GK072 - Die Feuerbestien
Verbranntem.
Sie kratzten ihn mit ihren brennenden Klauen. Überall fügten sie ihm tiefe Wunden zu. Sie ließen nicht von ihm ab, bis er auf dem Boden lag und sich in der Gosse wand.
Nun gaben sie ihm den Rest.
Was sie ihm an Grausamkeiten alles antaten, kann hier nicht im Einzelnen geschildert werden. Es war zu furchtbar.
Der Tod war für Joe Gyskell eine wahre Erlösung.
***
Angie Scott stand zu dieser Zeit unter der warmen Dusche. Glitzernd perlte das Wasser über ihren makellosen Körper. Sie dachte an Joe, während sie ihren schlanken Körper langsam einseifte. Viele Mädchen haben Pech mit der Wahl ihrer Freunde. Angie hatte jedoch keinen Grund, sich zu beklagen. So einen Mann wie Joe konnte man meilenweit suchen.
Jedes Mädchen möchte heiraten.
Angie war in diesem Punkt keine Ausnahme. Und Joe hatte schon einige Mal eine Andeutung in dieser Richtung gemacht. Sie war sicher, dass er sie noch in diesem Jahr um ihre Hand bitten würde. Und sie würde ihm vor Freude um den Hals fallen und ihm ihr Ja ins Ohr flüstern.
Träge floss der weiße Schaum an ihrem nackten Körper hinunter. Er erreichte ihre üppigen Schenkel, glitt über die Knie, kroch über die Beine und schob sich langsam dem Abfluss zu. Plötzlich fühlte Angie einen heftigen Schmerz in der Herzgegend.
Sie krümmte sich ächzend zusammen und verzog gequält das Gesicht.
Dies war die Sekunde, in der Joe Gyskells Leben zu Ende ging.
Angie hatte das Gefühl, als würde ihr jemand ein Stück aus ihrem Herzen reißen.
Aber sie konnte sich den eigentlichen Grund dieses plötzlichen und heftigen Schmerzes nicht erklären.
***
Wie schon bei Max Hunter setzte auch bei Joe Gyskell sehr bald nach seinem Tod diese furchtbare Wandlung ein. Die schrecklichen Verletzungen bildeten sich zusehends zurück. Die Haut des Toten wurde schneeweiß. Als alle Wunden auf diese seltsame Weise abgeheilt waren, erhob sich Joe Gyskell mit eckigen Bewegungen.
Wie eine Marionette des Todes wirkte er.
Rotglühende Funken kreiselten in seinen Augen. Mordlust verzerrte seine Züge. Er schaute sich um.
Aus seiner Kehle kam ein tierhaftes, hungriges Knurren.
Er neigte den muskulösen Oberkörper nach vorn und begann sich mit schleifenden Schritten vorwärts zu bewegen.
Irgendwie erinnerte er an Frankensteins Monster. Und das Grauenhafte an der Sache war, dass jeder Mensch, der ihm auf seinem Weg begegnete, verloren war.
***
Ich parkte meinen weißen Peugeot am nächsten Vormittag direkt vor der Westminsterabtei.
Man nennt sie den Schrein der Nation.
Sie ist der letzte Ruheort der Könige und Königinnen, Staatshäupter, Dichter, Feldherren und Wissenschaftler. Seit Wilhelm dem Eroberer war die Abtei Schauplatz der Krönungen fast aller englischen Monarchen.
Hier in der Nähe gab es ein exzellentes Waffengeschäft, dem ich einen Besuch abstatten wollte. Vicky war nicht mitgekommen.
Die Auslagen des Waffengeschäfts waren mit grünem Samt bespannt. Darauf war alles ausgestellt, was ein angesehenes Waffengeschäft zu führen hat. Schreckschusspistolen, Pfeil und Bogen samt Bastzielscheibe, Jagdmesser, Patronen aller Art und so weiter und so fort.
Alle ausgestellten Gegenstände waren von einem Dekorationsfachmann mit viel Können präsentiert.
Obwohl einige Kunden im Geschäft waren, kam ich schon nach wenigen Minuten dran. Ein höflicher Brillenträger fragte mich nach meinen Wünschen.
Ich wollte eine Pistole und einen Revolver haben. Möglichst von der Firma Colt.
An Pistolen brachte er: eine Government Mark IV, eine Combat Commander, eine Commander, eine Gold Coup National Match Mark IV, eine Woodsman Match Target und eine Pocket Automatic. Die Kleine klammerte ich von vornherein aus.
Nun nahm ich eine Waffe nach der anderen in die Hand. Sie lagen alle hervorragend. Es fiel mir schwer, mich zu entscheiden.
Schließlich traf ich aber doch ziemlich schnell meine Wahl.
Ich nahm den Colt Government Mark IV, Kaliber 45, Lauflänge fünf Zoll, Gewicht 1110 Gramm.
Bei den Revolvern war die Auswahl größer. Hier hatte ich aus dreizehn hervorragenden Waffen auszuwählen.
Ich nahm den Agent in die Hand. Dann den Cobra. Detective Special und Diamondback folgten. Ich testete mich durch die ganze Reihe durch. Schließlich blieb der Diamondback, Kaliber 38, Lauflänge zweieinhalb Zoll, hängen.
Für beide Waffen kaufte ich reichlich Munition ein. Dann ließ ich mir einige Schulterhalfter zeigen.
Als ich das Waffengeschäft nach fünfundvierzig Minuten mit
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