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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich warf den Hörer einfach auf und rannte gereizt aus dem Haus.
    Das Hupen machte mich allmählich wahnsinnig.
    ***
    Sie war eine wunderschöne Malayin.
    Trotzdem schnauzte ich sie an: »Können Sie nicht etwas weniger laut hupen?«
    »Tut mir leid. Die Hupe geht nun mal so laut.«
    »Dann hupen Sie weniger oft!«, schlug ich vor. »Was ist? Was wollen Sie überhaupt? Haben Sie meinetwegen solchen Krach geschlagen?«
    »Ja«, antwortete das Mädchen.
    »Okay. Ich bin da. Was wollen Sie?«
    »Mein Name ist Lea Mala«, sagte die Malayin einleitend.
    »Und?«, fragte ich bissig.
    »Ich habe vor etwa einer Stunde drei Männer gesehen…«
    »Was für Männer?«
    »Drei schwarz gekleidete Männer. Sie sind dort über die Mauer geklettert. Ich wohne hier in der Nachbarschaft, kam die Straße entlang, sah die Kerle und beobachtete sie. Sie schleppten einen Mann mit silbernen Haaren fort.«
    »Sagen Sie das noch mal!«, verlangte ich.
    Lea Mala wiederholte Wort für Wort. Sie ergänzte, dass diese drei schwarzen Männer Mr. Silver hier durch dieses Tor getragen hätten. Silver wäre ganz steif gewesen. So als hätte ihm jemand irgendwelches Gift injiziert.
    »Ihr Kombiwagen stand dort oben«, sagte die Malayin. Sie zeigte zu der Stelle.
    Ich schaute in die Richtung.
    »Und weiter?«
    »Die Sache kam mir äußerst seltsam vor«, erzählte mir Lea. »Erstens, weil diese Männer zuerst über die Mauer geklettert sind, und weil sie dann einen Mann fortgetragen haben.«
    »Was haben Sie gemacht?«, wollte ich wissen.
    »Als der Wagen losfuhr, fuhr ich hinterher.«
    »Sie sind den Leuten gefolgt?«, fragte ich erstaunt.
    »Ja«, erwiderte Lea Mala.
    »Wohin haben die Kerle meinen Freund gebracht?«
    »Zu den Sümpfen.«
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«
    »Nein. Ich dachte, zuerst sag' ich's Ihnen.«
    »Was haben die Männer bei den Sümpfen mit meinem Freund gemacht?«
    »Sie haben ihn da versteckt.«
    »Ach.«
    »Er hat so silberne Haare. Wie kommt das?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte ich. »Wenn wir ihn gefunden haben, kann er sie Ihnen selbst erzählen.«
    »Wir?«, fragte Lea erstaunt.
    »Ich denke, Sie bringen mich zu ihm.«
    » Ich soll Sie dorthin fahren?«
    »Für den Sprit komme ich auf. Ich habe leider keinen Wagen. Und ich bin ortsunkundig. Während Sie sich mit langen Erklärungen aufhalten, könnten wir längst bei den Sümpfen sein.«
    Lea seufzte.
    »Also gut. Steigen Sie ein. Wie heißen Sie überhaupt?«
    »Anthony Ballard.«
    »Aha.«
    »Wenn Sie wollen, können Sie mich Tony nennen.«
    »Ich will.«
    »Dann tun Sie's«, sagte ich und schwang mich neben dem Mädchen auf den Beifahrersitz.
    Sie gab kräftig Gas. Der Wagen schoss pfeilschnell die Straße hoch.
    Wir waren auf dem Weg zu Mr. Silver…
    ***
    Yew Ratnam stand kichernd vor dem Gemälde des Samurais.
    Abraham Jacobs hatte ihm einen Scotch gereicht und hatte sich auch selbst mit einem Drink bedient.
    Immer noch kichernd wandte sich der Malaie dem Amerikaner zu.
    »Bruder, wir scheinen mehr Glück zu haben, als wir gedacht haben.«
    »Wieso? Du hast mir immer noch nicht den Grund deines unerwarteten Besuches genannt, Yew. Was soll diese Geheimniskrämerei?«
    »Du weißt doch, dass Lea sich heute um Silver kümmern sollte.«
    Jacobs' Brauen schnellten sofort nach oben. Er wies auf einen Sessel und verlangte, dass Ratnam sich setzte.
    »Wie weit ist sie gekommen?«, fragte Abraham Jacobs interessiert.
    »Sehr weit!«, erwiderte der Malaie grinsend. Er genoss jedes Wort, das ihm über die Lippen kam.
    Nun nahm er einen Schluck von dem Scotch.
    »Ganz ausgezeichnet, die Marke«, sagte er und schielte zur Flasche hinüber.
    »Du kannst noch einen haben«, knurrte Jacobs. Er stand innerlich in Flammen. »Aber sag mir nun endlich, was gelaufen ist!«
    Yew Ratnam nickte selbstgefällig.
    »Es verläuft alles haargenau nach Plan, Abraham.«
    »Hat Lea sich den Verräter geholt?«, fragte Jacobs hastig.
    »Und wie sie ihn sich geholt hat. Sie hat noch keinen zuvor so sehr mit ihrem Biss vergiftet wie ihn. Er muss schlimm gelitten haben.«
    Jacobs rutschte aufgeregt auf dem Sessel hin und her.
    »Erzähle. Ich will jedes Detail erfahren!«
    Yew Ratnam berichtete nun minuziös, was er von einem Boten vernommen hatte.
    »Wie du siehst, klappt alles wie am Schnürchen, Abraham.«
    Jacobs rieb sich erfreut die Hände. Er blickte begeistert zu dem Bildnis des Samurai hinüber.
    »Wenn erst mal Tony Ballard ausgeschaltet ist, steht unserem Siegeszug

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