Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
brauche Ihre Hilfe nicht, Mr. Ballard.«
    »Aber Lissy«, schaltete sich Magoon beschwichtigend ein. »Mr. Ballard meint es doch nur gut.«
    »Es wäre besser, er würde mich in Ruhe lassen!« sagte Lissy Vandem schnippisch.
    »Wir haben heute ausführlich über alles gesprochen, Lissy«, sagte Magoon ärgerlich. »Du warst damit einverstanden, daß Ballard auf dich aufpaßt.«
    »Na schön, dann habe ich meine Meinung jetzt eben geändert.«
    Mir war klar, was das sollte. Solange Lissy Vandem fern von der Diskothek war, konnte man noch halbwegs vernünftig mit ihr reden, doch nun war sie der Hexe, die ihr Denken beeinflußte, so nahe, daß nur noch Claudia Kent aus ihr sprach.
    Es fehlte nicht viel, und sie hätte mich bespuckt. Ihr Blick troff vor Verachtung, als sie mich anstarrte und sagte: »Geradezu lächerlich ist das… Ich brauche kein Kindermädchen!«
    Mein gleichgültiges Grinsen ärgerte sie. Ich ließ sie schimpfen und protestieren. Es war mir egal, ob sie mich in ihrer Nähe haben wollte oder nicht. Für mich stand fest, daß sie tendieren konnte, was ihr in den Sinn kam — mich abzuschütteln würde ihr in der kommenden Nacht jedenfalls nicht gelingen.
    Wir bereiteten uns auf den Gästebetrieb vor. Lissy Vandem konnte keinen Schritt tun, von dem ich nichts wußte. Meine Anwesenheit reizte sie; Doch mich ließ das kalt. Die ersten Gäste trafen ein. Henry Magoon begann seine Platten aufzulegen. Die Gogo-Girls jumpten auf ihr Podium. Bald war das Witch Corner wieder gerammelt voll. Es wurde ein schwungvoller Abend. Die jungen Leute hatten eine Menge gute Stimmung mitgebracht. Es ging hoch her.
    Gegen zwanzig Uhr schob Inspektor Larry French seinen dicken Bauch durch die Leute. Er grinse breit, als er mich hinter dem Tresen erblickte.
    »Ah, Tony Ballard, der neue Keeper des Witch Corner? Was ist los mit Ihnen? Konnten Sie Ihre gestrige Zeche nicht bezahlen?«
    Ich hob die Schultern. »Ich mache mich hier bloß ein bißchen nützlich.«
    Sergeant Pristley tauchte neben dem beleibten Inspektor auf. Ich schaute nach Lissy Vandem. Sie versuchte die beiden mit ihren Blicken aufzuspießen.
    »Gibt es einen besonderen Grund für Ihr Kommen?« fragte ich den Inspektor.
    Larry French nickte. Das Spotlight über ihm glänzte auf seiner Glatze. »Wir suchen drei Rocker. Ihre Motorräder haben wir etwa dreihundert Yards von hier gefunden…«
    Mir fielen sofort wieder die furchtbaren Hilferufe ein, die Magoon und ich in der vergangenen Nacht hier unten gehört hatten. Ich vernahm noch einmal dieses gräßliche Raubtiergebrüll und glaubte plötzlich zu wissen, was mit den Rockern passiert war.
    Ich wollte mit dem Inspektor darüber reden, doch French schob sich in diesem Moment bereits auf Henry Magoon zu. Der Sergeant schwamm in seinem Kielwasser mit. Vermutlich nahmen die beiden Polizisten an, ich wäre nicht der kompetente Mann, an den sie ihre Fragen richten mußten.
    ***
    Magoon legte eine LP von Paul Anka auf.
    Dann kam er aus seiner Box, um die beiden Männer zu begrüßen. French erzählte ihm von Joe McLaughlin, Frank Kibi und Mac Flash, deren Motorräder unweit des Witch Corner in einer schmalen Sackgasse aufgebockt waren.
    Magoon spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Auch er erinnerte sich sofort an die schrecklichen Schreie. Insgeheim hoffte er, daß French und Priestley seine innere Erregung nicht mitbekamen.
    Er fürchtete um seine Diskothek. French würde möglicherweise das Lokal schließen lassen. Deshalb antwortete Magoon auf die Frage des Inspektors, ob er die Rocker gesehen hätte: Nein, »gesehen« hätte er sie nicht.
    Nur gehört hatte er sie — doch das verschwieg Magoon dem Polizisten.
    French atmete erleichtert auf. »Da fällt mir, ehrlich gesagt, ein Stein vom Herzen, Mr. Magoon. Sergeant Priestley und ich dachten nämlich schon… Nun ja, Sie können sich denken, was wir uns zusammenreimten.«
    Magoon lächelte nervös. »Nach allem, was hier schon pasiert ist, ist das nur zu verständlich, Inspektor.«
    »Ich bin offen gestanden froh, daß wir die Burschen anderswo suchen müssen«, sagte French. »Denn dann besteht wenigstens noch eine Hoffnung, daß wir sie lebend finden.«
    Magoon bekam Magenkrämpfe. Nun hätte er dem Inspektor doch noch gern gesagt, was sein Gewissen so schwer belastete, aber French hatte bereits gegrüßt, machte auf den Hacken kehrt und verließ mit seinem Assistenten die Diskothek.
    Henry Magoon schluckte trocken. Drei Rocker. Wahrscheinlich waren

Weitere Kostenlose Bücher