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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um.
    Rainer hockte noch immer auf der Stufe. Von unten her blickte er den Geisterjäger an.
    »Erzählen Sie«, forderte John den jungen Mann auf.
    Rainer schüttelte den Kopf. »Nein. Erst will ich wissen, wer Sie sind. Bestimmt kein normaler Tourist – oder?«
    John nickte. »Sie haben recht, Rainer. Es wird Zeit, daß ich die Karten auf den Tisch lege. Ich heiße tatsächlich John Sinclair und komme aus London. Allerdings bin ich Beamter bei Scotland-Yard und dort mit einer besonderen Aufgabe betraut. Ich bin, wie man so schön sagt, ein Geisterjäger. Ich gehe übersinnlichen Phänomenen auf den Grund. Und es gibt sie, diese Dinge, das haben Sie ja selbst erlebt, Rainer.«
    »Aber woher wußten Sie denn, daß hier ein Kreuzritter herumspukt?«
    John lächelte. »Das ist eine lange Geschichte, Rainer. Ich werde sie Ihnen vielleicht später erzählen. Erst einmal sind Sie an der Reihe. Also, was ist geschehen, nachdem ich euch verlassen habe?«
    »Was soll ich da sagen«, erwiderte Rainer mit leiser Stimme. »Die Mädchen gingen nach oben. Wir sahen die offene Falltür. Ich bin hinuntergestiegen, habe Sie unten in dem Gewölbe getroffen, bin wieder zurückgelaufen, und wir wollten gerade noch in die Zimmer gehen, um beim Packen zu helfen, da hörten wir den Schrei.«
    Rainer Schröder holte erst noch einmal tief Luft, bevor er weitersprach. »Wir rannten beide die Treppe hoch. Und dann stand er auf einmal vor uns – der Kreuzritter. In der rechten Hand hielt er ein Schwert, und Paulettes Blut…«
    Rainer senkte den Kopf und wischte sich über die Augen. Er schluckte mehrmals, trotzdem bekam er die Worte nicht über seine Lippen.
    »Ist schon gut, Rainer«, sagte John.
    »Es ist alles so schrecklich. Ich habe einen regelrechten Schock bekommen«, flüsterte Rainer erstickt. Dann zuckte er plötzlich zusammen. »Was ist mit Irene?« schrie er.
    »Ihr geht es gut«, beruhigte John den jungen Mann. »Sie liegt oben ohnmächtig auf dem Bett.«
    »Und – und die Leiche?«
    »Ich habe ein Tuch darüber gelegt«, erklärte John.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Rainer. Er wirkte sehr hilflos, hielt sich nur noch an den Oberinspektor.
    »Wir müssen zumindest sehen, daß wir alle vier zusammenbleiben«, erwiderte John. »Am besten, wir gehen in Ihr Zimmer. Dort werden wir dann beraten.«
    »Gut.« Rainer nickte und stand auf. Auch Michael Kramer ging mit. Er war völlig fertig. John mußte ihn stützen, allein wäre er kaum die Treppe hochgekommen.
    Irene Held war noch immer ohnmächtig. John beträt das Zimmer allein. Er wollte es den beiden Jungen nicht zumuten. Als er den Raum wieder verließ, hielt er Irene auf den Armen.
    Rainer und Michael gingen vor. Rainer warf immer einen Blick zurück auf die Ohnmächtige. Um seine Mundwinkel zuckte es.
    John Sinclair spürte das Gewicht der jungen Fau kaum. In dem anderen Zimmer legte er sie ebenfalls wieder aufs Bett. Rainer setzte sich sofort auf die Bettkante und streichelte Irenes Gesicht. Michael hatte sich auf einem Stuhl niedergelassen, während John an der Wand lehnte.
    »Eins steht fest«, sagte er, als er merkte, daß Michael und Rainer ihn ansahen. »Dieser Kreuzritter hat einen unsagbaren Haß auf Frauen. Er wird immer versuchen, weibliche Personen zuerst umzubringen.«
    »Das hieße in unserem Fall Irene«, sagte Rainer Schröder mit tonloser Stimme.
    »Ja.«
    Rainer sprang vom Bett hoch. »Dann müssen wir doch weg! So schnell wie möglich. Wir können nicht hierbleiben. Es ist unsere einzige Chance.«
    »Das habe ich auch schon überlegt«, sagte der Oberinspektor. »Ich habe mir folgenden Plan ausgedacht. Ich werde mit euch in das Dorf fahren und dann allein hier zur Burg zurückkehren.«
    »Das ist reiner Selbstmord«, rief Rainer Schröder.
    John lächelte. »Dafür werde ich bezahlt«, gab er zur Antwort.
    Schröder hob die Schultern. »Gut, wenn Sie es so wollen. Meinen Segen haben Sie. Ich will nur Irene in Sicherheit wissen, alles andere ist mir egal.«
    John Sinclair blickte auf die Uhr. »Es ist jetzt einundzwanzig Uhr fünfzehn. Sagen wir in einer halben Stunde.«
    »Geht es denn nicht schneller?« rief Rainer.
    Der Oberinspektor deutete auf die Ohnmächtige. »Ich weiß nicht, wann sie aufwacht. Außerdem möchte ich gern noch mit jemandem reden.«
    »Sie meinen den Wirt?«
    »Genau.« John lachte hart. »Mich würde wirklich interessieren, welch eine Rolle Monsieur Muller in diesem Spiel innehat. Ich habe das Gefühl, eine ganz miese. Er kannte

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