Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
sie interessiert zu ihrem Vater hinüberblickte.
    Wise spürte ihren Blick und lenkte die Augen. »Ina und Charles Dysart waren bei mir!« sagte Nelson Wise übelgelaunt. »Ich sage euch, diese Frau hat vielleicht Haare auf den Zähnen. Keine fünf Minuten möchte ich mit der verheiratet sein! Der arme Mann. Zu reden hat der bei dieser Frau nicht so viel.« Wise schnippte mit dem Finger. »Drei Häuser habe ich ihnen gezeigt. Ina hat sie alle abgelehnt. Die Gründe sind euch bekannt. Wenn ihr mich fragt, waren es die fadenscheinigsten Gründe, die ich je gehört habe. Aber bitte. Ich wollte fair bleiben und machte ihnen das Angebot, weiter nach einem geeigneten Objekt zu suchen. Da kommen die beiden heute bei mir angetanzt und halten mir einen Zettel unter die Nase, auf dem geschrieben steht, daß sie nun nicht mehr bereit wären, aus ihrem Haus auszuziehen. Und alle, die dort wohnen, haben mit unterschrieben. Eine Idiotie sondergleichen ist das.« Wise hob die Gabel und drohte damit. »Aber die sollen mich kennenlernen. Ich kann auch hart sein, wenn es verlangt wird. Und wenn ich erst mal auf stur geschaltet habe, haben diese Herrschaften bestimmt nichts mehr zu lachen.«
    Bettys Miene sah besorgt aus. »Ich kann die Leute verstehen. Sie hängen an diesem Haus.«
    »Es gibt schönere Häuser.«
    »So eines mußt du ihnen verschaffen, Dad. Ein schöneres Haus. Eines, in das sie sich verlieben, wenn sie es sehen. Dann werden sie keine Schwierigkeiten mehr machen, werden ihren Ranzen schnüren und willig übersiedeln.«
    Wise schob sich eine Gabelladung Kichererbsen in den Mund; nachdem er sie geschluckt hatte, sagte er: »Man darf solche Leute nicht tierisch ernst nehmen, Betty. Sie haben keine festgefügte Meinung. Sie reden heute so und morgen anders. Sie drehen sich mit dem Wind. Du kannst es ihnen niemals richtig machen. Und die schlimmste von dieser Sorte Mensch ist zweifelsohne Ina Dysart. Ein wahres Ekel ist diese Frau. Ein Ausbund an Aufsässigkeit. Die sagt schon nein, bevor du den Mund aufgemacht und überhaupt etwas gesagt hast.« Wise nickte, als würde er das, was nun kam, voll bestätigen. »Vier Wochen kriegen die noch von mir. Das ist Zeit genug, um die Sache noch mal gründlich zu überdenken. Länger als vier Wochen kann ich nicht warten.« Wise drehte den Kopf und blickte seinen Schwiegersohn an. »Cliff!«
    »Ja, Nelson?«
    »Mr. Dern soll diesen Leuten morgen den Kündigungsbescheid persönlich überbringen.«
    James Dern war der Verwalter jener Häuser.
    Cliff Holbrock nickte. »Das geht in Ordnung, Nelson.«
    »Die Dysarts sollen endlich sehen, daß die Sache für sie ernst wird. Ein bißchen Druck kann nicht schaden. Auf diese Weise werden sie sich früher zu einer Entscheidung durchringen, die uns allen angenehm ist.«
    Der Butler erschien. Er blieb in der Tür stehen. Wise hob den Kopf.
    »Ja, Sam. Was ist?«
    »Telefon für Sie, Sir.«
    »Mitten beim Essen!« murrte Wise verstimmt.
    »Tut mir leid, Mr. Wise.«
    Der Industrielle tupfte sich mit der blütenweißen Serviette den Mund ab. »Schon gut, Sam. Sie sind für den Anruf ja nicht verantwortlich. Wer ist es denn?«
    »Ein Mann, Sir.«
    »Nannte er seinen Namen nicht?«
    »Nein, Sir.«
    »Die mag ich am wenigsten«, knurrte Wise. Er verließ das Speisezimmer trotzdem. In seinem Arbeitszimmer lag der Hörer neben dem Apparat. Wise ergriff ihn und meldete sich mit einer abweisenden Stimme. Mit anonymen Anrufern zimperlich umzugehen wäre grundfalsch gewesen. Erstaunt stellte Wise fest, daß der Hörer so kalt war, als hätte er eine Weile in der Tiefkühltruhe gelegen. Diese Kälte kroch ihm in den Nacken und schlich dann über seine Wirbelsäule. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinem ganzen Körper. Es schüttelte ihn sogar. Am anderen Ende blieb es still. Wise rief ärgerlich: »Hallo! Hallo! Melden Sie sich!« Da vernahm er ein schrilles Lachen, das ihn im Ohr schmerzte. Er riß den Hörer wütend weg und blickte ihn gereizt an. Jemand erlaubte sich mit ihm einen schlechten Scherz. Er war zwar der letzte, der keinen Scherz vertragen konnte, aber heute war er absolut nicht in der richtigen Stimmung dafür.
    »Hallo! Wer ist denn da?«
    Wieder lachte der Irre schrill. Dann fing er an Wise fürchterlich zu beschimpfen.
    »Sagen Sie mal, aus welcher. Anstalt sind Sie denn entsprungen?« fragte Wise heftig.
    Wieder beschimpfte ihn der Kerl. Wise wollte sich das nicht länger anhören. Doch bevor er den

Weitere Kostenlose Bücher