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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich die umliegenden Hausfassaden. Es gab zwar viele Fenster, aber an keinem einzigen war ein Mensch zu entdecken.
    Das gefiel Baccala. Der Schlag, den er mit seinen Freunden vorhatte, würde die, die es treffen sollte, um so unerwarteter erwischen, wodurch der Spaß, den der Rockerboß seinen Kumpanen versprochen hatte, sich zu einem höllischen Vergnügen ausweiten würde.
    Ein dumpfes, gehässiges Lachen kam zwischen seinen weiß schimmernden Zähnen hervor.
    »Seid ihr bereit?« fragte er.
    »Wir können es kaum noch erwarten«, sagte Shatter für alle.
    »Was haben wir überhaupt vor?« wollte Parray nervös wissen.
    Don Baccala wies auf eine schmale Tür. »Wir werden das Gebäude erst mal durch diese Hintertür betreten…«
    »Und dann?« fragte Cole Hombster mit bebender Stimme. Seine Skeletthände krampften sich zu harten Fäusten zusammen.
    Baccala lachte wieder. »Laßt euch überraschen, Jungs.« Rayer und Baffin bekamen von ihm den Auftrag, die Hintertür zu öffnen. Die Tür bestand teilweise aus Glas. Baffin eilte darauf zu, legte seine Knochenhand auf die Klinke, drückte sie nach unten…
    »Abgeschlossen!« sagte er zu Rayer.
    »Das soll uns nicht davon abhalten, in dieses Haus einzudringen!« knurrte dieser.
    Ohne zu zögern ließ er seine Faust vorschnellen. Sie durchstieß das Glas. Die Scherben klirrten auf den Boden. Baccala beobachtete die Fenster. Niemand kam, um nachzusehen, wer dieses Geräusch verursacht hatte. Niemand schien es gehört zu haben.
    Rayers Totenhand fand zunächst einen Riegel. Er zog diesen zur Seite, bekam dann das Ende eines Schlüssels zwischen die Skelettfinger, drehte ihn klackend herum - und damit war der Weg für die Geisterrocker frei…
    ***
    Marc Bloomingdale, der Portier dieses Hauses, saß in seiner Loge und tat drei Dinge gleichzeitig: er hörte sich eine Baseballübertragung im Radio an, betrachtete sich die heißen Mädchen im PLAYBOY-Magazin und löste das Kreuzworträtsel in einer New Yorker Wochenzeitschrift. Er hatte dabei nicht die geringsten Schwierigkeiten. Solche Menschen gibt es, wenngleich sie auch nicht sehr häufig Vorkommen.
    Als seine Baseballmannschaft in Führung ging, warf Bloomingdale die Arme hoch und stieß einen begeisterten Schrei aus.
    Hinterher grinste er und schüttelte den Kopf. »Mensch, du benimmst dich wie ein kleiner Junge. Mit sechsundfünfzig Jahren solltest du dich schon etwas besser beherrschen können«, sagte er zu sich. Es klang rügend, war aber nicht so gemeint.
    Er blätterte im PLAYBOY weiter und fand ein Häschen, das es wert war, längere Zeit betrachtet zu werden.
    Während er nach einem Fabeldichter mit sieben Buchstaben suchte, glitten seine Augen genießerisch über die kaffeebraune Haut der Schönheit, die nichts weiter als weiße Strümpfe trug. Sein Blick saugte sich an den schwellenden Formen des Supergirls fest -und dabei fiel ihm der Fabeldichter ein, dessen Namen er in die Felder des Kreuzworträtsels eintrug.
    Plötzlich vernahm er ein leises Klirren.
    Das war nicht aus dem Radio gekommen.
    Nachdenklich ließ er das Magazin auf seine Knie sinken. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte es am Hintereingang des Gebäudes geklirrt. Pflichtbewußt, wie er war, wollte er der Sache sofort auf den Grund gehen.
    Er legte das Magazin weg und erhob sich.
    Die Brille, die er nur zum Lesen brauchte, legte er - ohne Absicht -zwischen die Beine des Mädchens, das ihn verführerisch anlächelte, doch er hatte jegliches Interesse an dem Foto verloren.
    Bloomingdale lauschte.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht. Was war geschehen? Jemand mußte das Glas der Hintertür kaputtgeschlagen haben. Ballspielende Kinder? Oder jemand, der guten Grund hatte, nicht durch die Vordertür in dieses Haus zu kommen?
    »Mal nachsehen!« knurrte Marc Bloomingdale.
    Er war ein großer Mann mit schwammigen Hüften, deren Fettwülste er einfach nicht loswerden konnte, selbst wenn er sich beim Essen noch so sehr zurückhielt. Vielleicht hätte er die Speisen, die er zu sich nahm, nicht immer nachsalzen sollen. Erst neulich hatte er gehört, daß das Salz die Flüssigkeit im Körper bindet, dick macht und den Blutdruck steigen läßt. Aber mit zuwenig Salz schmeckten ihm die Speisen nicht, was sollte er machen?
    Er schob sich aus der Portiersloge und ging mit entschlossenen Schritten den Gang entlang.
    Nach sechs Metern machte der Gang einen Knick nach links.
    Dahinter vernahm Marc Bloomingdale ein seltsames Knirschen und Klappern, dessen

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