GK053 - Frisches Blut für den Vampir
entblößte die gefährlichen Zähne des Scheusals.
Die Kälte, die von dem Untoten ausging, ließ Jonathan Greene frösteln.
Der Mann schreckte aus seinen Gedanken hoch, ohne zu wissen, weshalb.
Da gewahrte er plötzlich eine Bewegung schräg hinter sich. Sein Kopf ruckte herum. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den unheimlichen Mörder an, der dastand und ihn mit seinen flammenden Augen zu hypnotisieren versuchte.
Der leidgeprüfte Mann sprang mit einem entsetzten Schrei hoch.
Der Vampir stürzte sich auf ihn. Greene federte in seiner Todesangst blitzschnell zurück. Er prallte gegen die Wand, an der ein Kreuz aus Bronze hing. Hastig griff er danach.
Seine zitternden Finger umschlossen es. Mit rasendem Herzen hielt er dem grauenvollen Blutsauger das Kreuz entgegen.
Fauchend wich Dickinson zurück. Sein Gesicht war zu einer hasserfüllten Fratze verzerrt. Er hob die klauenartigen Hände und versuchte sich vor dem vernichtenden Anblick des Kreuzes zu schützen.
Knurrend versuchte er dem Mann das Kreuz aus der Hand zu schlagen, doch das war unmöglich. Wütend musste er Schritt für Schritt von seinem Opfer zurückweichen.
Während Jonathan Greene den unheimlichen Blutsauger in einer Ecke in die Enge trieb, brüllte er lauthals um Hilfe.
Die Nachbarn hörten seine Schreie und verständigten die Polizei.
***
Inspektor Ballard ließ das Haus von vier Männern umstellen. Er und Sergeant Goody drangen in Jonathan Greenes Haus ein.
Im Wohnzimmer fanden sie den tapferen Greene. Er hielt immer noch das Kreuz vor die Augen des Vampirs, dessen rasende Angst ihn schaurige Schreie ausstoßen ließ. Dicker Schaum klebte auf den Lippen des Untoten. Zitternd vor Angst presste er sich gegen die Wand, während er verzweifelt brüllte und das Kreuz entsetzt anstarrte, dessen Kraft er nicht brechen und nicht überwinden konnte.
Tony Ballard lief nach draußen und holte den Pfahl, den ihn Rob Newman überlassen hatte, damit kehrte er in Greenes Haus zurück.
Als Dickinson den Pfahl sah, stimmte er ein klägliches Geheul an, denn er wusste, was ihm nun bevorstand.
»Gnade!«, schrie er verzweifelt. »Gnade!«
Ballard drängte Greene ein wenig zur Seite. Sofort wollte der Vampir fliehen. Er sprang den Inspektor an, knapp am Kreuz vorbei. Doch Tony drosch ihm die geballte Rechte ans Kinn. Der Hieb schleuderte den Vampir in die Ecke zurück.
Schreiend fasste er sich ans Kinn, wo ihm Ballards Ring eine glühende Wunde geschlagen hatte.
Tony nützte die Gelegenheit sofort.
Blitzschnell hob er den Pfahl, durch den bereits zwei Vampire gestorben waren. Noch ehe sich Dickinson durch eine schnelle Körperdrehung vor dem tödlichen Stoß in Sicherheit bringen konnte, fuhr ihm der spitze Pfahl tief in die Brust…
***
Als sie Jonathan Greene das Kreuz aus den verkrampften Fingern nahmen, brach der Mann zusammen. Der Tod seiner Frau und diese schreckliche Aufregung waren einfach zu viel für seine angegriffenen Nerven.
Wie auf der Folter brüllte er.
Ein schnell herbeigerufener Ambulanzwagen brachte Greene in das Krankenhaus, wo er immer noch wütete und tobte.
Er wurde mit diesem schlimmen Erlebnis geistig nicht fertig, und als man ihn einen Moment aus den Augen ließ, stürzte er sich in einem Zustand totaler geistiger Umnachtung aus dem Fenster des vierten Stocks.
***
Schaudernd blickte Sergeant Goody auf den toten Vampir, aus dessen Brust der Holzpfahl ragte. Dickinsons grausam verzerrte Züge hatten sich geglättet. Er machte einen friedlichen Eindruck, und wäre der Pfahl nicht gewesen, hätte man meinen können, er würde schlafen und einen wunderschönen Traum träumen.
Zwei Männer brachten einen Zinksarg herein. Sie stellten ihn neben Cliff Dickinson auf den Boden.
Beinahe wäre Tony Ballard versucht gewesen, den Sergeant um eine Zigarette zu bitten. Das Erlebte hatte ihn ein wenig weichgemacht. Sehr schnell schob er sich ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne, um der Versuchung widerstehen zu können.
Goody zündete sich mit zitternden Händen ein Stäbchen an. Tony sog den Rauch der Zigarette ein und schloss die Augen, um sich einzubilden, er würde selber rauchen.
Man legte den getöteten Vampir in den Zinksarg.
Tony musste den hölzernen Pfahl aus Dickinsons Brust ziehen, damit die Männer den Deckel aufschrauben konnten.
Als die Männer den Sarg aus dem Haus trugen, folgten ihnen Goody und Ballard.
»Wenn es uns heute Nacht noch gelingt, Joseph Hampshire zu vernichten, müsste diese schreckliche
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