Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Einmal wiederholte sich das Klappern noch. Dann war es still. Keine Schritte. Überhaupt kein Laut.
    »Tony?« fragte Andrew Tann krächzend. Er räusperte sich wieder. »Tony?«
    Nichts.
    Tann holte tief Luft. Sein Blick irrlichterte durch den Raum. Was sollte er davon halten? Zuerst dieses Klappern, das auf irgend jemandes Anwesenheit schließen ließ. Und dann keine Antwort.
    Tann schlich verwirrt durch den Living-room. Instinktiv ballte er die Fäuste. Seine Lippen waren schmal wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen.
    »Tony, bist du das?« fragte Tainn heiser in Richtung Küche.
    Mit einemmal war ihm, als würde er verbranntes Fleisch riechen. Der Geruch sickerte in seinen Hals und nahm ihm den Atem. Schweiß trat auf seine Stirn.
    Etwas in ihm warnte ihn. Seine Stimme schrie ihm ins Gewissen, er möge nicht weitergehen, möge stehenbleiben, auf Tony Ballard warten. Aber sein Körper wurde mit einemmal von einer geheimnisvollen Mechanik angetrieben. Obwohl er es nicht wollte, näherte er sich mehr und mehr der Küchentür.
    »Tony?« fragte er noch einmal unsicher.
    Seine Hand näherte sioh der Klinke. Er hielt den Atem an und zog die Tür auf. Nervös trat er ein. Seine rastlosen Augen suchten den Raum ab.
    Es roch nach verbranntem Fleisch.
    Und plötzlich war Tucker da.
    Er kam hinter dem klobigen Kühlturm hervor. Seine bösen Augen versprühten einen tödlichen Haß. Zum erstenmal war Andrew Tann dem Spuk so nahe, daß er ihn in seiner ganzen Scheußlichkeit erkennen konnte. Jedes Detail sah Tann. Es war grauenvoll. Tucker hob die verkohlten Arme. Er streckte die Hände aus und kam mit steifen Schritten auf Tann zu. Seine pechschwarzen, verkrüppelten Finger zuckten wie die Zangen eines Hirschkäfers. Tann stand dieser Erscheinung fassungslos gegenüber. Tucker hatte ihn schon fast erreicht. Der üble Geruch, den er verströmte, wurde immer intensiver. Er war kaum noch auszuhalten.
    Angewidert und entsetzt wankte Tann vor dem Ungeheuer zurück. Tucker folgte ihm mit ungelenken Schritten. Andrew Tanns Leben konnte plötzlich nur noch in Zentimetern gemessen werden. Mit ausgestreckten Armen näherte sich das mordlüsterne Wesen dem verstörten Mann.
    Da riß Tann in seiner namenlosen Angst den Mund weit auf und brüllte, so laut er konnte: »Tony-y-y!«
    Der verkohlte Killer war von diesem Schrei nicht aufzuhalten.
    ***
    »Tony-y-y-!«
    Jetzt packten die schwarzen, barten Hände zu…
    »Tony-y-y-!«
    Ich hörte meinen Namen schon zum zweitenmal. Wie von der Natter gebissen wirbelte ich herum. Andrew war in großer Bedrängnis. Das verriet mir seine entsetzlich schrille Stimme. Tucker hatte mich anscheinend nur deshalb aus dem Haus gelockt, um mit Tann allein zu sein. Nachdem Andrew zweimal geschrien hatte, rief er mich nicht mehr. Eiskalt rieselte es mir über den Rücken. Wer schreit, lebt. Wer nicht mehr schreit… O mein Gott!
    Ich rannte zum Haus zurück, so schnell ich konnte. Ich hatte mich weit davon entfernt. Hoffentlich nicht zu weit. Andrew sollte sein Leben nicht deshalb verlieren, weil er unglücklicherweise ein Haus gekauft hatte, das einem Mann geihört, der zum Dämon geworden war. Tann hatte das doch nicht wissen können. Er hätte bestimmt die Finger von dem Haus gelassen, wenn er das geahnt hätte.
    Jetzt, wo Andrew das Haus nun mal besaß, sollte es Tucker nicht mehr wiederkriegen.
    Dafür wollte ich sorgen.
    Eine Wurzel. Sie ragte wie ein dicker Arm aus dem Erdreich. Ich hatte sie in meiner Aufregung übersehen. Prompt stolperte ich über sie. Sie riß mir förmlich die Beine unter dem Körper weg. Da ich schnell unterwegs war knallte ich verdammt hart auf den Boden.
    Ächzend rappelte ich mich wieder hoch und hastete weiter. Endlich erreichte ich das Gebäude. Meine Lungenspitzen brannten höllisch. Meine Seiten stachen. Ich keuchte und schwitzte. Aber ich war schnell wie der Blitz unterwegs.
    Ich stürmte zur selben Tür hinein, durch die ich vor wenigen Minuten das Haus verlassen hatte. Kampflärm. Er kam aus der Küche. Ich jagte darauf zu. Geschirr krachte auf den Steinfliesenboden und zerschellte. Töpfe schepperten. Mit einem weiten Sprung befand ich mich in der Küche. Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    Ich sah Andrew Tann im mörderischen Kampf mit jenem gräßlichen Scheusal. Mir wurde um meinen Freund bange. Andrews Gesicht war schrecklich verzerrt. Er bekam keine Luft. Tuckers schwarze Finger waren wie Eisenklammern in seinen Hals gekrallt. Meine Schläfen wurden

Weitere Kostenlose Bücher