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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rennon. Er hatte wieder neuen Mut.
    »Gehen Sie auf viertausend Meter runter!« sagte der Ex-Dämon.
    »Wie weiß ich denn…«
    »Ich sag’s Ihnen.«
    Rennon ließ den Jet sinken. Mr. Silver konzentrierte sich auf den Mann im Tower. »Siebentausendfünfhundert… Viertausend … Fliegen Sie nach Norden, Rennon. Korrigieren Sie den Kurs. Ja. Noch zwei Grad. So, das reicht. Jetzt sind wir richtig … Tempo verringern …«
    Die Mantelstromtriebwerke arbeiteten gleich darauf nicht mehr mit voller Leistung. Mr. Silver sagte dem Copiloten jeden Handgriff, den er zu tun hatte. Der Ex-Dämon bekam seine Anweisungen auf jenem ungewöhnlichen Weg direkt von der Bodenstation.
    Vielleicht hatten wir doch noch eine Chance, mit heiler Haut davonzukommen. Ich dachte an Vicky, die steif wie ein Brett im Passagierraum lag. Harry Mockton ging es nicht gut. Frank Sheenes lange Ohnmacht fing allmählich an, mir Sorgen zu bereiten. Mit Barbara Fenton war nicht mehr zu sprechen. Auch sie hatte einen geistigen Defekt davongetragen. Orson McGee lag wie Sheene im Aus… und mir ging es mit einemmal auch nicht mehr so richtig.
    Ich hatte es nicht sofort bemerkt.
    Doch nun spürte ich eine würgende Übelkeit in meinem Hals.
    Dicke Daunenkissen schienen mit einemmal auf meinen Ohren zu liegen. Ich hörte Mr. Silver zwar reden, verstand die meisten Worte aber nicht mehr. Packte der verdammte Bazillus nun auch mich?
    Ich sah den Ex-Dämon an. Mein Freund war mit großem Eifer bei der Sache.
    »Fahrgestell ausfahren!« befahl er soeben.
    Mel Rennon tat die dafür nötigen Handgriffe.
    »Silver!« wollte ich sagen, doch meine Stimmbänder gehorchten mir nicht. Ich bewegte nur den Mund. Kein Laut kam über meine Lippen. Zwischen mir und dem Ex-Dämon senkte sich ein trüber Schleier herab. Ich nahm meine Umgebung immer schlechter wahr.
    Sie versank in einer milchigen Brühe, in der auch ich zu ertrinken drohte. »Silver!« wollte ich rufen.
    Aber ich blieb stumm.
    Vielleicht war das gut so, denn Mr. Silver und Mel Rennon durften jetzt nicht abgelenkt werden. Sie hatten ein schwieriges Stück Arbeit zu bewältigen. Ich richtete mich auf. Ich ging nach hinten.
    In dem Raum zwischen Passagierkabine und Kanzel – wo die Stewardeß ansonsten die Drinks beziehungsweise die Speisen zubereitete oder auch nur aufs Tablett stellte – klappte ich zusammen.
    Ich hatte das Gefühl, in einen tiefen Abgrund zu stürzen. Das Böse schien mich mit ausgebreiteten Armen zu erwarten. Ich sank ächzend auf die Knie. Mit einemmal war für mich nichts mehr wichtig.
    Ich hing nicht mehr an meinem Leben, es scherte mich nicht mehr, was aus Vicky, was aus dieser Maschine werden würde. Alles war mir gleichgültig. Es ging mich nichts mehr an.
    Ich fühlte mich bereits erledigt. Schlimmer konnte es kaum noch kommen…
    ***
    Hart setzte der Jet auf. Er hüpfte noch einmal kurz hoch, blieb aber dann auf der Piste und raste diese entlang. Plötzlich waren die Fenster mit einem Schlag wieder durchsichtig, und die Instrumente funktionierten wieder.
    Mel Rennon stieß einen Freudenschrei aus. »Geschafft! Wir haben es geschafft! Es ist ein Wunder!«
    Der Ex-Dämon nickte. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er sah die Feuerwehrwagen heranrasen. Auch Krankenwagen waren unterwegs. Der Schreckensflug hatte ein Ende.
    Mr. Silver sandte einen weiteren Gedanken zu jenem Mann im Tower, mit dem er die ganze Zeit in Verbindung gestanden hatte. »Danke«, ließ er den Flugsicherungsbeamten wissen. »Sie haben uns das Leben gerettet.«
    Die Maschine rollte aus. Mel Rennon lenkte sie von der Landebahn. Die Düsen heulten ein letztesmal auf. Dann verstummten sie. Der Copilot erhob sich. Er drückte Mr. Silver ergriffen die Hand!
    »Ohne Sie wären wir alle umgekommen.«
    »Seien wir froh, daß es nicht dazu gekommen ist«, sagte der Ex-Dämon.
    »Sie sind ein außergewöhnlicher Mann, Mr. Silver.«
    Der Hüne grinste. »Das weiß ich, Mr. Rennon. Das weiß ich.«
    Der Copilot verlor plötzlich alle Farbe aus dem Gesicht. Er verdrehte die Augen und sackte zusammen. Was er durchgestanden hatte, war letzten Endes doch zuviel für ihn gewesen.
    Mr. Silver fiel jetzt erst auf, daß Tony nicht mehr in der Kanzel war. Er glaubte den Freund im Passagierraum, öffnete die Kanzeltür… und sah Tony Ballard auf dem Boden liegen. Mit dem Gesicht nach unten. In gekrümmter Haltung. Ebenfalls bewußtlos, und alle seine Bemühungen, den Freund wieder auf die Beine zu bringen, fruchteten nichts.
    Der

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