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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mehr!«
    Achat lief rot an. »Ja ist das hier denn ein Narrenschiff?« brüllte er, so laut er konnte. »Was heißt, das Gold ist kein Gold mehr? Was ist es denn?«
    »Steine, Kapitän Achat. In den Truhen liegen lauter Steine!«
    Achat stieß den Piraten zur Seite. Er stürmte davon, um sich selbst zu überzeugen. Seine Männer standen mit grauen, verstörten Gesichtern bei den Truhen. Es war Tatsache. Alles Gold war zu Steinen geworden. Achats Geist weigerte sich, dies zu akzeptieren.
    »Das hat Alaara getan!« rief Torrez auf der Kommandobrücke.
    »Halt du dort oben doch deinen dämlichen Schnabel!« brüllte Achat außer sich vor Wut.
    »Was sollen wir mit den Steinen machen?« fragte einer der Piraten.
    »Na was schon. Werft das wertlose Zeug ins Meer!« Zornig ballte Achat wieder seine Fäuste. »Alaara soll mich kennenlernen. Wir sind auf dieses Gold nicht angewiesen, Freunde. Der Pazifik ist voll von Schiffen, die wir überfallen können. Wir werden reiche Beute machen. Eine Beute, die uns Alaara nicht mehr wegnehmen wird, das verspreche ich euch!«
    Über den Topsegeln waren die heiseren Rufe von Möwen zu hören. Und dann war es, als ob von allen Seiten des Himmels ein langer, banger Klageton einsetzte. Die ansonsten so furchtlosen Piraten machten ängstliche Gesichter.
    »Was ist los mit euch?« schrie Achat sie an. »Wovor fürchtet ihr euch?«
    »Dieses Klagen…«, sagte einer.
    »Ist doch bloß der Wind!« entgegnete Achat ihm lachend. Und der Wind brauste plötzlich mit unglaublicher Schnelligkeit heran. Er peitschte das Meer, und der Ozean schrie unter seinen gewaltigen Geißelhieben. Zum erstenmal hörte Kapitän Achat, wie das Meer laute, jammernde Klagetöne ausstieß.
    Brüllend stieg die wild gewordene See hoch. Die Wogen türmten sich übereinander, wie Häuser bei einem gewaltigen Erdbeben. Ein entfesselter Zyklon packte das Piratenschiff mit ungestümer Heftigkeit. Er schüttelte es. Schreiend klammerten sich die Männer an die Aufbauten, während sich kreischende Wogen über das rollende Segelschiff warfen.
    Alaaras schauriges Gelächter brauste durch das Sturmgeheul. In den schwarzen Wolkentürmen tauchte immer wieder das Gesicht der magischen Galionsfigur auf. Die Piraten schrien um Hilfe.
    »Ihr habt keinen Schutz mehr von mir zu erwarten!« kreischte Alaara, und es klang, als würde sie gleichzeitig aus vielen Kehlen rufen. »Achat hat es so gewollt. Achat, dieser arme Narr, hat nach dieser Kraftprobe verlangt! Nun soll er sehen, wie schwach und hilflos er ohne mich ist!«
    Blitze knirschten aus der dunkelgrauen Wolkendecke. Einer davon schlug krachend in den Topmast.
    Einige der Piraten waren so kopflos, daß sie vor lauter Angst über Bord springen wollten. Nur mit größter Mühe gelang es den anderen, sie zurückzuhalten.
    Torrez stand klatschnaß auf der Kommandobrücke. Der Sturm schüttelte ihn. Die Wassermassen peitschten ihm ins Gesicht. Er rang nach Atem und schrie: »Es ist die Zeit der Toten! Es ist unsere Zeit. Jetzt werden wir zu Toten!«
    Manche Piraten bekreuzigten sich an diesem Tag zum erstenmal in ihrem verkommenen Leben. Doch niemand hatte ein Erbarmen mit ihnen. Die Gewalt des Unwetters steigerte sich ins Unermeßliche. Heulend und jaulend jagte der Zyklon über das Segelschiff hinweg. Er griff mit seinen kräftigen, unsichtbaren Fingern tief in den Ozean hinein, wühlte ihn auf und schleuderte haushohe Wogen über das Schiff, das längst nicht mehr gesteuert wurde und wie eine Nußschale auf dem tobenden Ozean tanzte.
    Achat wurde von einer hochsteigenden Welle fast erschlagen. Die Wassermassen rissen ihn nieder. Sodann schlitterte er von Backbord nach Steuerbord und knallte dort mit dem Kopf hart gegen die Reling. Mühsam kämpfte er sich wieder hoch. Die nächste Welle hätte ihn beinahe über Bord geworfen.
    Wutentbrannt riß er den goldenen Obsidiandolch aus seinem Gürtel. »Hier!« brüllte er und hielt die Waffe dem entfesselten Himmel entgegen. »Hier, nimm diesen verfluchten Dolch, Alaara!«
    Die schwarzen Wolken rissen auf. Das Gesicht der Galionsfigur kam zum Vorschein. Alaara lachte dämonisch.
    »Behalte den doch, Achat. Jetzt will ich ihn nicht mehr haben. Nun wünsche ich mir etwas anderes!«
    »Was? Was denn?«
    »Deinen Tod, Achat!« kreischte Alaara. Die Wolken schlossen sich wieder. Und Alaara zeigte sich nie mehr wieder.
    Der Zyklon drehte sich unablässig um das Piratenschiff herum. Es sah aus, als wollte der Sturm das Schiff in die Tiefe des

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