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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zusammen.
    »Ganz schön unheimlich, was?«, presste er heiser hervor, als er sich von diesem Schreck erholt hatte.
    Tony holte seine Kugelschreiberleuchte aus der Brusttasche. Das Ding gab nicht viel mehr Licht als ein Leuchtkäfer. Trotzdem hellte es die Dunkelheit so weit auf, dass man wenigstens nicht völlig blind hier unten war.
    Goody atmete mit schweren Zügen.
    In tiefen Nischen standen sieben steinerne Sarkophage.
    In jedem dieser klobigen Leichenbehälter lag ein Hampshire.
    Tony wusste, in welchem er Joseph Hampshire, den Direktor des Internats, suchen musste. Er ging mit pochendem Herzen darauf zu. Seine Schritte hallten in dem hohen Gewölbe.
    Goody ging mit stockendem Atem mit ihm. Mehrmals wischte sich der Sergeant den Schweiß von der leicht bebenden Oberlippe. Seine Nerven vibrierten unangenehm, obwohl er sich immer wieder zur Ruhe zwang. Die Vernunft war einfach nicht fähig, die Angst, die sich ins Unterbewusstsein gefressen hatte, zu besiegen.
    Sie erreichten den Sarkophag.
    Inspektor Ballard leuchtete mit dem Lämpchen rund um den Deckel.
    »Liegt er noch drinnen, Sir?«, fragte Goody nervös.
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    »Müssen wir den Deckel hochheben?«
    »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben.«
    »Wird ein hartes Stück Arbeit sein, Sir«, sagte der Sergeant fröstelnd. »Ist verdammt schwer, das Ding.«
    »Denken Sie daran, dass Hampshire den Deckel allein hebt, wenn er den Sarkophag verlässt. Da wird es uns doch möglich sein, ihn zu zweit wegzurücken, sonst können wir gleich wieder gehen, wenn wir dazu nicht in der Lage sind.«
    Goody verzog das Gesicht und grinste verlegen. »War ja nur so dahergeredet, Sir.«
    Zwei große Eisenringe waren in den steinernen Deckel eingelassen. Tony Ballard ergriff den einen. »Sind Sie so weit, Sergeant?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann wollen wir unser Glück gleich mal versuchen!«
    Tony legte den Pfahl weg. Die Lampe nahm er in den Mund. Dann legte er auch die zweite Hand um den massiven Eisengriff. Goody machte es ihm nach. Auf Kommando zogen sie gleichzeitig an den Ringen. Sie spannten die Muskeln und stemmten sich gegen den Sarkophag. Knirschend bewegte sich der Deckel zur Seite.
    Obwohl Goody mächtig schwitzte, fror er.
    »Noch einmal!«, sagte Tony. Der Spalt, der sich aufgetan hatte, war noch nicht groß genug.
    Sie fassten fester zu und zogen den Deckel noch weiter beiseite.
    »Mit einem Brecheisen wäre das wesentlich leichter zu bewerkstelligen gewesen, Sir«, keuchte Goody.
    »Mit einem Flaschenzug wäre es sogar ein Kinderspiel gewesen. Oder mit einem Kran«, gab der Inspektor zynisch zurück. »Wir konnten doch nicht mit einem ganzen Maschinenpark hier anrücken, oder?«
    »Ein Brecheisen hätte ja genügt, Sir.«
    »Ja, ja.« Tony winkte ab. »Nun haben wir es auch ohne Brecheisen geschafft.«
    Er trat zu der entstandenen Öffnung und leuchtete mit seiner Funzel in den Totenbehälter. Das dünne Licht strich über einen rauen leeren Boden.
    Tony richtete sich nervös auf.
    »Was ist, Sir?«, fragte Sergeant Goody unruhig. »Liegt er drin?«
    Tony Ballard schluckte die würgende Aufregung hinunter.
    Dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Nein, Sergeant. Joseph Hampshire ist nicht da!«
    ***
    Goody fuhr sich an die Lippen.
    »O Gott. Was machen wir nun, Sir?«
    »Vermutlich befindet er sich im Dorf.«
    »Es ist unmöglich, ihn da zu suchen. Er hätte zu viele Möglichkeiten, sich zu verstecken«, sagte der Sergeant, während er sich mit einem Taschentuch über die glänzende Stirn wischte. »Früher oder später muss er hierher zurückkommen, Sir. Bei Tagesanbruch muss er wieder in diesem Sarkophag liegen. Wenn wir also hier unten auf ihn warten…«
    Tony nickte mit angespannten Zügen. »Wir werden auf ihn warten, Sergeant. Aber nicht hier unten. In dieser Gruft haben wir zu wenig Bewegungsfreiheit. Wenn es zum Kampf käme, würden wir uns gegenseitig behindern. Deshalb werden wir uns oben auf die Lauer legen.«
    »Okay, Sir«, sagte Sergeant Goody. »Wenn ich ehrlich sein soll – hier unten gefällt es mir sowieso nicht. Hier würde ich mich nicht mal wohl fühlen, wenn ich tot wäre.«
    Sie verließen die Gruft.
    Ballard suchte sich hinter einem hohen, milchigweiß schimmernden Grabstein sein Versteck.
    Sergeant Goody ging hinter einem kunstvoll zurechtgestutzten Buchsbaum in Deckung.
    Beide Männer konnten den Eingang der Gruft überblicken, ohne den Partner sehen zu können.
    Nun hieß es warten. Es war der

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