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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wahrnehmung zu keinem Erfolg geführt hatte. Weder er noch Mr. Silver hatte die unheimliche Erscheinung wiedergesehen. Somit hatten sie sie auch nicht stellen können.
    Ich erzählte ihnen, auf welche Weise ich die Bekanntschaft der Hexe Maranga gemacht hatte, und gab das Wesentliche des Gesprächs wieder, das ich mit der Zigeunerin geführt hatte.
    Lance kniff die Augen zusammen. »Kann sie nicht der Ghoul gewesen sein, hinter dem wir her sind?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
    »Aber absolut sicher kannst du nicht sein, Tony«, sagte Lance.
    »Der Ghoul hätte sich mit keinem Faustschlag niederstrecken lassen. Er hätte rechtzeitig sein dämonisches Aussehen hervorgekehrt und die Kraft der Hölle gegen mich eingesetzt«, sagte ich.
    »Wenn Maranga der Ghoul wäre, hättest du die Möglichkeit gehabt, ihn zu vernichten - hast die Chance jedoch nicht wahrgenommen.«
    Ich schüttelte abermals unwillig den Kopf. »Maranga ist eine Hexe, die dasselbe Ziel verfolgt wie wir. Sie hat mir versprochen, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Sie muß sehr hübsch sein. Hoffentlich hast du dich von ihrer Schönheit nicht blenden lassen, Tony.«
    »Unsinn. Über dieses Alter bin ich hinaus.«
    »Sag das nicht. Davor ist man nie gefeit. Außerdem: So alt, wie du tust, bist du nun auch wieder nicht.«
    Ich fand, daß es sinnlos war, sich noch weiter die Nacht auf dem Friedhof um die Ohren zu schlagen. Mein Vorschlag, nach El Arenal zurückzukehren, wurde einstimmig angenommen.
    Aber wir sollten noch nicht zu unserer ersehnten Ruhe kommen!
    ***
    Lautlos wie ein körperloser Schatten huschte der Ghoul in menschlicher Gestalt die Feuertreppe des Hotels hinauf.
    Ab und zu blieb er kurz stehen, um zu lauschen. Die meisten Gäste hatten sich schon zu Bett begeben. Menschen brauchen Ruhe und Schlaf. Der Dämon konnte darauf verzichten, solange er wollte.
    Er schöpfte seine Kräfte nicht aus dem Schlaf. Ihn stärkte die Kraft des Bösen. Als er in der Etage anlangte, die er erreichen wollte, glitt er in den Gang hinein.
    Links und rechts gab es ein Dutzend Zimmertüren. Unbeirrt steuerte der Unheimliche das Zimmer von Lance Selby an.
    Auf halbem Weg stutzte der Ghoul jedoch. Er vernahm das Surren des Fahrstuhls. Einen Augenblick später hielt die Kabine an.
    Der Dämon knurrte einen Fluch. Er blickte sich um. Wo sollte er sich verstecken? Er hastete auf eine Tür zu, hinter der sich der Raum für die Reinigungsgeräte befand.
    Blitzschnell stieß er die Tür auf. Einen Lidschlag später verschwand er dahinter. Aus dem Lift trat ein Ehepaar mittleren Alters.
    Die Frau war schlank und brünett. Sie wirkte ebenso elegant wie ihr Mann, der nicht viel größer als sie war.
    Der Mann gähnte herzhaft. »Und jetzt in die Falle.«
    »Es war ein gelungener Tag, nicht wahr?« sagte die Frau.
    Die beiden hatten sich Palma de Mallorca angesehen und hatten anschließend einen Abend in der Vergangenheit verbracht. Auf dem Landgut El Comta Mal waren sie um vierhundert Jahre in der Zeit zurückversetzt worden.
    Spaniens beste Ritter zu Fuß und zu Pferd hatten in lebhaften Turnieren für die Touristen gekämpft. Sie waren von einer Folkloregruppe und mit Musik aus jener Zeit unterhalten worden. Und beim Bankett des Grafen hatten sie all das gespeist, was damals üblich gewesen war.
    Der Mann drehte den Zimmerschlüssel.
    »Und morgen«, sagte die Frau, »sehen wir uns die Drachenhöhlen an.«
    Der Mann seufzte. »Sag mal, können wir nicht einmal eine Pause einschalten?«
    »Pause haben wir zu Hause in Dublin mehr als genug.«
    Das Ehepaar erreichte sein Zimmer.
    Sobald die Tür hinter den beiden zugefallen war, erschien der Ghoul wieder. Er eilte zu Lance Selbys Zimmer.
    Es war abgeschlossen, doch das konnte den Unheimlichen nicht davon abhalten, den Raum zu betreten.
    Ein eigenartiger Schimmer entstand in seinen Augen. Er richtete seinen Blick auf das Schloß.
    Kleine Rauchwölkchen stiegen aus dem Schlüsselloch. Ein kaum wahrnehmbares Knacken war zu hören. Dann ließ sich die Tür öffnen.
    Der Dämon trat ein. Er sorgte dafür, daß die Tür hinter ihm wieder abgeschlossen war. Lance Selby durfte keinen Verdacht schöpfen.
    Mühelos durchdrang der Ghoul mit seinen Blicken die Dunkelheit. Er war ein Schattenwesen. Die Nacht war seine Verbündete.
    Sie verlieh ihm zusätzliche Kräfte, während er sich am Tage etwas weniger wohl fühlte. Ein satanisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Er hatte

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