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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vergewissern, ob der Vogel frei ist«, sagte ich.
    »Das ist er. Ich werde für die nächste Zeit hier in London festgehalten. Zähe Lizenzverhandlungen mit multinationalen Firmen, Sie verstehen?«
    »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg«, sagte ich.
    »Dasselbe wünsche ich Ihnen«, erwiderte Tucker Peckinpah. Dann legten wir gleichzeitig auf.
    Inzwischen hatte sich Mr. Silver für beide Hemden entschieden. Er war fertig. Wir konnten gehen.
    ***
    Am nächsten Morgen stellten die amerikanischen Soldaten fest, daß Jack Jyleys Grab geschändet worden war.
    Jemand hatte den Boden aufgewühlt und die Leiche verschleppt. Kapitän John Collins ordnete sofort eine neuerliche Untersuchung an. Er trug auch diesen Vorfall in das dafür bestimmte Buch ein.
    Die Rückkehr der ersten fünfzig Eniwetokesen stand kurz bevor. Man arbeitete mit Hochdruck, um der Insel den letzten Schliff zu geben, doch bereits in der darauffolgenden Nacht geschah etwas Unerklärbares.
    Alle Mann waren an Bord.
    Kein amerikanischer Soldat befand sich auf der Insel.
    Dem wachhabenden Maat fiel plötzlich etwas auf. Auf Yvonne bewegte sich etwas. Der Mann setzte sein Nachtglas an die Augen. Nervös drehte er am Rad für die Schärfeneinstellung. Er erblickte eine große Staubwolke, die von unzähligen Beinen hochgewirbelt zu werden schien.
    Ein Orkan schien über das friedliche Atoll hinwegzubrausen.
    Dabei war es windstill, und es waren auch keine Sturmwarnungen vom Bordfunker aufgefangen worden.
    Der »Orkan« rüttelte und zerrte an den Wellblechhütten. Blitze zuckten durch die Nacht. Ein schreckliches Geheul jagte dem Maat kalte Schauer über den Rücken. Unter dem Ansturm der unerklärlichen Gewalten zerbrachen mehrere Hütten.
    Der Spuk dauerte nur wenige Minuten. Dann war es wieder friedlich auf der Insel.
    Der Maat gab seine Wahrnehmung unverzüglich an John Collins weiter. Dieser schickte sofort ein paar Leute auf die Insel. Sie blieben eine halbe Stunde drüben und kehrten dann an Bord zurück.
    Collins erwartete sie in der Messe. »Nun?« fragte er nervös. »Wie sieht’s drüben aus?«
    »Die Hälfte der Hütten wurde in Mitleidenschaft gezogen«, wurde ihm berichtet.
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Verdammt, das auch noch. Da braust ein Wirbelsturm über die Insel, und außer dem Maat kriegt das keiner von uns mit. Hat einer von euch so etwas schon mal erlebt? Ich nicht. Ich bestimmt nicht, und ich habe schon viele unglaubliche Dinge auf dieser Welt gesehen.« Der Kapitän blickte seine Männer eine Weile schweigend an. Dann fragte er: »Kann man die Hütten reparieren?«
    »In zwei Tagen könnten wir sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen.«
    »Zwei Tage ist zu lang.«
    »Schneller geht’s nicht.«
    »Dann werden wir eben jetzt damit anfangen«, sagte Collins schneidend. »Jetzt gleich!«
    Eine halbe Stunde später gingen die dafür eingeteilten Männer bereits drüben an Land.
    ***
    Tucker Peckinpahs vierstrahliger Jet brachte uns nach Australien.
    Dort charterten wir ein Air Taxi – eine IAI 201 Arava, die von den Israel Aircraft Industries seit 1969 mit gutem Erfolg auf dem Weltmarkt angeboten und verkauft wird. Die Maschine war als Wasserflugzeug konzipiert. Nach Zwischenlandungen auf Neu-Kaledonien und den Gilbert-Inseln erreichten wir schließlich die idyllischen Marshall-Inseln.
    Der Pilot machte uns, zehn Minuten vor der Wasserung, auf das Eniwetok-Atoll aufmerksam. Wir hatten einen herrlichen Blick über die vierzig Inseln, um die die Arava eine enge Schleife zog.
    Der Pilot drückte die zweimotorige Maschine tiefer, und Augenblicke später setzte unser Vogel auf dem spiegelglatten Wasser auf. Wir wurden von einem Boot abgeholt und zum Schiff übergesetzt.
    Kurz darauf stand ich Frank Esslin grinsend gegenüber. »Du hast telegrafiert. Hier bin ich. Schneller konnte ich beim besten Willen nicht kommen.«
    Ich reichte meinem Freund die Hand. Er drückte fest zu und begrüßte dann Mr. Silver mit derselben Herzlichkeit. Frank hatte mir inzwischen die Wege hier weitgehend geebnet. Wir setzten uns in der Messe mit John Collins zusammen. Schon nach den ersten Worten war mir klar, daß Collins vernünftige Ansichten hatte.
    Es würde keine Schwierigkeiten geben, mit ihm zusammenzuarbeiten.
    Die Vorfälle der letzten Zeit hatten ihn etwas aus dem Tritt gebracht. Er hatte dafür keinerlei Erklärungen. Ich bat ihn, offen mit mir darüber zu reden. Er berichtete, und je mehr er erzählte, desto überzeugter war ich

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