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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sind kurz vor der Erfüllung unserer Wünsche, Liselotte.«
    »Arik Speer wollte doch Tony Ballard und Mr. Silver ausschalten.«
    »Das hat nicht geklappt«, knurrte der Ungar mit gesenktem Blick.
    »Er ist den beiden nicht gewachsen, nicht wahr?«
    »Vielleicht ist er noch nicht kräftig genug, aber das macht nichts. Wenn es ihm auch nicht gelungen ist, Ballard und Silver auszuschalten, so wird es ihm doch gelingen, Bernd und Olga zur Strecke zu bringen.«
    »Die beiden werden von Ballard und Silver bewacht«, gab Liselotte Katzler zu bedenken. Sie löste sich aus Takays Armen und setzte sich.
    Der Ungar schüttelte mit einem zuversichtlichen Grinsen den Kopf. »Verschwende keinen weiteren Gedanken mehr an deinen Mann und seine Schwester. Sie sind bei Arik Speer bestens aufgehoben.«
    »Angenommen, Ballard kriegt heraus, wer diesen Spuk inszeniert hat.«
    »Dann«, sagte Istvan Takay knochentrocken, »werde ich mich persönlich um ihn kümmern.« Wieder küßte er die junge Frau. Er preßte sie an sich, und es gelang ihm, sie zu veranlassen, mit ihm ins Schlafzimmer zu gehen.
    Dort liebte er sie mit einer Wildheit, die sie erschreckte. Für einen Augenblick glaubte sie, in den Armen eines schrecklichen Teufels zu liegen. Sie sah gelbe Augen, in denen rote Flammen loderten, sah einen Mund mit harten, schwarzen Lippen, schorfige Haut, graugrün, und den Ansatz von Hörnern auf der Stirn des Ungarn.
    Diese Vision währte jedoch nur einen Sekundenbruchteil. Dann sah Liselotte wieder das Gesicht, das sie kannte. Dennoch war ihr Schrecken so groß, daß ihr Herz vor Angst raste.
    Hatte sie zum erstenmal Istvan Takays wahres Gesicht gesehen? War der Ungar eine gefährliche Bestie? Mit einemmal glaubte sie zu erkennen, daß dieser Mann sie nicht wirklich liebte.
    Er war von einer widerwärtigen Besitzgier erfüllt, nahm nur, ohne dafür auch bloß das geringste zu geben. Nein, dieser Mann liebte sie nicht aufrichtig. Er war zu einer echten Liebe nicht fähig. Immer deutlicher erkannte Liselotte das.
    Er wollte nichts weiter als ihren Körper, und er nahm ihn sich mit einer Rücksichtslosigkeit sondergleichen. Diese Erkenntnis traf Liselotte Katzler wie ein Keulenschlag.
    Sie war die Geliebte eines Teufels. Augenblicklich war sie ernüchtert. Sie erkannte plötzlich, daß sie vieles falsch gemacht hatte, und sie begann, ihre Fehler zu bereuen.
    Sie hatte Angst vor Istvan Takay.
    Sie hätte ihn gern verlassen. Jetzt. Sofort. Aber sie hatte nicht den Mut dazu, ihm den Laufpaß zu geben. Er würde sie nicht freigeben.
    Wie hatte sie nur so verblendet sein können? Bernds Tod hatte sie gewollt. Wahnsinn! Jetzt sah sie das ein. Jetzt, wo die Dinge ihren Lauf genommen hatten. Wo nichts mehr zu verhindern war.
    Sie bangte plötzlich um Bernds Leben. Welcher Teufel hatte sie geritten, als sie ihm den Tod wünschte? Er liebte sie. Und wie dankte sie ihm dies? Indem sie sich mit diesem Teufel einließ und verbündete.
    Das hatte Bernd nicht verdient. Mit einemmal war Liselotte so furchtbar unglücklich, daß ihr Tränen aus den weit offenen Augen rollten. Takay merkte nichts davon.
    Schwere Schuldgefühle plagten die junge Frau. Sie wollte nicht länger die Komplizin dieses Satans sein. Sie wollte Bernd retten. Für sich. Um mit ihm noch einmal von vorn beginnen zu können – wenn alles vorbei war. Sie nahm sich vor, nachsichtiger als früher zu sein, mehr Verständnis aufzubringen – und vor allem wollte sie Bernd so lieben, wie er es verdiente.
    Endlich ließ Takay von ihr ab.
    Er betrachtete sie und. lächelte. »Was sollen die Tränen? Hast du vor Glück geweint?«
    Liselotte wandte den Kopf zur Seite.
    Der Ungar verließ das Schlafzimmer. Die junge Frau hörte die Dusche rauschen. Angestrengt dachte sie darüber nach, wie sie ihren Mann retten konnte. Arik Speer mußte ausgeschaltet werden.
    Aber wie?
    Ein Gedanke schoß Liselotte durch den Kopf: der magische Kristall! Wenn sie ihn vernichtete, würde der Spuk zu Ende sein, denn der Pesttote konnte sein Unwesen nur so lange treiben, wie ihm jener magische Kristall die dazu nötigen Kräfte verlieh.
    Die junge Frau kleidete sich hastig an. Istvan stand noch unter der Dusche. Sein magischer Kristall lag im Wohnzimmer auf dem Tisch. Liselotte wollte ihn hastig an sich bringen und damit fliehen.
    Sie selbst würde den Kristall nicht vernichten können, aber Ballard würde es können. Oder Mr. Silver. Liselotte strich sich das schwarze Haar aus der Stirn.
    Schnell! hämmerte es in

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