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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Haut.
    Nun hob Vicky den Blick und schaute zur Küchentür. Vom Wohnzimmer her war das Brummen des Fernsehlautsprechers zu hören. Jemand sprach. Dann hörte Vicky das Rauschen des Beifalls.
    Neben der Tür hingen plötzlich die beiden rot glühenden Augen in der Luft.
    »Geh!«, befahl Sarah flüsternd. »Geh, Vicky Bonney! Geh, und tue meinen Willen!«
    Und Vicky nickte ergeben.
    Sie schob das Messer in den Hosenbund und verließ mit trägen Schritten die Küche.
    ***
    Dr. Robert Halls Körper bekam mit einemmal tiefe Risse.
    Aus diesen Rissen schlugen giftgrüne Flammen heraus.
    Im Nu löste sich der Körper in nichts auf. Was blieb, waren vier halbmetergroße Flammen. Sie sprangen zischend über den Boden, als wären sie aus Gummi.
    Sie schnellten hoch und hüpften auf Angie Scotts Bett.
    Eine namenlose Angst erfasste das Mädchen. Sie wollte schreien, doch der Schock machte sie stumm. Zitternd starrte sie mit schreckgeweiteten Augen auf die flammenden Racheteufel. Noch hatte sie nicht überwunden, was Joe Gyskell ihr angetan hatte. Was sie nun erleben musste, raubte ihr von neuem den Verstand.
    Mit von Wahnsinn verzerrtem Gesicht glotzte das Mädchen auf die furchtbaren Dämonen, die ihr die Bettdecke vom Körper fortrissen. Sie zerfetzten ihr Nachthemd. Als sich die ersten flammenden Zähne in ihren Körper gruben, stöhnte sie verzweifelt auf.
    Die Frams kannten keine Gnade.
    Müde, mit zuckenden Bewegungen, wehrte sich das Mädchen gegen den grausamen Tod.
    Die nach Schwefel und verbranntem Fleisch stinkenden kleinen Ungeheuer zerrten sie aus dem Bett, warfen sie auf den blanken Boden, fielen zischend und fauchend über sie her, bissen sie in die nackten Schenkel, in den Hals, in die Arme.
    Gierig tranken sie das Blut des Mädchens, das sich kaum noch gegen sie wehrte.
    Langsam kam der Tod zu Angie.
    ***
    Sonia Archer war seit sieben Jahren Krankenschwester. Sie war unansehnlich und knöchern. Dabei lächelte sie niemals. Obwohl sie es mit den Kranken gut meinte, war sie nirgendwo beliebt. Ihr scharfer Kommandoton schreckte die Patienten oft ab. Vielleicht war auch ihre Stimme ein wenig zu schrill. Wie dem auch sei, Schwester Sonia hatte weder beim Krankenhauspersonal noch bei den Patienten Freunde. Doch das störte sie nicht. Sie verrichtete ihre Arbeit gewissenhaft, aufopfernd und zuverlässig. Was man über sie redete, war ihr egal.
    Eben kam sie an der Leichenkammer des Hospitals vorbei.
    Die Tür stand offen.
    Jede andere Schwester wäre daran vorbeigegangen, ohne sich darum zu kümmern, weshalb die Tür offen stand.
    Nicht so Schwester Sonia.
    Sie wollte der Sache auf den Grund gehen, deshalb blieb sie vor der offenen Tür mit zusammengezogenen Augenbrauen stehen.
    Eine kalte Wolke schwebte ihr aus der Leichenkammer entgegen. Der süßliche Geruch des Todes lastete in diesem Raum, vermengt mit dem Duft einiger Desinfektionsmittel.
    Vier Tote lagen auf den Pritschen, warteten stumm und starr darauf, dass man sie abholte, in einen Sarg legte und bestattete.
    Schwester Sonia trat in die Kammer.
    Das Licht war eingeschaltet. Doch außer den Leichen war niemand im Raum.
    »Sonderbar!«, sagte Sonia Archer kopfschüttelnd. Das Krankenhauspersonal war angewiesen, die Tür der Leichenkammer stets zu schließen. Im allgemeinen hielt man sich daran.
    »Wird wohl einer der Neuen vergessen haben…«
    Nachdenklich schaute Schwester Sonia zu den vier Leichen. Alle vier waren mit weißen Laken zugedeckt. Bis über den Kopf.
    »Vier?«, fragte die Krankenschwester mit einemmal irritiert. »Wieso vier? Es dürfen doch nur drei sein.«
    Schwester Sonia hatte selbst die Karteikarten geschrieben.
    Ein Mann. Eine junge Frau, der nach einem schweren Autounfall nicht mehr zu helfen gewesen war. Ein Zimmermann, der einen Schädelbasisbruch erlitten hatte – Arbeitsunfall. Drei Tote also.
    Wer war Nummer vier?
    Schwester Sonia hob die Leichentücher.
    Nummer vier war ein junges Mädchen, das sie mit flammend roten Augen anstarrte, als sie das Laken von ihrem Gesicht hob.
    Ehe Sonia Archer reagieren konnte, schnellte das nackte Mädchen mit einem gereizten Fauchen hoch. Die Krankenschwester taumelte verdattert zurück.
    Angie Scott folgte ihr mit gefletschten Zähnen, während sie Furcht erregende, zischende Laute von sich gab.
    Es war ein makabres Schauspiel, das in dieser Leichenkammer ablief.
    Während Sonia Archer rücklings vor der kreidebleichen Toten zurückwich, folgte ihr diese unbeirrt.
    »Nein!«, ächzte die

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