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GK249 - Die Furie

GK249 - Die Furie

Titel: GK249 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatten…
    ***
    Vor uns lag die Teufelssenke. Mr. Silver hatte mich mit schlafwandlerischer Sicherheit hierher geführt. Daß wir richtig waren, bewiesen uns die beiden Pilzkörbe, die wir fanden. Wir hatten uns nicht ohne Spezialausrüstung in den Wald begeben. Wir wären nicht bei Trost gewesen, wenn wir das getan hätten. Vor allem ich hatte mich bis an die Zähne bewaffnet, um womöglich gegen alle höllischen Gefahren genügend gewappnet zu sein. Ich trug in der Schulterhalfter meinen mit geweihten Silberkugeln geladenen Colt Diamondback. Um den Hals trug ich ein ledernes Amulett, das das Böse von mir fernhalten sollte. In meiner Hosentasche steckte ein Springmesser, in dessen Klinge kabbalistische Zeichen eingraviert waren. In meinem und Mr. Silvers Gürtel steckten drei Dutzend magische Fackeln sowie je zwei von uns speziell präparierte Dynamitpatronen, mit denen wir im Ernstfall großen Schaden arrichten zu können hofften.
    Wir hielten nach dem riesigen Totenschädel Ausschau, aus dessen Mund Rufus mit einem Pferdewagen herausgerast war.
    Uns war klar, daß dieser Mund das Tor war, das man durchschreiten mußte, wenn man an die Lebensbäume der Dämonen herankommen wollte.
    Nichts war zu sehen.
    Aber Mr. Silver empfing eine Strahlung, die seine Schritte in eine bestimmte Richtung lenkte.
    Wir durchquerten die düstere Teufelssenke.
    Plötzlich blieb Mr. Silver stehen. Jetzt spürte ich die dämonische Strahlung gleichfalls. Da war ein schmerzhaftes Ziehen in meinen Nervenbahnen, und Kälte, sehr viel Kälte, verströmt von den Mächten des Böseñ.
    Wir waren am Ziel.
    Vor uns begann die Luft zu flimmern, und dann erschien auch uns dieser gewaltige Totenschädel, der schon so vielen Menschen zum Verhängnis geworden war. Er grinste uns feindselig an. In seinen großen Augenhöhlen bildeten sich grelle Kugelblitze, die im nächsten Moment daraus hervorsprangen und uns entgegenrasten.
    Vermutlich wären wir erledigt gewesen, wenn wir auf den Fersen kehrt gemacht hätten und Hals über Kopf davongerannt wären.
    Wir taten jedoch genau das Gegenteil von dem, was bisher alle gemacht hatten, die sich bis hierher vorgewagt hatten, und auf diese Weise gelang es uns, die erste Hürde unversehrt zu nehmen: Wir traten die Flucht nach vorn an, tauchten unter den gleißenden, brausenden Kugelblitzen durch, sie glühten knapp über unseren Köpfen hinweg, und wir erreichten mit langen Sätzen den riesigen Unterkiefer des hoch aufragenden bleichen Totenschädels.
    Die großen Zahnreihen lagen schwer aufeinander und versperrten uns den Weg zu den Lebensbäumen der Dämonen. Das Totenmaul war weder mit magischen Sprüchen noch mit jenen Tricks, die Mr. Silver kannte, aufzubekommen.
    »Da hilft nur noch eins«, sagte ich mit grimmiger Miene und hakte meine zwei Dynamitpatrojien los. Mr. Silver ergriff die seinen.
    Wir befestigten sie an den Schneidezähnen, die so groß wie ein erwachsener Mann waren, und steckten die Lunten in Brand. Dann zogen wir uns zurück und warteten auf den Knall.
    Er war so heftig, daß die Erde unter unseren Füßen bebte, und er hatte genau den Erfolg, mit dem wir rechneten.
    Die kräftige Explosion hatte die beiden vorderen Schneidezähne aus dem Oberkiefer gerissen und weit in den Wald hineingeschleudert. Der Totenschädel brauchte sein Maul nun nicht mehr zu öffnen - wir hatten dennoch eine Möglichkeit, die geschlossene Pforte zu passieren. Ich kletterte als erster in die trübe, unnatürliche Dunkelheit hinein. Mr. Silver folgte mir. Donner rollten über uns und Blitze fegten wie grelle Lanzen von einem Himmel, der nicht zu unserer Welt gehörte.
    Ich zog meinen Colt und entsicherte ihn.
    Keine Sekunde zu früh, denn plötzlich vernahm ich ein tierhaftes Knurren, und dann stürzte sich ein struppiger Werwolf mit gebleckten Reißzähnen aus der Finsternis auf mich.
    Ich schnellte mich zur Seite und drückte gleichzeitig ab. Der Schuß ging im Lärm des nächsten Donners unter. Eine rote Feuerblume platzte an der Coltmündung auf, und die geweihte Silberkugel warf das gefährliche Monster hart zu Boden, wo sofort sein Todeskampf mit dem anschließenden körperlichen Verfall einsetzte. Wir brauchten uns um die Bestie nicht mehr zu kümmern, sie war erledigt.
    »Weiter!« flüsterte ich meinem Freund zu.
    Wir sahen dickstämmige Bäume, an deren Ästen grauenerregende Schlangenleiber hingen, die in menschlichen Köpfen mündeten. Gespaltene Reptilienzungen schossen uns flatternd entgegen. Eines

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