Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
jetzt wieder an den Abstieg.«
    ***
    Ihre Abwesenheit war niemandem aufgefallen.
    Vicky Bonney und Mr. Silver verabschiedeten sich von Todd vor dessen Wohnwagen und gingen dann zu ihrem eigenen weiter. Mit der Kraft des Landrovers und mit Hilfe eines Abschleppseils hatten sie den Chevrolet des Stuntman rasch wieder flottgekriegt. Todd hatte im eigenen Wagen nach Pueblo Lobo zurückfahren können. Während der Fahrt hatte Mr. Silver dem Mädchen haarklein erzählt, was sich hoch oben auf jenem Felsplateau ereignet hatte.
    In der Cantina grölten die Betrunkenen.
    Daß Virgil Todd über Lorraine West hergefallen war, schien bereits vergessen zu sein.
    Vicky blieb mit sorgenvoller Miene stehen. »Er wird also wiederkommen«, sagte sie gepreßt.
    »Es war bestimmt kein leeres Versprechen«, antwortete Mr. Silver mit finsterer Miene.
    »Ich habe Angst vor dem, was Zodiac noch anstellen wird, Silver.«
    Der Hüne ballte die großen Fäuste: »Wir werden ihn in den Griff bekommen!«
    »Ob es nicht besser wäre, von hier wegzugehen?«
    Mr. Silver schüttelte überzeugt den Kopf. »Er würde uns überallhin folgen. Mir vor allem, denn er haßt mich, und ich habe ihm den Kampf angesagt. Er findet keine Ruhe, solange ich lebe, deshalb wird er alles daransetzen, mich zu töten.«
    Vicky Bonney schluckte trocken. Mit brüchiger Stimme sagte sie: »Es war kein guter Einfall, die Außenaufnahmen hier zu drehen.«
    ***
    Es kam so, wie Mr. Silver gesagt hatte. Alle, die ihn in der Cantina in Aktion erlebt hatten, wollten wissen, wie es ihm möglich war, seine Fäuste in Silberhämmer zu verwandeln. Vicky Bonney übernahm es, die wahre Geschichte, die wie ein haarsträubendes Märchen klang, von Silvers Leben zu erzählen. Mit großen Augen und offenen Mündern hörten die Leute zu.
    Von nun an starrten sie den Mann mit den Silberhaaren wie das achte Weltwunder an, doch Mr. Silver ignorierte ihre Blicke. Er tat so, als gingen sie ihn nichts an.
    Die Dreharbeiten begannen. Kaum zu glauben, daß Virgil Todd sich so schnell wieder erholt hatte. Auch ihn musterte man verstohlen und aus den Augenwinkeln, und es fragten sich wohl nahezu alle, wann der Stuntman erneut den Verstand verlieren, und über wen er dann herfallen würde.
    Todd konzentrierte sich auf seinen schwierigen Job. Er hatte am frühen Morgen hinter dem Wohnwagen ein reichhaltiges Fitneßprogramm abgespult. Nun stand er mit Lionel Meagher, dem Kameramann, und mit Allan Richardson, dem Regisseur, beisammen, um die bevorstehende Sequenz mit ruhigen Worten zu erläutern.
    Richardson zog die Hose über den dicken Bauch hoch. Er trug ein Khakihemd mit Brusttaschen, das unter den Achseln riesige Schweißflecken aufwies. Die dicke Zigarre brannte nicht. Ein Filmtechniker kam vorbei, sah, daß die Tabakstange nicht glomm, wollte dem Regisseur pflichteifrig Feuer geben, doch Richardson lehnte kopfschüttelnd ab. Er rauchte niemals während der Arbeit, das gehörte zu seinen Prinzipien. Da er aber auf seine Zigarre nicht verzichten wollte, steckte sie eben unangezündet in seinem Mund.
    »Noch irgendwelche Fragen?« erkundigte sich Richardson bei Todd. Er erwähnte das, was in der vergangenen Nacht passiert war, absichtlich mit keiner Silbe. Der Stuntman sollte jetzt an nichts anderes als an seinen schwierigen Job denken.
    »Wie lange muß ich drin bleiben?« wollte Virgil Todd wissen.
    »Fünfzehn Sekunden«, antwortete der Regisseur. »Wir bauen die Kamera erst mal hier auf. Sobald es im Haus brennt, rennen Sie durch das Feuer. Sie müssen die Tür suchen, dürfen sie aber erst nach fünfzehn Sekunden finden, klar? Zeigen Sie sich an den Fenstern. Schlagen Sie mit den Armen um sich, wanken Sie zurück in die Flammen…«
    »Aber passen Sie auf, daß Sie nicht über die Röhren stolpern, die dort drin auf dem Boden liegen«, sagte der Kameramann warnend.
    »Es wird am besten sein, ich mache vorerst einmal einen Probelauf«, schlug Todd vor.
    »Okay«, nickte Richardson.
    Während der Regieassistent die von Allan Richardson erhaltenen Weisungen realisierte, begaben sich Todd Meagher und Richardson in das Haus, das vom Regisseur für die Feuerszene ausgewählt worden war. Es war das verfallenste und älteste Gebäude von allen. Hinter dem Haus lagen in sicherer Entfernung die Gasflaschen, die die Düsen im Gebäude speisen sollten.
    Die Männer stiegen über die Gasrohre, in die kleine Löcher gebohrt waren. Wenn das hier ausströmende Gas entzündet war, würde eine hohe Flammenwand

Weitere Kostenlose Bücher