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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Arik Speer egal. Er will seine Rache haben. Aber keine Sorge. Wir werden verhindern, daß er erreicht, was er sich vorgenommen hat«, sagte ich so überzeugt wie möglich.
    Insgeheim hoffte ich, daß ich damit auch tatsächlich recht behielt.
    »Hast du mit Olga über deinen Traum gesprochen, Bernd?« erkundigte sich Vladek Rodensky.
    »Ich hab’ sie heute morgen angerufen.«
    »Was sagte sie dazu?«
    »Sie gibt nichts auf solche Dinge«, antwortete Bernd Katzler. »Sie ist eine kühle, nüchterne Frau, in deren Gedanken ein Gespenst, das ihr nach dem Leben trachtet, keinen Platz hat.« Der Fabrikant sah Mr. Silver und mich flehend an. »Ich wäre Ihnen trotzdem sehr dankbar, wenn Sie sich auch um meine Schwester kümmern würden.«
    »Das übernehme ich«, sagte ich.
    »Und Vladek und ich weichen von jetzt an auch nachts nicht mehr von Ihrer Seite«, sagte Mr. Silver entschlossen.
    Bernd Katzler betrachtete seine unruhigen Hände. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll.«
    »Versuchen Sie, psychisch und physisch wieder auf die Beine zu kommen«, sagte ich lächelnd. »Damit würden Sie uns eine große Freude machen.«
    Bisher hatten wir noch nicht über unser nächtliches Erlebnis gesprochen. Jetzt erzählte ich ihm davon. Je mehr Katzler erfuhr, desto bleicher wurde er. »Gütiger Himmel!« stieß er mehrmals verdattert hervor, und während ich weitersprach, biß er sich die Unterlippe blutig.
    Jetzt war ihm klar, daß das Skelett in seinem Schlafzimmer kein Alptraum gewesen war. Er hatte die erste reale Begegnung mit Arik Speer gehabt. Diese Erkenntnis ließ ihn heftig schlottern. Er beruhigte sich erst wieder, nachdem ihm Vladek zwei Kognak eingeflößt hatte.
    Wir rechneten damit, daß Arik Speer mit immer schwereren Geschützen auffahren würde. Es war durchaus möglich, daß er in der kommenden Nacht erneut auftauchte.
    Bei uns?
    Bei Olga Katzler?
    Oder bei Bernd Katzler?
    Egal, wo. Wir würden überall auf der Hut sein. Bernd Katzler bewies menschliche Größe, als er sich trotz seines eigenen seelischen Notstands auch um seine Frau sorgte.
    »Sie soll nicht hier sein, wenn dieser…, dieser Spuk erneut aufkreuzt«, sagte er mit düsterer Miene. »Ich möchte, daß sie sich außerhalb des Gefahrenbereichs befindet, wenn … Ich will nicht, daß auch Liselotte in diese verfluchte Sache mit hineingezogen wird.« Mit erhobener Stimme rief er seine Frau. Sie kam sofort.
    »Kann ich etwas für dich tun, Bernd?« fragte sie ihn.
    »Wann warst du zum letztenmal bei Helga in Melk?« erkundigte sich Katzler.
    Liselotte dachte kurz nach. »Das ist schon eine Weile her. Vor drei Monaten war ich bei ihr – glaube ich. Warum fragst du?«
    »Helga Michtner ist eine Schulfreundin meiner Frau«, erklärte Katzler uns. Er wandte sich wieder seiner Frau zu. »Ruf sie an. Jetzt gleich. Sag ihr, du kommst für eine Woche zu ihr. Sie wird sich bestimmt darüber freuen.«
    »Das schon, aber… Warum soll ich …?«
    »Tu, was ich dir sage, Liselotte. Bitte.«
    »Du brauchst mich, Bernd. Ich will dich jetzt nicht allein lassen.«
    »Wir passen schon auf ihn auf«, schaltete ich mich ein. »Sie können getrost zu Ihrer Freundin fahren.«
    Liselotte sah uns nacheinander an. Sie war einen Augenblick ratlos. Ich erklärte ihr, weshalb Bernd Katzler sie fortschickte. Daraufhin nickte sie stumm, wandte sich um, kehrte ins Haus zurück und telefonierte mit ihrer Freundin.
    Am späten Nachmittag setzte sie sich in ihren weißen VW Golf und verließ die Stadt. Ich wußte, daß sie gerade jetzt nicht gern wegfuhr. Aber sie gehorchte, weil ihr Mann sie darum gebeten hatte.
    Von nun an konzentrierten wir uns alle auf die kommende Nacht.
    ***
    Liselotte Katzler dachte nicht daran, die Stadt zu verlassen. Sie hatte auch nicht mit Helga telefoniert. Sie hatte zwar die Nummer der Freundin gewählt, dann aber auf die Gabel gedrückt und ein erfundenes Gespräch geführt, mit dem sie alle geschickt getäuscht hatte.
    Nun stellte sie ihren weißen Golf in einer schmalen Seitenstraße ab und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück.
    Wenig später war sie bei Istvan Takay. Sie fiel ihm seufzend um den Hals und ließ sich von ihm leidenschaftlich küssen. Er sah sie erstaunt an. »Was ist geschehen, Liselotte? Wieso kommst du zu mir? Ich freue mich natürlich sehr darüber, aber…«
    »Sag mir, wird es noch lange dauern, Istvan?«
    »Was?« fragte der Ungar.
    »Bis ich Witwe bin. Allmählich übersteigt das Ganze meine Kräfte.«
    »Wir

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