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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte kein Erbarmen mit ihm, krallte meine Finger in sein Jackett und riss ihn hoch.
    Ich wollte ausholen, doch als ich sein Wimmern hörte, ließ ich von ihm ab. Meine Kugel steckte in seiner Schulter.
    Ich stieß ihn in einen tiefen Sessel. Er kam nicht wieder hoch, blieb schräg darin hängen.
    »Verdammter Idiot!«, fauchte ich. »Du hast deinen Freund erschossen!«
    »Das wollte ich nicht…«
    »Das glaube ich dir sogar!«, bellte ich. »Du wolltest mich umlegen!«
    »Lüg doch nicht!«
    »Ich wollte Sie erschrecken, wollte Ihnen Angst machen, wollte erreichen, dass Sie abhauen!« Er jammerte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er hatte heftige Schmerzen in der Schulter.
    Ich gönnte ihm diese Schmerzen. Er hatte sie tausendfach verdient.
    »Wo ist Vicky Bonney?«, brüllte ich ihn an.
    »Wer sind Sie?«, fragte er zitternd. »Tony Ballard. Schon mal von mir gehört?«
    »Ja«, krächzte der Ganove.
    »Wo ist Vicky? Wo habt ihr sie hingebracht?«
    »Sie ist weg…«
    »Weg?«
    »Ja. Nicht mehr in England.«
    »Wenn du mich verschaukeln willst, dann…«
    »Seth Bouchet ist mit ihr abgeflogen.«
    »Seth Bouchet? Ist das der große Blasse?«
    »Ja.«
    »Warum habt ihr Vicky gekidnappt?«
    »Weil Bouchet uns gut dafür bezahlt hat.«
    »Was hat er mit dem Mädchen vor? Wohin ist er mit ihr abgeflogen?«
    »Nach Tahiti.«
    »Junge, ich lasse mich nicht für dumm verkaufen!«, schrie ich den Verbrecher an.
    »Es ist die Wahrheit, Ballard! Bouchet hatte den Auftrag, Vicky in die Südsee zu holen.«
    »Wer hat ihm das aufgetragen?«
    »Paco Benitez!«
    Um mich herum begann sieh mit einem Mal alles zu drehen.
    Ich hatte das Gefühl, jetzt würde mich der Schlag treffen.
    Paco Benitez! Ich hatte diesen verfluchten Blutgeier noch nicht vergessen.
    Sein Ende lief vor meinem geistigen Auge wie ein Film noch einmal ab.
    Es war in der Tiefe des spanischen Montgri-Massivs gewesen. Hier hatte es den letzten, den alles entscheidenden Zweikampf gegeben. Und ich hatte Paco Benitez vernichtend geschlagen.
    Er war vor meinen Augen grauenvoll zugrunde gegangen.
    Und dann hatte sich die Erde aufgetan. Eine Faust aus Dampf, Rauch und Schwefelschwaden, mit lodernden Feuerzungen an den langen Fingern war aus der Hölle hochgeschossen, hatte sich um den schrecklichen Blutgeier gekrallt und hatte ihn zerquetscht.
    Paco Benitez war im wahrsten Sinne des Wortes vom Teufel geholt worden.
    Deshalb konnte ich nicht begreifen, dass er plötzlich wieder lebte.
    Plötzlich fielen mir die Worte einer Hellseherin ein, die ich in London kennen gelernt hatte.
    »Denken Sie noch manchmal an Benitez?«, hatte mich das hübsche Mädchen, das sich Mademoiselle Florence genannt hatte, gefragt.
    »Manchmal«, hatte ich damals geantwortet.
    Und darauf die Hellseherin: »Kann sein, dass Sie ihm eines Tages wieder begegnen.«
    Ich hatte protestiert, denn ich hatte Benitez sterben gesehen.
    Doch Mademoiselle hatte mir todernst gesagt: »Glauben Sie mir, Mr. Ballard, dieser Kampf ist noch nicht zu Ende gekämpft.«
    Sollte sie Recht behalten? Sollte ich Paco Benitez wieder begegnen? Wann? Wo? In welcher Gestalt würde er mich angreifen? In der Gestalt des gefährlichen Blutgeiers?
    »Hör mal, Junge!«, zischte ich Willard Curry nervös zu. Ich merkte, dass ich zu schwitzen begonnen hatte. »Du erzählst mir jetzt alles, was du weißt, verstanden? Aber wirklich alles! Wenn du irgendetwas unter den Tisch fallen lässt, etwas, das für mich wichtig ist – und wenn ich dir dahinterkomme –, dann schlage ich dir sämtliche Zähne ein, kapiert?«
    »Meine Schulter!«, jammerte Curry.
    »Schnauze! Ich will kein Wort mehr von deiner verdammten Schulter hören! Wenn du nicht geschossen hättest, hätte ich nicht zurückgeschossen. Dann wäre dein Freund noch am Leben und du hättest keine Schmerzen. Rede endlich! Rede, Curry! Ich will meine Freundin nicht verlieren!«
    Ich schüttelte den Mann kräftig durch.
    Jede Erschütterung tat ihm weh. Er kreischte und flehte mich an, aufzuhören, er würde alles sagen, was er wisse.
    Und er sagte alles. Nur, dass ich es jetzt mit dem Sohn von Benitez zu tun hatte, vergaß er zu erwähnen.
    Ich erfuhr von Seth Bouchets Absichten. Ich erfuhr davon, wie Bouchet Vicky nach Papeete schaffte, dass meine Vicky nun scheintot in einem Eichensarg lag, dass sie vermutlich erst in Papeete wieder zu sich kommen würde. Ich hörte den Namen Federico Mondo, mit dem Bouchet telefoniert hatte und der dem Bleichen weiterhelfen würde.
    Sobald ich

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