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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schwimmbecken. Vielleicht hatte ich im Unterbewusstsein Angst, Silver wäre beim Schwimmen abgesoffen.
    Aber er war nicht im Pool.
    Trotzdem war ich nicht erleichtert.
    Erleichtert wäre ich erst dann gewesen, wenn er mir aus irgendeiner Richtung entgegengekommen wäre.
    Aber das tat er nicht.
    Verwirrt rieb ich mein Kinn.
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Mr. Silver hatte das Haus nicht freiwillig verlassen, so viel war für mich von vornherein gewiss.
    Ich hatte ihm aufgetragen, die Stellung hier zu halten. Das war für ihn ein Befehl, an den er sich zuverlässig gehalten hätte, wenn ihm nichts Außergewöhnliches dazwischengekommen wäre.
    Was war passiert?
    Ich lief ratlos ins Haus zurück. Ich durchstöberte jeden Winkel.
    Nichts.
    Mr. Silver war spurlos verschwunden. Wohin? Mein Gott, wohin?
    Mir fiel ein, dass die Dämonen bestimmt herausgefunden hatten, was mit Silver los war. Sie brauchten seine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht mehr zu fürchten.
    Möglicherweise hatten sie diese Gelegenheit ausgenützt, um sich an meinen Freund heranzumachen.
    Und, verdammt, sie hatten damit gewartet, bis ich das Haus verlassen hatte.
    Was tun? Ich war so ratlos wie schon lange nicht mehr.
    Silvers Verschwinden traf mich völlig unerwartet. Ich hatte gedacht, das Heft des Handelns in der Hand zu haben, aber genau das Gegenteil war der Fall.
    Die Dämonen waren zum Angriff übergegangen.
    Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie sich an mich heranmachten, denn Silver, mein Bollwerk, hatten sie bereits aus dem Weg geräumt.
    ***
    Die widerwärtige Vogelspinne kroch unter dem Dornengebüsch hindurch.
    Ein tödlicher Hass glänzte in ihren schwarzen Insektenaugen. Tony Ballard hatte sie zertreten wollen.
    Beinahe wäre es ihm gelungen.
    Sobald die Spinne auf der anderen Seite aus dem Busch gekrochen war, wurde sie größer, und nachdem sie Menschengröße erreicht hatte, rannte die Riesenspinne um das Haus und zum Tor.
    Noch während des Laufens wurde die Vogelspinne zu Lea Mala.
    Als sie auf die Straße trat, war die Verwandlung bis auf ein paar kleine Details abgeschlossen.
    Das Mädchen rannte zu seinem Wagen, warf sich hinein, ließ den Motor an und fuhr dahin zurück, woher sie soeben gekommen war.
    Vor dem Tor blieb sie stehen und hupte nervtötend laut.
    ***
    Ich hörte das Hupen.
    Ich hörte aber auch das Dudeln des Telefons.
    Da ich mit einem Anruf von Silver rechnete, der mir meine Sorge um den Freund nehmen würde, entschied ich mich fürs Telefon.
    Ich hob ab.
    »Ballard!«
    Am andern Ende war Vicky. - Ich freute mich zwar mächtig über ihren Anruf, aber ich konnte es ihr nicht zeigen, denn die Sorge um Mr. Silver krallte sich auch jetzt in meinen Nacken und drückte unbarmherzig fest zu.
    Vicky erzählte mir, dass sie schon mai angerufen hätte. Da hätte sie mit Silver gesprochen. Ob er mir das gesagt hätte.
    Ich sagte Nein.
    Sie meinte, es täte ihr leid, dass sie sich in Tokio so sehr daneben benommen hätte.
    Ich nahm es zur Kenntnis.
    Vielleicht hätte ich ihr noch ein paar schöne, versöhnliche Worte sagen sollen. Ich war dazu jedoch nicht fähig.
    »Du bist mir immer noch böse, Tony!«, sagte Vicky.
    »Aber nein.«
    »Aber ja!«
    »Stimmt doch gar nicht.«
    »Ich höre es doch deutlich, wie du mit mir sprichst. Du redest mit mir, als wäre ich eine Fremde, Tony!«
    Draußen vor dem Tor hörte das Hupen nicht auf.
    »Tony!«
    »Ja?«
    »Du hast dich doch nicht etwa… mit einem anderen Mädchen… getröstet?«
    »Ihr seid doch alle gleich!«, stöhnte ich. »Ihr denkt immer nur an das eine. Natürlich habe ich mich mit keinem anderen Mädchen getröstet.«
    »O Tony. Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch…«
    »Warum bist du dann so kurz angebunden?«
    »Weil ich mir Sorgen um Silver mache.«
    Jetzt war es heraus. Und ich sagte auch gleich, was ich so alles auf dem Herzen hatte.
    Es tat gut, meine Sorgen bei. Vicky loszuwerden. Sie konnte mir zwar nicht helfen, aber sie hörte mir wenigstens zu.
    »Du bist mir ganz bestimmt nicht mehr böse?«, fing sie hinterher aber noch einmal an.
    »Nein.«
    »Ich wünsche dir, dass du Silver bald wiederfindest, Tony.«
    Ich seufzte.
    »Das wünsche ich mir auch, Vicky. Du, ich muss jetzt Schluss machen. Ich ruf dich so bald wie möglich zurück. Da draußen hupt jemand ununterbrochen. Ich muss nachsehen, was da los ist!«
    Vicky wollte mir noch viel Erfolg und alles Mögliche wünschen.
    Es war unhöflich von mir, sie nicht ausreden zu lassen, aber

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