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GK249 - Die Furie

GK249 - Die Furie

Titel: GK249 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Dämonenclique niedertrampeln. Rufus wich keinen Zoll zurück. Die Knochenpferde bäumten sich knapp vor ihm schaurig wiehernd auf und stoppten jäh ihren höllischen Lauf. Feuerwolken schossen aus den finsteren Nüstern. Die großen Tiere scharrten mit ihren schwarzen Hufen ungeduldig über den Boden.
    Rufus schwang sich auf den Kutschbock. »Ihr hört bald wieder von mir!« rief er über die schrecklichen Köpfe seiner Untergebenen. »Tut inzwischen, was ich euch aufgetragen habe. Wir wollen bald ein Fest feiern, das alle vergangenen Feste weit in den Schatten stellt!«
    Der Dämonenführer schwang die lange Peitsche.
    Sie klatschte auf die knöchernen Rücken der Pferde.
    Die Tiere legten sich ins Gespann und jagten mit einer unbezähmbaren Wildheit los, als wollten sie den Wagen zerreißen…
    ***
    Bob Legger war ein Mittfünfziger, ein gutaussehender grauhaariger Mann mit kantigem Gesicht und gebieterischem Wesen. Er war Junggeselle, und er war es gewöhnt, daß immer nur das geschah, was er sich in den Kopf setzte. Bei niemandem kam er damit besser durch als bei dem weichen Sam Toombs, einem großen, asketisch mageren Mann mit gelehrtenhaften Gesichtszügen, hoher Stirn und einem dauernd verkniffenen Mund.
    Die beiden ergänzten sich vortrefflich. Legger gab wie ein General die Befehle, und Toombs führte sie wie ein Rekrut zumeist aus, ohne lange über ihren Sinn nachzudenken.
    Sie waren derselbe Jahrgang und kannten einander schon eine Ewigkeit. Auch Toombs lebte allein, und dieses Leben hatte sowohl ihn als auch Legger ein wenig sonderbar werden lassen.
    Legger besaß ein Maklerbüro in Chicago, das nicht sonderlich viel abwarf, jedoch ausreichte, um seine bescheidenen Bedürfnisse zu befriedigen. Toombs hatte sich vor Jahren eine Wäscherei gekauft, mit deren Einnahmen er gleichfalls keine allzu großen Sprünge machen konnte. Aber auch er war genügsam und kam dadurch ganz annehmbar über die Runden.
    Da Legger und Toombs ihre eigenen Herren waren, konnten es sich die Freunde jederzeit so einteilen, daß sie auch mal unter der Woche aus der Stadt fahren und sich abseits vom hektischen Trubel erholen konnten.
    An diesem Tag hatte Bob Legger für sie beide beschlossen, zum Pilzesammeln aufzubrechen. Ein Kunde hatte ihm einen wertvollen Tip gegeben, der ihm sehr willkommen gewesen war.
    Hinter Milwaukee, nahe dem Michigansee erstreckte sich ein dichter, verfilzter Wald, in dem die besten und größten Pilze von weit und breit stehen sollten.
    Als Legger das hörte, rief er sogleich seinen Freund Toombs an, und sie vereinbarten einen Tag, an dem sie die Arbeit ruhen lassen und sich in jenem Wald erholen wollten.
    Nun waren sie hier, und in ihren Körben häufte sich eine wahre Pracht von erlesenen Pilzen.
    Toombs verzog schmerzlich das Gesicht, massierte seinen Rücken und lehnte sich ächzend an einen Baum. Legger wandte sich um und musterte ihn scharf. »Was ist?«
    »Mein Kreuz. Es tut mir weh«, stöhnte Toombs. »Das kommt vom vielen Bücken. Ich bin es nicht gewöhnt…«
    »Verweichlichter Schwächling !« brummte Bob Legger verächtlich.
    »Ich bin nicht mehr der Jüngste«, verteidigte sich Sam Toombs.
    »Quatsch. Du bist so alt wie ich. Ich bin sogar noch um einen ganzen Monat älter als du.«
    »Ich habe eben nicht so gute Bandscheiben wie du. Was soll ich machen?«
    »Du mußt den Schmerz ignorieren. Einfach ignorieren. Man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt, Sam, deshalb rate ich dir, dich nicht so sehr gehenzulassen. Wenn du dich mehr zusammenreißt und härter gegen dich selbst bist, wirst du dich mit der Zeit wesentlich besser fühlen. Ist alles nur eine Einstellungssache.«
    Toombs rollte mit den Augen. »Du hast leicht reden, Bob.«
    Legger stemmte die Fäuste in die Seite und fragte verstimmt: »Also was ist nun. Willst du weitergehen, oder hast du vor, hier Wurzeln zu schlagen.«
    Toombs stemmte sich von dem Baum, an den er sich gelehnt hatte, ächzend ab. »Okay, okay, ich mach’ ja schon weiter.«
    Der Waldboden stieg steil an.
    Die Männer krochen ihn streckenweise auf allen vieren hinauf und erreichten kurz darauf keuchend eine weite Senke. Toombs richtete sich schwitzend auf. Er legte den prachtvollen Steinpilz, den er soeben gefunden hatte, in seinen geflochtenen Korb und wischte sich anschließend mit dem Handrücken die Schweißperlen von der Stirn.
    Leggers Korb war bereits so voll, daß kaum mehr was hineinpaßte, und auch in Toombs’ Korb ging kaum noch etwas hinein. Sam

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