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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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    Und doch fiel er tot zur Seite. So steif wie ein gefällter Baum.
    ***
    Wie heißt es doch so treffend?
    Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt.
    Mir war es jedenfalls wieder einmal so ergangen. Zu den Bahamas hatte ich mich mit Vicky Bonney und Mr. Silver auf den Weg machen wollen. Vom weißen Strand hatte ich geträumt. Vom Nichtstun, vom Ausspannen und Schwimmen in einem kristallklaren Meer. Und was war daraus geworden? Eine Reise nach New York.
    Ohne Vicky. Mit Mr. Silver.
    Eben warf ich einen Blick aus dem Bullauge der Verkehrsmaschine der British Airways. Unter uns, etwa zehntausend Meter tief, lag der Atlantik. Es war noch eine halbe Stunde zu fliegen, dann würde der Düsenclipper auf den Kennedy International Airport niedergehen.
    Ich schaute nach links. Neben mir saß Mr. Silver. Er hatte den Kopf zurückgelehnt und schlummerte. Seine Miene wirkte entspannt. Das Profil war scharf geschnitten.
    Ich drehte das Rad der Zeit um 24 Stunden zurück, war wieder in meinem Haus in der Chichester Road, während Vicky im Zimmer nebenan darüber nachgrübelte, in welchen Kleidern sie auf den Bahamas am besten zur Geltung kam. Mr. Silver war in der City, um ein paar Dinge für die Reise für mich zu besorgen.
    Das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich mit der Nummer unseres Anschlusses: »Paddington 2332!«
    Es knackte und rauschte in der Leitung.
    »Hallo!«, rief ich.
    Ganz leise war eine Stimme zu hören, aber ich konnte kein einziges Wort verstehen. Das sagte ich dem Anrufer, und ich bat ihn, es noch mal zu versuchen.
    Fünf Minuten später war er wieder da. Jetzt so klar und deutlich, dass ich meinte, er würde vom Haus nebenan anrufen. Aber das Gespräch kam über das Transatlantikkabel.
    Ich sprach mit New York. Genauer: Ich sprach mit meinem Freund Frank Esslin, den ich seit Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
    Meine Freude, mal wieder seine Stimme zu hören, war groß. Ich hatte ihn auf Tahiti kennen gelernt. Damals war ich dem schrecklichen Nachkommen von Paco Benitez, einem grausamen Blutgeier, auf der Spur gewesen. Frank hatte dieses Abenteuer mit mir bestanden.
    Und kurze Zeit später hatte er mich nach New York geholt, weil da mit einem Fahrstuhl seltsame Dinge passierten. Indirekt war er daran schuld, dass ich damals meinen jetzigen Freund und Beschützer Mr. Silver traf.
    »Frank!«, rief ich ehrlich begeistert aus. »Ist das eine freudige Überraschung! Wie geht es dir?«
    »Eigentlich kann ich nicht klagen, Tony. Wie sieht’s bei euch aus? Alles in Ordnung?«
    »Ja. Alles bestens.«
    Vicky schaute in diesem Moment zur Tür herein.
    Ich hielt die Sprechmuschel zu und sagte: »Es ist Frank. Frank Esslin, New York.«
    »Schönen Gruß, Tony.«
    Ich nickte und gab die Sprechrillen wieder frei. Vicky machte nebenan weiter.
    Frank druckste herum. »Hm… Tony … Mich beschäftigt da etwas, und ich dachte, du könntest dich dafür möglicherweise interessieren.«
    »Was hast du auf dem Herzen, Freund?«
    »Ich wollte dich einladen, mal wieder nach New York zu kommen«, antwortete Frank.
    »Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb du anrufst, habe ich recht?«
    »Jetzt komme ich mir verdammt schäbig vor«, sagte Frank kleinlaut. »Da lasse ich monatelang nichts von mir hören, und dann rufe ich dich nur deshalb an, weil ich dich um eine Gefälligkeit bitten möchte.«
    »Hör auf, den Zerknirschten zu spielen, und spuck endlich aus, was du auf dem Herzen hast, Frank!«
    »Ich hätte dich gern für ein paar Tage hier in New York gehabt, Tony«, sagte Frank.
    »Und weswegen?«
    »Du bist doch Privatdetektiv.«
    »Bin ich. Wozu brauchst du einen Privatdetektiv, Frank? Nun komm schon! Lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!«
    »Ich wollte sagen, du bist ein Detektiv für ganz spezielle Fälle«, bemerkte mein Freund.
    »Was für einen speziellen Fall hast du mir denn anzubieten?«
    »Einen, bei dem ich denke, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Interessant«, sagte ich und wartete ab.
    »Ich glaube, ich muss jetzt etwas weiter ausholen«, meinte Frank.
    Er begann zu erzählen, legte mir die enormen Vermögensverhältnisse dar, die M. G. Black in seiner alten Hand hielt, sprach von Blacks Familie, von Elma Black, die er, Frank, kennen und lieben gelernt hatte… und schließlich schwenkte er auf den eigenartigen Tod von Blacks Neffen Barry Gibbson ein.
    »Es hatte den Anschein gehabt, als wäre Gibbson plötzlich verrückt

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