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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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völlig auf. Im Unterbewußtsein vermeinte sie, unten im Turm das Geräusch von Schritten zu hören. Sie achtete nicht darauf.
    Irene Schröder überschritt die Türschwelle.
    Und da sah sie Paulette Plura.
    Ihre Freundin Paulette!
    Sie lag neben dem Bett. Auf dem Rücken. Arme und Beine hatte sie ausgebreitet.
    Der unheimliche Kreuzritter hatte seine Drohung wahrgemacht.
    Plötzlich verschwamm alles vor Irene Heids Augen. Rote Kreise entstanden, wurden zu einem furiosen Nebel, die Knie gaben Irene nach, und dann wußte sie nichts mehr…
    ***
    Selten zuvor in seinem Leben hatte sich John Sinclair so beeilt. So schnell es ging hetzte er durch das unterirdische Gewölbe. Den Wirt hatte John zurückgelassen. Er interessierte ihn im Moment nicht.
    Der Geisterjäger jagte die Stufen zur Falltür hoch und tauchte im Innern des Turms wieder auf. Er sah den Kreuzritter nicht, der sich im toten Winkel zwischen Tür und Wand versteckt hielt, wartete; bis John auf der Wendeltreppe war und dann wieder in das unterirdische Gewölbe hinabstieg.
    Er verschwand wie ein Schatten.
    John aber nahm drei Stufen auf einmal. Es störte ihn auch nicht, daß er sich die Schienbeine stieß – nur weiter.
    Dann sah er die beiden Jungen!
    Sie lebten.
    Der erste Stein fiel John vom Herzen.
    Aber wo waren Paulette Plura und Irene Held?
    Oben – in ihren Zimmern? John rannte weiter. Das Geländer war zum Glück ziemlich fest verankert, so daß der Geisterjäger sich immer abstützen konnte.
    Er entdeckte Irene Held genau in dem Augenblick, als sie das Bewußtsein verlor und langsam nach hinten kippte.
    Mit zwei Sprüngen war John da. Er konnte das Mädchen auffangen, bevor es hart auf den Boden schlug.
    John hob Irene hoch. Leicht wie eine Feder war sie. Auf seinen ausgebreiteten Armen trug der Geisterjäger sie in das Zimmer.
    Der Schock traf auch ihn.
    »Nein!« Stöhnend preßte John Sinclair die Worte hervor, als er den Leichnam sah.
    Sekundenlang schloß John die Augen. Er schwankte selbst, aber er fing sich wieder.
    Behutsam legte er die ohnmächtige Irene Held aufs Bett. Dann nahm er das Laken von der Matratze und breitete es über die Tote. Mit zitternden Fingern zündete sich John eine Zigarette an. Übelkeit stieg vom Magen her hoch. Der gräßliche Anblick der Leiche und das Bewußtsein, zu spät gekommen zu sein, machten dem Oberinspektor schwer zu schaffen. Er hätte die Tat verhindern können, wenn er dafür gesorgt hätte, daß die vier sofort nach seiner Ankunft – abgereist wären.
    Hätte, wenn und wäre…
    Es nutzte nichts, sich in quälenden Selbstvorwürfen zu ergehen. Dieser verfluchte Ritter war schlauer gewesen. Und dabei hatte John ihn nicht einmal zu Gesicht bekommen. Alexander von Kochas war geschickt wie selten ein Gegner.
    John Sinclair sah nach Irene Held. Sie war noch immer ohnmächtig.
    Der Geisterjäger drückte seine Zigarette aus, verließ das Zimmer und ging dorthin, wo er die beiden Jungen wußte.
    Michael Kramer war wieder zu sich gekommen.
    Soeben rappelte er sich mühsam hoch.
    Rainer Schröder hockte noch immer auf der Treppe. Allerdings war sein Blick jetzt wieder klarer.
    John bot beiden eine Zigarette an. Es war eine Notlösung. Er wußte selbst nicht, was er in diesen Augenblicken sagen sollte.
    Michael griff mit zitternden Fingern nach dem Stäbchen. Er riß gleich drei andere mit aus der Packung. Sie rollten über die Kanten der Stufen.
    Rainer wollte nicht rauchen. Er schüttelte nur immer wieder den Kopf, als habe er so eine Chance, das Geschehene aus seinem Gedächtnis zu verbannen.
    John gab Michael Feuer.
    Gierig sog der junge Mann den Rauch in die Lungen. Er hustete, und sein bleiches Gesicht verzerrte sich. John sah die Schweißperlen auf seiner Stirn.
    »Sie… sie ist tot, nicht?« flüsterte Michael.
    John Sinclair nickte.
    Michael Kramer senkte den Kopf. Er setzte an, um zu sprechen, doch ein Weinkrampf schüttelte seinen Körper. Für ihn war es gut. Michael mußte sich ausweinen. Vielleicht kam er so über den Schock am besten hinweg.
    John Sinclairs Gesicht glich einer Maske. Die Narbe auf seiner rechten Wange brannte. Ein Zeichen, wie erregt er innerlich war. In den blauen Augen des Geisterjägers glühte ein unheimliches Feuer. Er würde diesen Kreuzritter vernichten, das hatte sich John Sinclair fest vorgenommen. Diese Horror-Gestalt sollte niemanden mehr töten!
    »Es – es war der Kreuzritter«, flüsterte Rainer Schröder plötzlich. »Er und kein anderer.«
    John drehte sich

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