein krampfhaftes Grinsen daraus.
    »Ich habe geschossen«, sagte sie.
    »Aber wieso kommen Sie dazu?« fragte der Arzt.
    »Ich habe meine Waffe gereinigt.« Die Ausrede klang mehr als lahm.
    Jane war es auch egal, ob man sie ihr abnahm. »Bitte, lassen Sie mich jetzt allein.«
    »Können wir Ihnen wirklich nicht helfen?« erkundigte sich der Arzt.
    »Nein, nein. Es geht schon. Vielen Dank auch, daß Sie sich die Mühe gemacht haben.« Jane Collins schloß die Tür. Dann ließ sie sich aufatmend gegen das Holz fallen. Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Erst jetzt wurde sich Jane ihres Aufzugs bewußt. Sie hatte sich in dem Nighty den Hausbewohnern präsentiert. Aber was spielte das jetzt für eine Rolle.
    Jane ging in ihr Schlafzimmer. Ohne es bewußt wahrzunehmen, schlüpfte sie in Jeans und Pullover. Dann zwang sie sich gewaltsam zur Ruhe. Sie durfte jetzt nicht schlappmachen. In wenigen Minuten würden die Polizisten eintreffen. Bis dahin wollte sie John Sinclair Bescheid gegeben haben.
    Die Telefonnummer des Geisterjägers kannte sie auswendig.
    John meldete sich nach dem dritten Klingeln. Seine Stimme klang verschlafen.
    »John«, sagte die Detektivin, »du mußt kommen!«
    Der Oberinspektor war sofort hellwach. »Was ist geschehen?«
    Jane berichtete stichwortartig.
    »Okay«, erwiderte der Geisterjäger, »ich komme sofort. Und laß dich von den Beamten nicht einschüchtern. Ich regele das schon.«
    »Danke, John«, Jane Collins legte auf. Von der Straße her hörte sie bereits die Sirenen. Jane suchte nach Zigaretten, fand noch zwei in der Packung und steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen. Sie vermied es, einen Blick zum Fenster hinzuwerfen.
    Da schellte es schon.
    Die Beamten standen bereits

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