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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Meeres hinabschrauben. Der Zyklon zerrte die Wassermassen auseinander. Er drehte das Meer in immer wilderen Kreisen. Der Ozean bildete einen unheilvollen Trichter. Die auf dem Meeresboden wachsenden Korallenstämme, Muscheln und Felsen wurden emporgerissen und jagten in tollem Wirbel um das Piratenschiff herum.
    Torrez brüllte: »Alaara macht hieraus ein Totenschiff. Das Totenschiff der ruhelosen Seelen!«
    Und dann schlug eine riesige, unsichtbare Dämonenfaust mit unvorstellbarer Gewalt zu. Das Piratenschiff wurde unter die tobenden Fluten gerammt. Ein letztesmal bäumte sich der Pazifik noch auf. Dann beruhigte er sich. Die Wogen glätteten sich so schnell, wie sie vor nicht allzu langer Zeit hochgestiegen waren. Die Sonne strahlte wieder vom blauen Himmel.
    Und auf der Wasseroberfläche – genau da, wo Kapitän Achats Schiff untergegangen war – spiegelte sich ganz kurz das Bild von Alaara, der magischen Galionsfigur…
    ***
    Vicky Bonney nahm das Glas von Mr. Silver entgegen. Auf ihre Bitte hatte er ihr einen Manhattan gemixt. »Ich danke dir«, sagte das blonde Mädchen mit einem freundlichen Lächeln. Der Ex-Dämon setzte sich zu ihr auf die Couch. Da schlug das Telefon an. »Wer kann das sein?« fragte Vicky.
    »Ich denke, es ist Mabel York«, antwortete der große Mann. »Soll ich…?«
    »Nein, laß nur. Ich geh’ schon selbst ran.«
    Es war tatsächlich die Klatschkolumnistin, doch Silvers hellseherische Fähigkeiten wunderten Vicky schon lange nicht mehr. Mr. Silver war niemals mit normalen Maßstäben zu messen.
    »Ich rufe aus meinem Büro an«, sagte die Journalistin. »Habe das Zeitungsarchiv ziemlich gründlich auf den Kopf gestellt. Nun weiß ich, wer Kapitän Achat war.«
    »So?« sagte Vicky Bonney erstaunt. Neugier schwang in ihrer Stimme mit. »Wer denn?«
    »Achat war ein übler Pirat. Er machte vor dreihundert Jahren die Westküste von Amerika unsicher. Das muß ein schrecklicher Kerl gewesen sein. Die Aufzeichnungen, die es über ihn gibt, lesen sich wie eine entsetzlich haarsträubende Legende. So erzählt die schaurige Überlieferung zum Beispiel, daß Achat und seine Männer niemals Gefangene gemacht haben. Wenn ihnen ein Schiff in die Hände fiel, machten sie die Besatzung nieder, plünderten den Kahn aus und versenkten ihn dann mitsamt den Toten. Alle Welt fürchtete Achat. Man hatte vor ihm fast noch mehr Angst als vor dem leibhaftigen Satan. Jedermann, der zur See fuhr, betete zu Gott, er möge ihn vor einer Begegnung mit Kapitän Achat bewahren.«
    Mr. Silver schloß die Augen und horchte in sich hinein. Achat. Kapitän Achat. Nein. Ein Dämon war das nicht gewesen. Lediglich ein Handlanger der Hölle.
    »Was ist aus diesem Kapitän Achat geworden?« fragte Vicky Bonney.
    »Darüber gibt es nur Vermutungen«, antwortete die Journalistin. »Eines Tages hat es ihn und sein Schiff nicht mehr gegeben. Die Leute atmeten zuerst einmal auf, und dann meinten sie, der Teufel müsse Achat zu sich in die Hölle geholt haben.« Mabel York hüstelte kurz. Dann sagte sie: »Ich weiß nicht, ob ich mit Ihnen darüber gesprochen habe, Vicky: Der Unfall von Kookie Banks ist nicht das erste Unglück dieser Art. Solche Unfälle hat es immer wieder mal gegeben. Ich habe mir die diesbezüglichen Zeitungsmeldungen angesehen. Einmal hat die Küstenwache einen Funkspruch aufgefangen, der recht seltsam klang: Jemand wollte ein Mädchen im Wasser schwimmen gesehen haben. Vielmehr die Figur eines Mädchens. Es soll sich um eine Galionsfigur gehandelt haben. Und nun passen Sie genau auf: Eine solche Figur hat sich vorn an Kapitän Achats Schiff befunden. Sie trug den Namen Alaara. Es existieren Zeichnungen davon. Das heißt, der Mann, der den Funkspruch an die Küstenwache durchgegeben hat, hat die Galionsfigur von Kapitäns Achats Piratenschiff auf dem Wasser schwimmen gesehen. Ein paar Minuten später war dieser Mann tot. Sein Motorboot zerschellte an den Klippen.«
    Vicky war verblüfft. Was sich Mabel York da zusammenreimte, war beängstigend.
    »Kookie hat von Kapitän Achat gesprochen«, sagte die Journalistin. Vicky wußte nicht, worauf Mabel jetzt hinauswollte.
    Sie unterbrach die Klatschkolumnistin. »Welche Verbindung kann es zwischen Kookie Banks und diesem Kapitän Achat geben, der vor dreihundert Jahren spurlos verschwand?«
    »Vielleicht ist Alaara diese Verbindung«, sagte die Journalistin und seufzte. »Leider kann man Kookie Banks im Augenblick nicht danach fragen.«
    ***
    Banks’ Herz fing

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