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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das!«
    »Aber warum haben die Mädchen nichts gesagt?«
    Rainer Schröder hob die Schultern. »Was weiß ich? Vielleicht haben sie nichts gesehen. Ist ja ziemlich düster hier.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Einer von uns steigt da hinunter. Der andere holt die Frauen. Das ist das beste.«
    Michael Kramer bückte sich. »Wir könnten erst einmal nach John rufen. Wenn er uns hört, wird er sicher kommen.«
    Rainer nickte. »Das ist ein guter Vorschlag. Also ich…«
    Plötzlich standen sie wie erstarrt. Denn keinem der beiden war der gellende Schrei entgangen, der aus der Tiefe an ihre Ohren drang.
    »Mein Gott – John«, flüsterte Michael und fühlte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken rieselte…
    ***
    John Sinclairs rechter Arm schnellte vor. Es war eine vom Reflex getriebene Bewegung, keine vom Gehirn gesteuerte. Und es war die Bewegung, die dem Geisterjäger das Leben rettete.
    Vorläufig jedenfalls.
    John hielt noch immer die etwa unterarmlange Stablampe in der Hand. Die äußere Fassung war aus Metall, das auch einen anständigen Druck aushielt.
    Wie zum Beispiel den Druck zweier aufeinanderprallender Türhälften. John hatte es geschafft und die Lampe gedankenschnell zwischen den beiden Hälften der Eisernen Jungfrau plaziert. Mit einem knirschenden Geräusch bog sich das Blech der Lampe – aber sie hielt, brannte sogar noch weiter.
    Dicht vor sich sah John die spitzen mörderischen Domen. Sie berührten fast sein Hemd. Einen Zentimeter weiter – und…
    John wagte gar nicht daran zu denken.
    Dafür hörte er den gellenden Wutschrei des Wirts. Der Kerl mußte wissen, daß John unverletzt war, seine Reaktion zeigte es deutlich. Er versuchte die Lampe aus dem Spalt zu ziehen, riß und zerrte an ihr, doch John hielt eisern fest.
    Natürlich war der Wirt im Vorteil. Johns Tod war eigentlich nur aufgeschoben. Wenn der Mann einmal kurz nachdachte, dann war es ihm ein Leichtes, John zu töten. Er hätte nur mit der Eisenstange die Lampe aus dem Spalt zu schlagen brauchen.
    Statt dessen tat er etwas anderes.
    Mit einem Wutschrei auf den Lippen riß er die zweite Hälfte des Folterinstrumentes wieder auf. Mit beiden Händen hielt der Wirt die Eisenstange gepackt und hatte sie schon zum Schlag erhoben.
    John Sinclair war schneller.
    Wie ein Irrwisch sprang er aus der Eisernen Jungfrau. Beide Füße knallten gegen die Brust des Wirts, der zurückkatapultiert wurde und mit dem Kreuz gegen die Streckbank krachte.
    John gab ihm keine Sekunde sich zu erholen.
    Blitzschnell war er bei ihm und riß ihm mit einer gekonnten Drehbewegung die Stange aus der Hand. John feuerte sie in die Ecke.
    Der Wirt wollte ihm an die Kehle. Seine gespreizten Hände zielten nach Johns Hals.
    Der Geisterjäger fegte die Arme zur Seite, dann landete er einen mittelprächtigen Haken in Höhe der Gürtellinie.
    Der Schlag reichte.
    Verkrümmt und beide Hände auf den Bauch gepreßt, sackte der Kerl zusammen.
    John Sinclair ging ein paar Schritte zur Seite und hob seinen Lebensretter auf. Die Taschenlampe brannte noch, obwohl sie aussah wie eine gebogene Wurst. Für John war es ein Wunder, daß sie noch immer Licht abgab.
    Der Wirt kniete keuchend am Boden. John gab ihm einen Stoß, damit er sich auf den Hosenboden setzte, und lehnte ihn dann mit dem Rücken an eine mit Eisenbeschlägen versehen Truhe.
    John legte die Taschenlampe so, daß ihr Lichtstrahl den Wirt anleuchtete.
    Der Kerl sah bedauernswert aus. Das Haar fiel ihm wirr in die Stirn. Speichelbläschen sprudelten auf seinen Lippen. Schweißüberströmt war das Gesicht, der Blick flackerte.
    »Mörder«, sagte John Sinclair nur. Er wollte den Mann schocken. Was er auch schaffte.
    »Nein!« keuchte der Kerl. »Ich – ich bin kein Mörder…«
    »Wer ist die Frau?« Johns Frage klang wie ein Pistolenschuß.
    »Nicht meine.«
    »Wer denn?«
    Der Wirt schnappte nach Luft.
    »Sie… sie arbeitete bei mir. Als Putzhilfe!«
    »Und dann haben Sie sie umgebracht!«
    »Nein!!!« Der Wirt wollte aufspringen, doch John drückte ihn wieder zurück.
    »Wer war es denn?« fragte der Geisterjäger. »Los, raus mit der Sprache. Wer war der Mörder?«
    »Er war es!« kreischte der Wirt. »Er!«
    »Wer ist ›Er‹?«
    »Der Kreuzritter. Alexander von Rochas. Der Verfluchte, der Verdammte. Er muß die Burg hüten, und wehe dem, der sich in seine Nähe wagt. Pascale hat es getan. Sie hat nicht auf mich gehört. Sie ist in den Wald gegangen. Um Mitternacht. Er hat mir den Leichnam

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