Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Gyskell. Er hätte nach Liverpool fahren sollen, fuhr aber gestern Nacht, nachdem er sich von dem Mädchen verabschiedet hatte, nicht einmal nach Hause. Sein Wagen steht jetzt noch draußen vor dem Haus.«
    Holman grinste schief.
    »Sagen Sie bloß nicht, daran wäre irgendetwas mysteriös, Mr. Ballard. Vielleicht ist Gyskell zu Fuß nach Hause gegangen.«
    »Wer geht zu Fuß nach Hause, wenn er einen Wagen zum Fahren hat?«
    »Möglicherweise wollte er sich die Beine vertreten.«
    »Nachdem er bereits an diesem Abend eineinhalb Stunden getanzt hatte? Obwohl er heute Morgen früh aus dem Bett hätte kriechen müssen?«
    »Dann ist sein Wagen vielleicht nicht angesprungen«, sagte Holman unwillig.
    »Angenommen, der Wagen wäre wirklich nicht angesprungen. Was hatte Gyskell dann getan? Ich meine, was wäre das naheliegendste gewesen? Er hätte an Angies Tür geklopft und ihr davon erzählt. Das hat er aber nicht getan. Und zu Hause ist er niemals angekommen, Inspektor Holman.«
    Clay Holman flüchtete sich hinter ein spöttisches Grinsen.
    »Mysteriös, was? Ist alles verdammt mysteriös!«
    »Was für eine Erklärung hat der Polizeiarzt für diese weißen Augen der Toten?«, bohrte ich weiter.
    »Der, Gerichtsmediziner ist noch bei der Untersuchung!«, brummte der Inspektor. Vielleicht begann er allmählich zu begreifen, dass er da keinen gewöhnlichen Fall am Hals hatte, wie er das gern gesehen hätte. Vielleicht begann er langsam zu kapieren.
    Doch uns gegenüber hätte dieser sture Bursche das wohl niemals zugegeben.
    ***
    Vicky saß in Lance Selbys Haus inzwischen wie auf glühenden Kohlen. Als wir endlich zurückkehrten war sie beschwipst. Selby hatte uns zwar leichten Rotwein gegeben, doch wenn man von leichtem Wein genug trinkt, erreicht man auch eine Wirkung. Ich erzählte meiner Freundin mit schonenden Worten, was passiert war. Es war gut, dass Vicky ein bisschen angesäuselt war. So bekam sie das Entsetzliche nicht ganz so bewusst mit.
    Wir verabschiedeten uns von Selby. Ich brachte Vicky nach drüben, indem ich sie halb trug.
    Sie schlief schon, als ich noch beim Öffnen ihres Jeansanzugs war.
    Es dauerte eine Weile und verlangte mir einige Geschicklichkeit ab, ehe ich sie vollends entkleidet hatte. Schnell streifte ich ihr das Nachthemd über. Dann schob ich sie unter die Decke. Sie schlief ohne Unterbrechung weiter.
    Der nächste Morgen brachte uns Regen.
    Man konnte kaum aus den Fenstern sehen.
    Ich rief Professor Selby an. Bei diesem Wetter wollte keiner von uns das Haus verlassen.
    Er teilte mir mit, dass er Angie Scott kurz nach Mittag einen Besuch im Krankenhaus abstatten wolle. Ich bat ihn, uns dann anzurufen. Wir würden mitkommen.
    Er meldete sich um halb eins. Ich ging zum Telefon und nahm den Hörer ab.
    »Wenn Sie jetzt wollen, Tony…«, sagte er.
    »Natürlich, Lance.«
    Es hatte um elf zu regnen aufgehört. Ein prachtvoller Tag hatte sich entwickelt. Der Himmel war wolkenlos. Wir hatten schon lange keine so reine, würzige Luft mehr geatmet. Die Sonne spendete angenehme Wärme, so dass man den Schal und die Handschuhe noch mal in den Schrank zurücklegen konnte.
    Ich bot dem Professor an, mit meinem Wagen zu fahren.
    Er kam daraufhin zu uns herüber. Ich holte den Peugeot aus der Garage. Wir fuhren zum Krankenhaus.
    Man sagte uns, wo man Angie Scott untergebracht hatte.
    Wir hatten vor dem Hospital Blumen gekauft. Rote Gladiolen. Fünfundzwanzig Stück.
    Nun fuhren wir mit dem Lift nach oben.
    Da erlebten wir dann aber eine herbe Enttäuschung. Der verantwortliche Arzt verwehrte uns mit einem besorgten Kopfschütteln den Zutritt zu Angies Zimmer. Er bat uns in sein Büro, das sich auf demselben Korridor befand.
    »Sie hat Furchtbares durchgemacht«, sagte der Arzt. Sein Gesicht war von einem Autounfall entstellt. Eine breite, rote, wulstige Narbe verlief quer hindurch.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Selby sorgenvoll.
    »Leider nicht sehr gut, Professor Selby.«
    »Hat sie das Bewusstsein schon mal wiedererlangt?«
    »Ja. Das hat sie. Aber das ist im Augenblick kein Segen für sie. Sobald sie erwacht, quält sie ihr kranker Geist mit entsetzlichen Wahnvorstellungen. Sie kreischt dann und tobt und ist nahe daran, sich selbst etwas anzutun, weil sie diese Pein nicht verträgt.«
    »Armes Mädchen«, sagte Vicky erschüttert.
    »Glauben Sie, dass sie sich wieder erholt, Doktor?«, fragte Selby zögernd, denn er fürchtete eine negative Antwort.
    »Wir tun für sie alles, was wir tun

Weitere Kostenlose Bücher