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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir dankbar sein, daß ich Sie aufgenommen habe. Aber so harmlos, wie Sie sich geben, scheinen Sie doch nicht zu sein. Auf jeden Fall ist es reichlich ungewöhnlich, daß junge Mädchen in Ihrem Alter mit einer Waffe herumspazieren.«
    »Genauso ungewöhnlich sind Frauen Ihres Schlages, die jemandem ein Messer in die Brust stoßen«, konterte die Detektivin.
    »Ich hatte meine Gründe!« zischte die Longford.
    »Es war Mord!« stellte Jane klar.
    »Na und? Was kümmert es Sie? Seien Sie froh, daß Sie bei mir wohnen dürfen, das kann ich nur immer wiederholen.«
    Jane lachte bitter. »Tun Sie doch nicht so scheinheilig. Nein, das Spiel ist aus, Mrs. Longford!«
    »Welches Spiel?«
    »Ihr Spiel. Ich werde jetzt die Polizei verständigen, denn es wird Zeit, daß dieses Haus einmal gründlich unter die Lupe genommen wird. Mir scheint, hier gehen einige Dinge vor, die doch recht seltsam sind, um es mal positiv auszudrücken. Ich habe mir zum Beispiel die Freiheit genommen und mal in dem neben dem meinen liegenden Zimmer nachgesehen. Schlafen Ihre Mieter immer in Särgen, Mrs. Longford?«
    Bei dem letzten Satz war Janes Stimme schneidend geworden.
    Die Longford lachte rauh. »Aha, daher weht also der Wind. Eine kleine Schnüfflerin, wie? Aber ich habe mir schon von Beginn an gedacht, daß Sie nicht ganz astrein sind. Für wen spionieren Sie hier rum?«
    »Für mich selbst«, erwiderte Jane.
    »Sie sind die Person, zu der auch Lydia Rankin geflüchtet ist – nicht wahr?«
    Jane nickte. »Sie wissen sehr gut Bescheid.«
    »Ja, das ist eine Eigenart von mir, immer Bescheid zu wissen. Sie haben mich nicht täuschen können, Miß Collins. Ich wußte von Beginn an, wer Sie waren. Meine Mieter haben es mir gesagt.«
    »Ihre Mieter?«
    »Ja, die Toten. Sie wohnen hier. Und um ihr Leben zu erhalten, muß hier und da ein anderer sterben. Meist sind es junge Frauen, so wie Sie, Miß Collins. Sie werden hier nicht mehr lebend aus dem Haus kommen, das ist sicher!«
    »Wer sollte mich daran hindern?«
    »Ich.«
    »Ich glaube, ich befinde mich in der stärkeren Position«, konterte Jane.
    »Sie meinen, weil Sie diese Pistole haben?«
    »Genau.«
    Die Hausbesitzerin machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Das Spielzeug nutzt Ihnen gar nichts. Sie können auch gar nicht die Polizei anrufen. Ich habe kein Telefon. Nein, Sie sind meine Gefangene.«
    »So wie er es war?« Jane meinte damit den Toten auf der Couch.
    »Ja.«
    »Warum haben Sie ihn umgebracht?«
    »Ich bin ihm nur zuvorgekommen. Er hätte mich bestimmt getötet. Er ist in mein Haus eingedrungen, und dafür mußte er sterben. Ich wollte ihn erst meinen Mietern opfern, aber das ist nun nicht mehr nötig. Der Hexensabbat heute nacht, der wird nur Ihnen gehören, meine Liebe. Dann werden Sie zum erstenmal die Schrecken der Hölle kennenlernen. Wir werden den Satan beschwören, und ihr Blut wird helfen, ihn zu uns kommen zu lassen.«
    »Schweigen Sie!« zischte Jane. »Sie werden jetzt vor mir hergehen, und dann verlassen wir dieses Haus. Los, kommen Sie!«
    Mrs. Longford begann plötzlich zu lachen. Ihr Gesicht schien dabei förmlich zu zerfließen. »Sie Närrin«, rief sie. »Sie ahnungslose Närrin. Drehen Sie sich doch mal um!«
    »Auf den Trick falle ich…«
    ... nicht mehr herein, wollte Jane noch sagen, aber da spürte sie den Luftzug hinter sich.
    Jane wirbelte herum.
    Das Monster stand vor ihr.
    Es mußte lautlos die Treppen heruntergeschlichen sein und hatte nur auf einen Befehl seiner Herrin gewartet.
    Eine Moderwolke schlug Jane Collins entgegen.
    Der Unheimliche hatte beide Arme erhoben, war bereit, Jane Collins an der Kehle zu packen.
    Die Detektivin schoß. Zweimal krümmte sie den Zeigefinger. Es war mehr eine Reflexbewegung, und die Kugeln klatschten in den grüngeschuppten Körper der Bestie.
    Es waren geweihte Silberkugeln. Das hatte Mrs. Longford nicht wissen können. Sie hatte damit gerechnet, daß die Pistole mit normalen Geschossen geladen war, doch nun erlebten sie und das Monster die böse Überraschung.
    Jane hatte gut gezielt. Beide Kugeln steckten in der breiten Brust des Ungeheuers, das innerhalb von Sekunden von dem geweihten Silber vernichtet wurde.
    Die Haut platzte weg. Bleiche Knochen wurden sichtbar. Für wenige Augenblicke lag die wahre Gestalt des Ungeheuers wie eine Aura über dem Gerippe.
    Jane sah einen schon älteren Mann mit einem grauen Haarkranz auf dem sonst kahlen Schädel. Der Mann lächelte

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