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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stieß sie ärgerlich von sich und kam noch näher an uns heran.
    »Ich habe das Recht, euch zerfleischen zu lassen!«, fauchte der Menschenfeind. Und er durchbohrte Vicky mit einem Blick, der gleichzeitig auch mir wehtat.
    Mein Mädchen zuckte unwillkürlich zusammen.
    Ich drückte sie fester an mich.
    »Sie würden Schwierigkeiten kriegen, wenn Sie Ihre Hunde auf uns hetzten, Mr. Cool!«, sagte ich schneidend.
    Jeremy Cool starrte mich feindselig an.
    »Schwierigkeiten? Ich? Wissen Sie denn nicht, wer ich bin?«
    »Sie sind Cool!«
    »Jawohl. Ich bin Cool. Jeremy Cool. Und es gibt niemanden auf dieser gottverdammten Welt, der mir Schwierigkeiten bereiten könnte! Was wollen Sie von mir? Was suchen Sie auf meinem Grundstück? Wie konnten Sie es wagen, die Tür aufzuschließen?«
    Er benahm sich recht eigenartig.
    Aus seiner Kehle kam ab und zu ein gefährliches Knurren.
    Immer wieder bleckte er die gelben Zähne. Und in seinen Augen glühte das Feuer des Verderbens.
    Er war uns zutiefst übel gesinnt.
    Er hasste uns und hatte die Absicht, uns etwas Böses anzutun.
    Noch sann er darüber nach, was es sein sollte, womit er uns quälen und schließlich verjagen wollte.
    Ich stellte ihn mir als Werwolf vor. Vielleicht kapselte er sich deshalb auf diesem Grundstück vor der Menschheit ab. Er hatte ein schreckliches Geheimnis zu hüten, wenn er tatsächlich in der Lage war, sich nachts in einen Wolf zu verwandeln. Man sagte ihm nach, er hasse die Menschen.
    Werwölfe tun das.
    Es konnte natürlich auch sein, dass ich ihn völlig zu Unrecht verdächtigte. Seine Hunde hatten sich einigermaßen beruhigt. Nun löste sich auch von Vicky die Verkrampfung. Ich konnte es deutlich spüren. Aber sie hatte nach wie vor Angst vor den Tieren, die auf Abruf vor uns standen und uns noch feindseliger anstarrten als Jeremy Cool dies vermochte.
    Ich erzählte dem Narren, was in der vergangenen Nacht passiert war.
    Vielleicht erzählte ich ihm nichts Neues. Wenn er selbst es gewesen war, der Alice Rack zerfleischt hatte, kannte er die Geschichte besser als ich.
    In seinen Augen glomm ein begeisterter Funke auf.
    Ich hätte ihm am liebsten meine Faust ans Kinn gesetzt, so wütend machte mich das. Er ergötzte sich an meiner Schilderung. Es schien ihm sehr viel Spaß zu machen, zu hören, dass ein junges Mädchen ganz in der Nähe auf grausamste Weise ums Leben gekommen war.
    »Sie hat es nicht anders verdient!«, knurrte er geistesabwesend.
    »Was reden Sie denn da?«, herrschte ich ihn an.
    Er grinste idiotisch.
    »Mädchen, die um diese Zeit allein auf der Straße sind, sollten als Freiwild für jeden Jäger gelten!«
    Das Flackern in seinen verrückten Augen wurde intensiver. Ich spürte eine Gänsehaut auf meinem Rücken.
    Dieser verfluchte Kerl war ja noch verrückter als ich angenommen hatte. War er aber wirklich nur verrückt, oder steckte mehr hinter seiner widerwärtigen Reaktion?
    Plötzlich war ich von diesem Mann angewidert. Mich ekelte vor ihm, und ich gönnte ihm all die Niederlagen, die er jemals bezogen hatte.
    Im letzten Winkel meiner Seele spürte ich, wie ich ihn sogar zu hassen begann.
    Trotzdem zwang ich mich zur Ruhe und Sachlichkeit.
    Ich fuhr fort und sagte ihm, dass der Mädchenmörder nach dem Mord die Mauer überklettert hätte, die sein Grundstück einfriedete. Der Mörder hätte sich also in der vergangenen Nacht auf diesem Grundstück herumgetrieben. Ich fragte nun konkret, ob Cool irgendetwas bemerkt hätte.
    Er schüttelte seinen kahl rasierten Schädel. Sein Nacken war so breit wie mein Oberschenkel.
    »Unmöglich!«, knurrte er.
    »Was meinen Sie mit unmöglich?«, fragte ich.
    »Niemand kann nachts auf mein Grundstück kommen!«
    »Wieso nicht?«
    »Wegen der Hunde. Nachts lasse ich sie aus dem Zwinger. Sehen Sie meine vier Freunde an, Mister. Sie sind unheimlich scharf. Ich habe sie auf den Mann dressiert. Und sie zerfleischen nachts alles, was sich auf mein Grundstück verirrt. Nachts könnte ich sie nicht einmal zurückpfeifen. Nachts tun sie ihre Arbeit bis zur Vernichtung des Gegners. Das ist der Killerinstinkt, den diese Bluthunde besitzen. Wenn Sie also sagen, dass jemand über die Mauer geklettert ist und sich nachts auf meinem Grundstück herumgetrieben hat, kann ich dazu nur lachen. Es ist unmöglich, Mister. So etwas gibt es nicht. Die Hunde hätten den Mann in kleinste Stücke gerissen, darauf wette ich meinen Kopf.«
    Wenn es sich tatsächlich so verhielt, wie Cool es sagte, dann gab es nur

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