Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Tisch. Vicky sprach mit Angie über die neue Modelänge der Kleider und Röcke, um sie vom Grübeln abzuhalten. Selby verschwand in der Küche, um seine Pizza zu holen.
    Sie war wirklich ausgezeichnet. In keinem italienischen Restaurant hätte sie besser sein können. Vicky bat den Professor sogar um das Rezept, und das will einiges heißen. Mit stolzgeschwellter Brust gab Selby die Zutaten bekannt.
    Es wurde ein recht netter Abend.
    Nur Angie Scott war niemals ganz bei der Sache. Wir konnten das alles sehr gut verstehen.
    Sie war es auch, die sich als Erste verabschiedete. Keiner konnte ihr das verdenken.
    Sie bedankte sich für die Einladung, warf sich ein hellgraues Lodencape über die Schultern und ging.
    Selby hatte ihr angeboten, sie nach Hause zu begleiten, doch sie bestand darauf, allein zu gehen. Es war ja nicht weit. Nur einige hundert Meter.
    Fröstelnd zog sie ihr Cape zu.
    Nebel war eingefallen. Die Schwaden krochen wie Wesen aus einer anderen Welt die Straße entlang.
    Angie hob die Schultern, damit ihr die nasse Kälte nicht über den Nacken streichen konnte.
    Mit schnellen Schritten eilte sie die Straße entlang.
    Als sie die Hälfte des Heimwegs zurückgelegt hatte, war ihr, als würde ihr jemand folgen.
    Sie ging schneller und lauschte auf die schweren Schritte, die beinahe liefen.
    Als sie ihr Haus fast erreicht hatte, blieb sie neugierig stehen.
    Die Schritte kamen verhalten heran. Der Nebel teilte sich.
    Angies Augen weiteten sich erfreut.
    »Joe!«, stieß sie aufgeregt hervor.
    Die Dunkelheit ließ Angie nicht erkennen, wie erschreckend bleich Joe Gyskell war. Die Freude darüber, dass ihre Sorge um ihn völlig unbegründet gewesen war, überspülte jegliches Misstrauen. Sie sah zwar die rot glühenden Funken in seinen Augen kreisen, aber sie dachte sich nichts dabei.
    »O Joe! Wo hast du gesteckt?«, rief sie erleichtert aus. »Wo kommst du auf einmal her?«
    »Ich habe auf dich gewartet, Angie!«, sagte Joe mit einer veränderten Stimme. Aber auch das fiel dem Mädchen in ihrer namenlosen Freude nicht auf.
    Sie lief auf Joe Gyskell zu und warf sich ihm mit einem glücklichen Seufzer an die Brust.
    Er griff sofort nach ihrem Hals.
    Als sich sein Gesicht zu einer grausamen, Furcht erregenden Fratze verzerrte, als seine rot glühenden Augen dick aufquollen, als er ihre Kehle brutal zudrückte, begriff sie entsetzt, was sie da vor sich hatte…
    ***
    Wir tranken leichten italienischen Rotwein und redeten über Neapel. Selby war vor einem Jahr da gewesen. Vicky und ich vor zwei Jahren. Die Erinnerungen waren noch frisch. Wir wussten einige recht amüsante Erlebnisse zu erzählen. Lance Selby wusste aber noch mehr. Im Raum von Sorrent sollte es einen uralten Grafen gegeben haben, der imstande gewesen war, sich in einen Mörderkraken zu verwandeln. Er hatte sich einige junge Mädchen geholt, ehe ihn ein deutscher Tourist zur Strecke bringen konnte, Vicky und ich hatten zwar auch von dieser Geschichte gehört, aber wir hatten das Ganze für Schwindel gehalten. Von irgendeinem cleveren Fremdenverkehrsmanager erfunden, um den nachlassenden Massentourismus wieder mehr anzukurbeln.
    Während Lance Selby die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte, ließ Vicky das Stichwort Joe Gyskell fallen.
    Wir hatten dieses Thema den ganzen Abend über gemieden. Wegen Angie Scott. Aber wir hatten den ganzen Abend über immer wieder an Joe Gyskell gedacht und auch daran, welches Schicksal ihn wohl ereilt haben mochte.
    Wenn wir geahnt hätten, dass er sich in diesem Augenblick ganz in unserer Nähe befand, wenn wir gewusst hätten, was er in diesem schrecklichen Moment gerade machte, hätten wir keine Sekunde länger so friedlich um den Tisch herum gesessen.
    Aber wir hatten keine Ahnung.
    ***
    Irgendwie schaffte es Angie Scott, sich aus dem schmerzenden Würgegriff herauszuwinden. Ehe Joe Gyskell sie erneut packen konnte, wirbelte sie herum und rannte davon. Sie schrie nicht um Hilfe, denn sie war klug genug, um zu wissen, dass sie jeder Schrei wertvolle Kraft gekostet hätte. Kraft, die sie zum Laufen brauchte.
    Wie von Furien gehetzt jagte sie durch den Nebel.
    Der tote Joe Gyskell stampfte mit schweren Schritten hinter ihr her.
    Angie erreichte ihr Haus.
    Zitternd riss sie die Handtasche auf.
    In fiebernder Eile stieß sie den Schlüssel ins Loch und drehte ihn herum. Keuchend kam Gyskell heran.
    Mit schockgeweiteten Augen wandte sich das Mädchen um.
    Gyskell durchschritt den schmalen Gartenstreifen. Ein

Weitere Kostenlose Bücher