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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ohne Grund auf einmal schneller zu schlagen an. Er wurde unruhig. Sein Atem ging rasch. Kleine Schweißtröpfchen bildeten sich auf seiner Stirn. Verwirrt schaute er sich im Raum um. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Zum erstenmal betrachtete er seine Umgebung bewußt. Zögernd setzte die Erinnerung ein: Sally. Ina. Sie hatten sich auf der Jacht befunden. Und dann… Nein, zuvor. Da hatte er etwas gehört. Und dann auch gesehen. Alaara. Ja, dieses faszinierende Mädchen, das ihn so sehr in seinen Bann geschlagen hatte. Alaara! Banks schloß für einen kurzen Moment die Augen. Blut war auf ihn getropft. Das Blut von Sally und Ina. Kookie Banks wußte, daß die beiden Mädchen nicht mehr lebten. Und er wußte auch, daß sie durch seine Schuld ums Leben gekommen waren. Er hatte von Alaara einen Befehl erhalten, dem er sich nicht zu widersetzen vermochte. Er ahnte, daß auch er hätte an der Klippe sterben sollen. Aber er hatte Glück gehabt. Er lebte noch. Offensichtlich lag er in einem Krankenhaus. Natürlich war dies hier ein Krankenhaus. Oder nicht?
    Etwas knisterte und knirschte. Es hörte sich an, als würde jemand mit schweren Schuhen über einen mit grobem Sand bestreuten Betonboden schreiten.
    Erschrocken riß Banks die Augen auf. Mit einemmal war um ihn herum alles so entsetzlich unwirklich. Die Wände – sie waren vorhin noch weiß und glatt gewesen. Jetzt waren sie grau und brüchig. Sie überzogen sich immer mehr mit tiefen Sprüngen. Banks hatte den Eindruck, jemand würde mit großer Kraft auf die Zimmerdecke drücken, wodurch sich die Wände, die diesem Druck nicht standhalten konnten, verformten. Die Risse und Sprünge klafften immer mehr auf. Grünliche Flammen leckten aus ihnen heraus. Unheil braute sich zusammen. Banks verspürte eine entsetzliche Angst.
    Seine fieberglänzenden Augen blickten zur Tür. Das Holz wurde allmählich transparent.
    Und dann sah er sie.
    Alaara.
    Er wußte sofort, was sie hier wollte. Er hatte das Unglück, in das sie ihn getrieben hatte, überlebt. Sie kam nun, um den Fehler, den es gegeben hatte, zu korrigieren. Sie kam, um ihm das Leben zu nehmen.
    Langsam drang ihr fluoreszierender Körper durch die Tür…
    ***
    Die Krankenschwester Helen Bannister saß in einem bequemen Sessel und las in einem dicken Buch, das ihr von einer Kollegin empfohlen worden war. Liebe, Laster, Leidenschaft, alles war in den mitreißenden Roman hineingepackt. Helen blätterte gefesselt um. Da hörte sie das Warnsignal. Sie hob den Blick. Auf der Alarmtafel leuchtete das Licht von Zimmer Nummer 803 auf. Kookie Banks.
    Die blonde Krankenschwester legte hastig das Buch weg. Sie sprang auf und eilte zum Telefon. Mit Banks war irgend etwas nicht in Ordnung, das zeigten die empfindlichen Überwachungsapparate an.
    Schnell nahm die Krankenschwester den Hörer ab. Sie wählte eine dreistellige Nummer. »Dr. Morris!« rief sie erregt in die Sprechrillen. »Dr. Morris! Alarm bei Mr. Banks!«
    »Bin schon unterwegs!« antwortete der diensthabende Arzt. Helen Bannister legte den Hörer in die Gabel zurück. Sie verließ den Überwachungsraum.
    Dr. Morris kam den Korridor entlanggelaufen. Er war der jüngste Arzt des Hospitals, sah aus wie ein Italiener – dunkle Augen, schwarzes, dichtes Haar –, und nahm seinen Beruf doppelt so ernst als all die anderen Ärzte.
    Er war in Begleitung von zwei Kollegen. Die Schritte der Männer klapperten über den PVC-Belag.
    Plötzlich fing Kookie Banks in seinem Zimmer zu brüllen an. Die Ärzte rannten schneller. Dr. Morris stieß die Tür auf. Seine Kollegen drängelten ihn in den Raum. Helen Bannister betrat das Zimmer als letzte. Sie vermeinte, Schwefelgeruch wahrzunehmen.
    Kookie Banks gebärdete sich wie verrückt. Er schrie um Hilfe, warf sich im Bett hin und her, heulte, stöhnte und röchelte. Sein Gesicht war vor Grauen verzerrt. Tränen rollten über seine bleichen Wangen.
    Sämtliche Drähte und Schläuche waren abgerissen. Banks schien sich verzweifelt gegen einen unsichtbaren Angreifer zu verteidigen. Dr. Morris eilte zu dem Patienten.
    »Mr. Banks! Mr. Banks!« schrie er. Der Schauspieler hörte ihn nicht. Er brüllte weiter und schlug in wahnsinniger Angst um sich. Um ein Haar hätte seine Faust Dr. Morris’ Kinnspitze getroffen. Der Arzt zuckte gerade noch rechtzeitig weg.
    »Halten Sie ihn nieder!« bat Dr. Morris seine Kollegen. Die Männer stürzten sich auf Banks. Der Patient wand sich heulend unter ihren festen Griffen.
    »Laßt mich!«

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